Erzieherin / Erzieher Ausbildung
Als Erzieher oder Erzieherin betreust und förderst du Kinder und Jugendliche. Alles zur Ausbildung, deinen Aufgaben und dem Gehalt erfährst du hier und in unserem Video .
Inhaltsübersicht
Erzieher Ausbildung – Übersicht
Erzieher sind Pädagogische Fachkräfte , die eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe haben. Sie nehmen eine Vorbildfunktion ein und betreuen jüngere Kinder. Die Erzieher helfen ihnen dabei, wichtige Fähigkeiten zu erlernen und sie durch passende Spielangebote zu üben. Dabei beobachten sie immer auch das Verhalten und die Lernfortschritte der Kinder.
In deiner Ausbildung zum Erzieher lernst du die Grundlagen der Erziehungstheorie und Pädagogik. Dazu gehört, wie du Kinder und Jugendliche in ihren Bildungs- und Entwicklungsprozessen anregst und unterstützt. Die Ausbildung gliedert sich in einen theoretischen und berufspraktischen Teil. So übernimmst du in deinen Praktika bereits verschiedene Aufgaben: Du gestaltest den Gruppenalltag mit, bist an Gesprächen über die Entwicklung von Kindern beteiligt und führst selbst erste Spielangebote durch.
Bei der Erzieher Ausbildung handelt es sich um eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung, die an einer Berufsschule stattfindet. In regelmäßigen Praktika setzt du dein erworbenes theoretisches Wissen in die Praxis um.
- Erzieher Aufgaben: Kinder und Jugendliche betreuen, Entwicklung unterstützen, spezifische pädagogische Angebote planen
- Schulabschluss: mittlere Reife (Realschulabschluss)
- Erzieher Ausbildung: schulisch , Vollzeit 2-4 Jahre, Teilzeit 3-6 Jahre, anschließendes 1-jähriges Berufspraktikum, mit beruflicher Vorbildung oder Fachhochschulreife verkürzbar
- Fähigkeiten: Reflexionsfähigkeiten; Empathie; Verantwortungsbewusstsein
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Ausbildungsvergütung: 1. Jahr 1.140 €, im 2. Jahr 1.200 € und im 3. Jahr
1.300 € brutto - Arbeitsorte: Kindergärten, Horte, Kinderheime, Wohngemeinschaften
Was machst du als Erzieherin / Erzieher?
In Kindergärten oder Kindertagesstätten kümmerst du dich als Erzieher / Erzieherin in erster Linie um Babys und Kinder. Du betreust sie und unterstützt sie in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung.
Lerninhalte deiner schulischen Ausbildung sind unter anderem, wie du gute pädagogische Beziehungen gestaltest, wie Kinder lernen und wie du am besten mit Konfliktsituationen umgehst. Durch regelmäßige Praxisphasen erhältst du von Anfang an Einblicke in den beruflichen Alltag. Denn für deine verantwortungsvolle Tätigkeit als Erzieher solltest du bestens geschult sein.
Werfen wir einen Blick darauf, wie deine Aufgaben als Erzieherin genau aussehen:
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Erziehung und Förderung: Du übernimmst Verantwortung für die Kinder und förderst sie spielerisch.
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Versorgung und Pflege: Du behandelst Verletzungen, wechselst Windeln und hilfst vor allem Kleinkindern beim Essen oder Zähne putzen.
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Leitung und Planung: Als Erzieherin bist du auch für Organisatorisches zuständig. Du informierst die Eltern über die Fortschritte ihrer Kinder und planst Ausflüge.
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Beratung: Bei auffälligen Verhaltensweisen von Kindern unterstützt du die Eltern. Dafür erstellst einen individuellen Erziehungsplan.
- Dokumentation: Du schreibst Berichte und manchmal auch Gutachten über die Entwicklung der Kinder.
