Du willst wissen, was das Wasserfallmodell ist und wie es im Projektmanagement angewandt wird? Hier und im Video  erfährst du es!

Inhaltsübersicht

Was ist das Wasserfallmodell?

Das Wasserfallmodell ist ein Modell aus dem Projektmanagement, das linear von oben nach unten abläuft. Es besteht aus 5 verschiedenen Phasen, die strikt nacheinander ablaufen. Jede Phase baut auf der vorherigen auf und muss vollständig abgeschlossen sein, bevor die nächste Phase beginnen kann.

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Wasserfallmodell Phasen

Am besten eignet sich das Wasserfallmodell für einfache Projekte, die schon zu Beginn klar strukturiert sind und bei denen nur wenige bis keine Änderungen erwartet werden.

Wie funktioniert das Wasserfallmodell?

Das Wasserfallmodell unterteilt sich typischerweise in 5 Phasen. Wie der Name „Wasserfallmodell“ schon sagt, „fließen“ die Phasen von oben nach unten. Dabei ist es nicht möglich, wieder zu einer bereits abgeschlossenen Phase „hochzuspringen”.

  1. Analyse: Anforderungen analysieren
  2. Design: Entwurf erstellen
  3. Implementierung: Entwurf umsetzen
  4. Test: Test durchführen
  5. Betrieb: In Betrieb nehmen

Oft wird das Wasserfallmodell für die Softwareentwicklung eingesetzt. Dabei hat das Projekt einen festen Start- und Endtermin.

Ursprung des Wasserfallmodells: Winston W. Royce

Die Entwicklung der klassischen Wasserfall-Methode wird dem Wissenschaftler W. W. Royce zugeschrieben. In seinem Aufsatz „Managing the Development of Large Software Systems“ (1970) stellte er das Modell vor, das später als Wasserfallmodell bekannt wird. Den Begriff „Wasserfall“ verwendete er in seinem Aufsatz jedoch kein einziges Mal.

Die Phasen des Wasserfallmodells

Die 5 Phasen der Wasserfallmethode haben bestimmte Aufgaben, die sie im Projektmanagement erfüllen müssen. Ein erweitertes Wasserfallmodell, wie W. W. Royce es vorgeschlagen hat, ermöglicht zusätzlich die Verifizierung der Ergebnisse von jeder einzelnen Phase. Dabei werden die zuvor ausgearbeiteten Erkenntnisse berücksichtigt.

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Wasserfallmodell Projektmanagement

Jede Phase wird mit einem Zwischenergebnis (Meilenstein) abgeschlossen. 

Phase 1: Analyse

In der ersten Phase des Wasserfallmodells werden alle Anforderungen an das Projekt festgelegt: Was soll das Produkt am Ende können, welche Eigenschaften soll es haben und wie viel soll es kosten?

So entsteht ein umfassender Projektplan, der die Aufgaben für die nächsten Wasserfallmodell-Phasen festlegt und klare Meilensteine setzt. Im Optimalfall sollten diese Meilensteine Schritt für Schritt erreicht werden, bis das Projekt am Ende abgeschlossen ist. 

Phase 2: Design

In der zweiten Phase wird auf Basis der Anforderungen aus der ersten Phase ein Entwurf erstellt. Das ist ein Lösungskonzept, das die Tools und Technologien festlegt, die für die Zielerreichung benötigt werden. 

Phase 3: Implementierung

In der dritten Phase wird das Produkt schließlich entwickelt. Hier werden die einzelnen Schritte aus dem Projektplan umgesetzt.

Dabei werden die einzelnen Komponenten erst separat entwickelt und am Ende zu einem Gesamtprodukt zusammengesetzt. 

Phase 4: Test

In der vierten Wasserfallmodell-Phase wird das Produkt in der Beta-Version getestet. Es wird geprüft, ob alle Anforderungen erfüllt sind oder ob es noch Fehler gibt. Falls nötig, werden Verbesserungen durchgeführt.

Phase 5: Betrieb

In der letzten Wasserfallmodell-Phase wird das Produkt in Betrieb genommen und an den Kunden ausgehändigt. 

Weitere Verbesserungen oder Aktualisierungen sind hier immer noch möglich. 

