Flussdiagramm
Was ein Flussdiagramm ist und wofür es nützlich ist, erfährst du hier im Beitrag und im Video dazu!
Inhaltsübersicht
Flussdiagramm — einfach erklärt
Ein Flussdiagramm (engl. Flowchart) ist ein Diagramm, das einen Prozess, Arbeitsablauf oder Algorithmus grafisch beschreibt. Es dient zur Dokumentation, Planung und Optimierung von Arbeitsprozessen und stellt komplexe Abläufe in einfach verständlichen Teilschritten dar.
Flussdiagramme erstellst du hauptsächlich mit Symbolen wie Rechtecken, Ovalen und Pfeilen. Sie legen die Reihenfolge und Zusammenhänge von Prozessschritten fest.
Je nach Anwendung und Einsatzbereich nennst du sie auch Ablaufdiagramme, Prozessflussdiagramme oder Programmablaufpläne. Flussdiagramme werden häufig in der Informatik verwendet, aber auch im Marketing, in der Produktion oder im Bildungswesen.
Die ersten Flussdiagramme wurden 1921 von amerikanischen Wirtschaftsingenieuren erfunden. Seitdem gewannen sie an Beliebtheit, sodass sich mit der Zeit gängige Symbole mit bestimmten Bedeutungen entwickelten, die sich bis heute bewähren.
Flussdiagramm Symbole und Aufbau
Jedes Flussdiagramm besteht aus Symbolen, denen einen feste Bedeutung und Definition zugeschrieben ist. Im Folgenden sind die wichtigsten aufgelistet:
Terminator
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Verbindungspfeil
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Prozess- / Tätigkeitssymbol
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Vordefinierter Prozess
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Dokument- und Datensymbol
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Datenbanksymbol
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Entscheidungssymbol
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Anmerkungen
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Gut zu wissen: Alle Symbole müssen eindeutig mit einem Substantiv (z. B. Benotung) oder Substantiv und Verb beschriftet werden (z. B. Notenpunkte ausrechnen).
Arten von Flussdiagrammen
Es gibt eine Vielzahl von Flussdiagrammen, die sich je nach Funktion und Prozess unterscheiden. Prozesse in der Computerprogrammierung wie beispielsweise Algorithmen erfordern andere Materialien und Arbeitsschritte als die Planung für eine Umfrage im Marketing.
Im Folgenden sind vier Arten von Flussdiagrammen beschrieben, die sich in ihrer Struktur und Funktion unterscheiden:
Programmablaufplan (PAP)
In der Informatik werden oft Flussdiagramme in Form von Programmablaufplänen erstellt, um die Umsetzung eines Algorithmus zu beschreiben. So wird die Ausführung von Code innerhalb des Programms visualisiert und strukturiert.
Mit Hilfe des Programmablaufplans kannst du beispielsweise die Struktur einer Webseite darstellen oder das Nutzerverhalten in einem Programm analysieren.
Übergeordnetes Flussdiagramm
Beim übergeordnetem Flowchart liegt der Fokus auf die einheitliche Richtung des Prozessflusses. Das bedeutet, dass die Reihenfolge für den Arbeitsablauf wichtig ist und Ursache- und Wirkungsdynamiken beschreibt. Es dient dazu einen grundlegenden Überblick über den Gesamtprozess zu geben und eignet sich deshalb für Abläufe, die mehrere Auswahloptionen beinhalten.
Mit einem übergeordnetem Flussdiagramm kannst du zum Beispiel den Prozess der Kaufentscheidung eines Kunden simulieren und mögliche Schwachstellen identifizieren und optimieren.
Swimlane Diagramm (funktionsübergreifendes Diagramm)
Im Swimlane Diagramm werden die Prozesschritte in kategorisierte Spalten (engl.: Lanes) eingeteilt. Die Spalten sind dabei nach Prozessphase, Rolle oder Abteilung unterteilt. So wird die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen oder Teams in einem Unternehmen visualisiert.
Ein Swimlane Diagramm kann zum Beispiel bei der Entwicklung und Vermarktung eines neuen Produktes hilfreich sein, um Zugehörigkeiten und Anforderungen darzustellen.
Business Process Model and Notation (BPMN)
Diese Art von Fließdiagramm gilt als anerkannte Modelliersprache im Prozessmanagement und wird nur zur Darstellung von Geschäftsabläufen verwendet. Deswegen hat es zusätzliche definierte Symbole für bestimmte Prozessschritte, die andere Arten von Flussdiagramme nicht haben. Dazu gehören zum Beispiel Kreise, die Ereignisse symbolisieren.
Business Process Model and Notation eignet sich zum Beispiel für das Darstellen von Warenverkauf oder dem Vorgehen bei Reklamationen von Kunden.