Als Erzieher / Erzieherin findest du nicht nur im Kindergarten Anstellung, sondern kannst ebenfalls in Kinder- und Jugendwohnheimen, in der Beratung sowie an Schulen (Ganztagsbetreuung) arbeiten. Arbeitest du beispielsweise in der Jugendhilfe, unterscheidet sich dein beruflicher Alltag von dem in einer Beratungsstelle.
Erzieher Ausbildung – Voraussetzungen
Erzieher oder Erzieherin kannst du auf ganz unterschiedliche Arten werden, die sich teilweise von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Am besten suchst du nach Ausbildungswegen zur Erzieherin für deinen Standort. Allgemein gelten deutschlandweit aber diese Richtlinien:
- Hast du die mittlere Reife (Realschulabschluss), musst du zuerst ein 1-jähriges Vorpraktikum in einer Einrichtung, wie beispielsweise einem Kindergarten, absolvieren. Manchmal wird auch eine Grundausbildung zum Kinderpfleger oder zum Sozialassistenten vorausgesetzt. So sammelst du erste Berufserfahrungen, die dir dann in deiner Ausbildung helfen.
- Auch mit einer Hochschulreife (Abitur) benötigst du ein solches Vorpraktikum. Hier fällt es aber mit 6 Wochen deutlich kürzer aus.
Wenn dir folgende Schulfächer Spaß machen, wird dir der Beruf Erzieher sicherlich gefallen:
- Kunst: Deine kreativen Ideen sorgen beim Spielen und Basteln für besonders viel Abwechslung.
- Musik: Beim Singen im Stuhlkreis hilfst du den Kindern, ein erstes Rhythmusgefühl zu entwickeln.
- Deutsch: Du begleitest die Sprachentwicklung der Kinder und hilfst ihnen, sich richtig und verständlich auszudrücken.
Auch mit einem Hauptschulabschluss kannst du Erzieherin werden. Dafür absolvierst du in vielen Bundesländern zunächst eine zweijährige Ausbildung zur Kinderpflegerin oder zum Sozialassistenten .
Wo kannst du als Erzieher / Erzieherin arbeiten?
Die Nachfrage nach Erziehern ist riesig! An deinen sehr guten Zukunftschancen nach der Erzieherin Ausbildung wird sich auch nichts ändern: Denn solange es Kinder gibt, werden ausgebildete Betreuer immer benötigt!
Allgemein kannst du als Erzieher an vielen verschiedenen Orten arbeiten, nämlich in:
- 🧒Kindergärten, Kindertagesstätten, Krippen und Horten
- 🏡Kinder-, Jugendwohn-, Erholungs- und Ferienheimen
- 🚬Familien- und Suchtberatungsstellen
- 👨🦽Tagesstätten und Wohnheimen für Menschen mit Behinderung
Die meisten Erzieher arbeiten in Kindergärten oder Kindertagesstätten. Der Arbeitsalltag kann sich dabei aber je nach Konzept der Einrichtung unterscheiden:
- Im Waldkindergarten arbeitest du die meiste Zeit draußen. Bei jedem Wetter entdeckst du gemeinsam mit den Kindern die Natur und spielst mit ihnen an der frischen Luft.
- In Kindertagesstätten (Kitas), die nach dem sogenannten offenen Konzept arbeiten, gibt es keine festen Gruppen und die Kinder können sich ihre Spielgruppe frei aussuchen.
- Montessori Kindergärten fördern das eigenständige Lernen ihrer Kinder durch besondere Spielmaterialien.
- Integrative Kindergärten bemühen sich, Kinder mit und ohne Einschränkungen gemeinsam aufwachsen zu lassen.
Wie sind deine Arbeitszeiten?
Als Erzieher oder Erzieherin arbeitest du unter der Woche von Montag bis Freitag. Je nach Arbeitgeber hast du einen klassischen 8-Stunden-Tag oder wirst im Schichtdienst eingesetzt. Außerdem kannst du dir aussuchen, ob du in Teilzeit oder in Vollzeit arbeitest.