Wasserfallmodell Vorteile & Nachteile

Wie jedes Modell im Projektmanagement oder der Softwareentwicklung hat auch das Wasserfallmodell Vorteile und Nachteile. Einen Überblick über die Vor- und Nachteile der Wasserfall Methode siehst du hier:

✓ Vorteile ✗ Nachteile
Klare Struktur mit festgelegten Abläufen Wenig Flexibilität durch strikten Ablauf der Phasen

Gute Dokumentation des Projektfortschritts dank Meilensteinen

Komplexe Projekte können nur selten in klare Phasen unterteilt werden

 Abschätzung von Kosten und Zeitaufwand schon zu Beginn der Entwicklung möglich

Endnutzer wird erst am Ende des Produktionsprozesses in Entwicklung miteingebunden

Gute Kalkulation des Arbeitsaufwands möglich

Fehler werden meist erst am Ende der Entwicklung erkannt

Bewertung des Wasserfallmodells

Das Wasserfallmodell eignet sich wegen seines strikten Aufbaus besonders für einfache Projekte, deren Arbeits- und Zeitaufwand schon vorher gut abzuschätzen sind. Weil jede Phase mit einem Meilenstein abgeschlossen wird, sind die Fortschritte gut erfassbar.

Trotzdem ist das Wasserfallmodell in der Praxis nicht immer geeignet. Oft ist es bei komplexen Projekten nicht möglich, die Phasen klar voneinander abzugrenzen und dem linearen Ablauf des Wasserfallmodells zu folgen. Außerdem erfordert das Wasserfallmodell viel Planung im Voraus, was mit hohen Kosten verbunden sein kann. Wenn es dann während der Entwicklung zu Fehlern kommt, kostet das erneut viel Zeit.

Deshalb hat der Wissenschaftler Royce schon bei der Entwicklung des Wasserfallmodells einige Änderungen vorgeschlagen, die das Wasserfallmodell anwendungstauglicher machen. 

Optimierung der Wasserfallmethode nach Royce

Zum einen sollen die Verifizierungs-Schritte ergänzt werden, bei denen die Ergebnisse einer Phase mit den Anforderungen der vorherigen Phase abgeglichen werden. So können Fehler schnell identifiziert werden.

Zum anderen sollte das Wasserfallmodell nicht nur einmal, sondern mindestens zweimal durchlaufen werden. Zuerst für die Entwicklung eines Prototyps und schließlich für die Entwicklung des eigentlichen Produkts.

Außerdem forderte Royce, dass der Endnutzer schon früher in den Entwicklungsprozess miteinbezogen wird. Er soll bereits in der Analysephase, der Designphase und schließlich auch in der Implementierung mitwirken. 

Wasserfallmodell durch agile Methoden ergänzt

Um das Wasserfallmodell für das Projektmanagement weniger starr zu gestalten, wurde es im Laufe der Zeit durch agile Methoden ergänzt, wie zum Beispiel durch die Scrum-Methode .  Dadurch ist es nicht nur bei einfachen, leicht strukturierbaren Projekten anwendbar, sondern auch bei komplexeren Projekten.

Die agile Anwendung des Wasserfallmodells ermöglicht es, flexibler Anpassungen vorzunehmen und Fehler früher zu erkennen.

Wasserfallmodell — häufigste Fragen

  • Was ist das Wasserfallmodell?
    Das Wasserfallmodell (engl. waterfall model) ist ein lineares Modell aus dem Projektmanagement, das die Entwicklung eines Produkts in klar definierte Projektphasen unterteilt. Anders als bei iterativen Projekten wird jede Phase nur ein einziges Mal durchlaufen. Dabei baut jede Phase auf der vorherigen auf.
     
  • Was sind die Wasserfallmodell Phasen?
    Die 5 Phasen des Wasserfallmodells sind: Analyse, Design, Implementierung, Test und Betrieb. Sie orientieren sich an den Forderungen von W. Royce und teilen den Entwicklungsprozess eines Projekts in einzelne Abschnitte ein.
     
  • Was ist ein erweitertes Wasserfallmodell?
    Das erweitere Wasserfallmodell löst sich von der strikten Vorgabe, die fünf Phasen des Modells nacheinander zu bearbeiten. Stattdessen kann das Projektteam in vorherige Phasen zurückkehren, um im Nachhinein festgestellte Fehler zu beheben. Dadurch bietet das erweiterte Wasserfallmodell mehr Flexibilität. 

V-Modell

Das V-Modell ist eine Erweiterung des klassischen Wasserfallmodells durch agile Methoden. Wie das V-Modell aufgebaut ist und welche Vorteile es im Gegensatz zur Wasserfall-Methode bietet, erfährst du hier!

Zum Video: V-Modell
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