Anwendungsbereiche von Flussdiagrammen
Flussdiagramme werden in der Praxis in verschiedenen Bereichen eingesetzt. In der folgenden Tabelle sind einige Beispiele aufgelistet:
Marketing und Vertrieb |
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Unternehmen |
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Konstruktion |
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Bildung |
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Flussdiagramme erstellen in vier Schritten
Damit du selbst ein Flussdiagramm anwenden kannst, musst du erst mal eins erstellen. Das machst du in vier Schritten:
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Definiere den Zweck und Umfang
Bestimme den genauen Zweck deines Flussdiagramms: Was ist das Ziel? Welche Prozesse hängen damit zusammen? Wie viele Ergebnisse plane ich? Welche Zielgruppe spreche ich an?
Achte, darauf nicht zu viele Ziele und parallele Prozesse zu beschreiben, sonst wird das Diagramm schnell unübersichtlich und verwirrend. Wenn du mehrere Ziele erreichen willst, ist es sinnvoll für jedes Ergebnis ein eigenes Fließdiagramm zu erstellen. Im Flussdiagramm müssen die wichtigsten Informationen schnell erkennbar sein und verständlich vermittelt werden.
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Bestimme die Prozessschritte und die chronologische Reihenfolge
Überlege dir, welche Arbeitsschritte, Dokumente und Daten für den Prozess erforderlich sind und bringe sie in eine logische Reihenfolge. Hier kannst du auch Beteiligte fragen, welche Materialien vorhanden sind und einen Überblick über den jetzigen Stand gewinnen. Dann überlegst du dir, welche Daten noch fehlen und planst die Erhebung an der passenden Stelle in deinen Prozess ein.
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Flussdiagramm Symbole hinzufügen und verbinden
Ordne jedem Arbeitsschritt das passende Symbol zu und verbinde die zusammenhängenden Schritte miteinander. Achte auf eine eindeutige Fließrichtung, sodass die Reihenfolge entweder stets von links nach rechts oder von oben nach unten erkennbar ist. Zur Erstellung von Flussdiagrammen kannst du gängige Office-Programme wie Powerpoint und Word benutzen oder spezielle Flowchart Softwares wie Lucidchart, Dia oder Creatly.
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Sprich dich mit anderen ab
Prüfe deinen Entwurf nochmal selbst und gehe ihn dann gemeinsam mit den am Prozess Beteiligten durch. Ergänze bei Bedarf fehlende Elemente und beobachte im Laufe der Zeit, ob es Abweichungen vom Diagramm gibt.
Tipp: Wenn du mit vielen Beteiligten aus verschiedenen Abteilungen arbeitest, ist ein Swimlane Diagramm sinnvoll, um die Verantwortlichkeiten zu verdeutlichen.
Flussdiagramm — Vorteile und Nachteile
Wie jedes Diagramm hat auch das Flussdiagramm Vor- und Nachteile, die wir hier aufgelistet haben:
✅ Schnelle und einfache Darstellung von linearen Prozessen | ❌ Parallele Prozesse lassen sich schwer abbilden |
✅ Überblick über Gesamtprozess mit allen benötigten Informationen und Ressourcen | ❌ Problematische Darstellung von detaillierten, kleinschrittigen und langen Prozessen |
✅ Erleichterte Identifizierung von möglichen Problemen und Verbesserungspotenzialen | ❌ komplexe Materialeinflüsse und Produktionsschritte sind schwer einzubauen |
Flussdiagramm — häufigste Fragen
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Was ist ein Flussdiagramm?
Ein Flussdiagramm ist ein Diagramm, das anhand von definierten Symbolen einen Prozess oder ein System grafisch darstellt. Es ermöglicht eine schnelle Übersicht über den Gesamtablauf und dienen zur Planung, Optimierung und Kommunikation.
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Welche Fließdiagramm Symbole gibt es?
Zu den gängigen Flussdiagramm Symbolen gehören Ovale als Terminator, Rechtecke als Prozesssymbole, Zylinder als Datenbanken, Parallelogramme als Datensymbole und Rauten als Entscheidungssymbole. Sie werden durch Pfeile miteinander verbunden.
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Welche Prozesse werden mit Flussdiagrammen dargestellt?
Mit Flussdiagrammen werden Prozesse und Arbeitsabläufe der Informatik, des Marketings, des Bildungswesens, der Konstruktion sowie der Produktion dargestellt.
Ishikawa Diagramm
Neben dem Fussdiagramm gibt es auch andere Diagramme, um bestimmte Zusammenhänge darzustellen. Mit dem Ishikawa Diagramm kannst du problematische Zusammenhänge identifizieren und eine passende Lösung finden. Mehr dazu erfährst du hier!