Deine Urlaubszeiten richten sich oft nach den Schulferien: In den Sommer- und Weihnachtsferien bleiben Kindergärten häufig auch geschlossen, außer du übernimmst die Notbetreuung.
Wenn du in einem Wohnheim tätig bist, kann es durchaus vorkommen, dass du auch im Nachtdienst arbeitest. Das liegt daran, dass dort die Betreuung von Kindern und Jugendlichen rund um die Uhr stattfindet. Für deine Nachtschichten gibt es als Ausgleich einen Gehaltsbonus.
Wie läuft die Ausbildung zum Erzieher ab?
Die Erzieher Ausbildung ist schulisch . Du besuchst also eine Fachschule für Sozialpädagogik oder ein Berufskolleg. Aufgelockert wird der schulische Alltag durch mehrwöchige Praktika, in denen du unterschiedliche Einrichtungen kennenlernst.
Die Dauer deiner Ausbildung zur Erzieherin sieht so aus: Während du in Vollzeit 2-4 Jahre brauchst, dauert die Ausbildung in Teilzeit 3-6 Jahre. Danach machst du noch ein einjähriges Berufspraktikum, um das Gelernte in der Praxis anzuwenden.
Du fragst dich, ob du die Erzieher Ausbildung verkürzen kannst? Mit einschlägiger beruflicher Vorbildung sowie dem Besitz der Fachhochschulreife, ist das möglich. Die genauen Voraussetzungen fürs Erzieher Ausbildung verkürzen findest du bei der jeweiligen Fachschule.
Nach deiner bestandenen Abschlussprüfung bist du dann ein staatlich anerkannter Erzieher oder eine staatlich anerkannte Erzieherin.
Anstatt der schulischen Ausbildung, kannst du auch die dreijährige praxisintegrierte Ausbildung (PiA) zum Erzieher absolvieren. Es handelt sich um eine duale Ausbildung zum Erzieher. Dabei verbringst du meist drei Tage die Woche in der Berufsschule und arbeitest an den anderen beiden Tagen in einer Kita oder einer ähnlichen Einrichtung.
Was lernst du in deiner Ausbildung zur Erzieherin?
Während deiner Ausbildung zum Erzieher lernst du, wie du die Entwicklung von Kindern optimal fördern kannst. Dabei werden dir verschiedene Lernfelder begegnen:
❓ | Identität |
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🤝 | Interaktion |
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🌈 | Vielfältigkeit |
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📚 | Lernen |
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💬 | Konflikt & Kommunikation |
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Was verdienst du als Erzieher / Erzieherin?
Die Ausbildung zum Erzieher ist kostenfrei, allerdings nicht immer bezahlt. Unser Tipp: Sichere dir einen Ausbildungsplatz mit einem sogenannten Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD)! Denn so verdienst du schon in der Erzieher Ausbildung ein gutes Gehalt.
Du startest ins erste Lehrjahr deiner Ausbildung mit einem Erzieher Gehalt von rund 1.140 € im Monat, was sich im zweiten Jahr auf 1.200 € erhöht. Im letzten Ausbildungsjahr erwarten dich dann bis zu 1.300 € im Monat.
Im darauffolgenden Berufspraktikum bekommst du dann sogar bis zu 1.630 € monatlich. Als ausgelernter Berufsanfänger kannst du mit einem Lohn von 3.160 € brutto rechnen. Mit steigender Berufserfahrung liegt dein Verdienst im Durchschnitt bei 3.720 €.
Du willst wissen, wie du deinen Lohn erhöhen kannst? Dann schau einfach bei unserem Beitrag zum Gehalt als Erzieher/in vorbei.
Deine Arbeitsmarktchancen stehen sehr gut! Denn nach Erziehern und Erzieherinnen wird immer gesucht. Nach deiner Ausbildung zum Erzieher wirst du also sicherlich eine Anstellung finden.
Du möchtest wissen, worauf du im Vorstellungsgespräch als Erzieher/in achten musst? Dann schau dir hier unseren Beitrag dazu an!
Passt die Erzieher Ausbildung zu dir?
Das Spielen mit Kindern macht dir Spaß? Du wünschst dir Abwechslung pur im Arbeitsalltag? Du bist geduldig und organisiert? Dann passt die Erzieher Ausbildung perfekt zu dir!
Mit unserem Selbst-Check kannst du schnell überprüfen, ob eine Ausbildung das Richtige für dich ist.
✓ Genau dein Ding! | ✗ Nichts für dich! |
✓ Du kannst sehr gut mit Kindern umgehen. ✓ Es fällt dir leicht, dich in andere hinein zu versetzen. ✓ Deine kreativen Ideen bringen Kindern Spaß. ✓ Auch wenn mal etwas schief geht, bleibst du ruhig. |
✗ Du bist temperamentvoll und kannst dich nur schlecht beherrschen. ✗ Verantwortung zu übernehmen ist so gar nicht deins. ✗ Am liebsten arbeitest du alleine. ✗ Schreiende Kinder und besorgte Eltern nerven dich. |
Wie stehen deine Karrierechancen?
Als Erzieherin hast du sehr gute Karrierechancen. Bereits mit deiner Ausbildung selbst kann der nächste Schritt die Leitung einer eigenen Gruppe sein — das bedeutet natürlich mehr Verantwortung, aber auch ein höheres Gehalt.
Um die Karriereleiter hochzuklettern, bietet sich eine Erzieher Weiterbildung an. Hier kannst du zwischen Aufstiegs- und Anpassungsweiterbildungen unterscheiden. Wenn du mehr Verantwortung und neue Aufgaben anstrebst, stehen dir als Erzieherin verschiedene Wege offen. Folgende Weiterbildungen mit betriebswirtschaftlichen Schwerpunkt ermöglichen dir einen Aufstieg in höhere Positionen:
Fachwirt/in
für Erziehungswesen (10 Wochen) |
Deine Aufgaben liegen in der Führung, in der Organisation und im Personalmanagement. Zudem planst du Arbeitsabläufe und kontrollierst das Personal. |
Fachlehrer/in für Sonderschulen (1,5-3 Jahre) |
Du unterrichtest und betreust Schüler mit körperlicher oder geistiger Behinderung. Durch Bewegungsspiele und Denkaufgaben begleitest du ihre Entwicklung. |
Betriebswirt/in
für Sozialwesen (1-3 Jahre) |
Mit deinem Expertenwissen in Finanzen und Marketing unterstützt du die Leitung einer Einrichtung. |
Darüber hinaus gibt es auch Anpassungsweiterbildungen, bei denen du deine Kenntnisse in einem bestimmten Einsatzgebiet verbessern kannst. Du kannst dabei zwischen Themen wie musikalischer Früherziehung, Sprachförderung oder Inklusion wählen.
Erzieherin / Erzieher Ausbildung – häufigste Fragen
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Was sollte man als Erzieherin können?
Als Erzieherin ist es besonders wichtig, dass du auch ruhig bleibst, wenn mal etwas schiefgeht. Du solltest gut mit Kindern umgehen und dich in sie hineinversetzen können. Außerdem bist du kreativ, damit deine Ideen Kinder beschäftigen können und ihnen Spaß machen.
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Auf welche Berufe kann man nach der Erzieherausbildung umsteigen?
Wenn du eine Ausbildung zum Erzieher machst, stehen dir eine Menge Berufsoptionen zur Verfügung. Du kannst zum Beispiel in Kindergärten oder -heimen arbeiten, in Familienberatungsstellen oder in Tagesstätten für Menschen mit Behinderung.
Bewerbung Erzieher / Erzieherin
Du bist von der Ausbildung überzeugt und du hast auch schon den passenden Arbeitgeber gefunden? Dann schau unbedingt in den nächsten Beitrag rein! Dort erfährst du alles rund um die Bewerbung auf eine Stelle als Erzieher/in — sogar mit passenden Formulierungen und kostenlosen Vorlagen zum Download!
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