Gestaltung eines Textes
Die Gestaltung eines Textes ist entscheidend dafür, wie leicht er zu lesen ist. Was dabei besonders wichtig ist und wie du einen Text optimal gestaltet, zeigen wir dir hier und im Video .
Inhaltsübersicht
Allgemeine Regeln zur Lesbarkeit
Der wichtigste Aspekt des Textdesigns ist in der Regel die Lesbarkeit. Sie hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Wahl der Schriftart, der Schriftgröße und dem Zeilenabstand. Grundsätzlich gilt: Eine einfache, klare Schriftart ist meist am besten geeignet. Denn wenn der Text leicht lesbar ist, kann der Inhalt mühelos aufgenommen werden.
Aber auch das Medium, auf dem der Text dargestellt wird, musst du berücksichtigen. Für herkömmliche Druckmedien wie Bücher oder Magazine empfehlen sich sogenannte Antiqua -Schriften. Ihre Serifen bilden entlang der Unterseiten der meisten Buchstaben eine Art Linie, auf der der Text zu „stehen“ scheint. Das lässt ihn stabiler und ordentlicher wirken. Auf Bildschirmen wirken die kleinen Striche aufgrund ihrer Größe aber oft verpixelt, weswegen sich hier eher eine serifenlose Groteskschrift anbietet.
Neben der Schriftart ist auch die Schriftgröße wichtig. Natürlich ist auch sie vom Medium abhängig, du kannst dir hier aber einige Faustregeln merken. Lege für dein Design gleich am Anfang einheitliche Vorgaben für Überschriften, Fließtexte und Hervorhebungen fest. Dadurch wirkt dein Design einheitlich und Leser wissen direkt, was ein bestimmtes Element darstellen soll. Für normale Fließtexte bietet sich eine Schriftgröße zwischen 11 und 14 Punkten an. Auch auf einen ausreichenden farblichen Kontrast solltest du achten, sonst verschmelzen Schrift und Hintergrund zu sehr und sind nur noch schwer lesbar.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Textgestaltung ist der Zeilenabstand, auch bekannt als Durchschuss.
Durchschuss
Der Durchschuss bestimmt, wie weit die einzelnen Zeilen vertikal auseinander liegen. Damit beeinflusst er nicht nur das Aussehen eines Fließtextes, sondern auch dessen Lesbarkeit. Ist der Durchschuss zu klein wirkt der Text wie ein einziger dunkler Block an Buchstaben und das Auge tut sich schwer, individuelle Zeilen zu erkennen. Im Gegensatz dazu wirkt ein zu großer Durchschuss löchrig und die Augen werden durch die häufigen großen Sprünge beim Lesen übermäßig strapaziert. Du siehst, eine gute Balance ist hier wichtig.
In Kombination mit der Buchstabengröße bestimmt der Durchschuss zudem, wie viel Platz ein Text einnimmt. Damit kann im Design wertvoller Raum verloren gehen. Bei der Herstellung von Druckprodukten wie Büchern steigen dadurch sogar die Produktionskosten, weil so mehr Seiten bedruckt werden müssen. Auch hier musst du also Nutzerkomfort und Platzaufwand gegeneinander abwägen.
Für die Gestaltung des Durchschusses gibt es aber zum Glück eine Faustregel: er sollte etwa 120 bis 150 Prozent der Schriftgröße betragen. Bei einer Schriftgröße von 12 Punkten empfiehlt sich also ein Durchschuss von etwa 14,4 bis 18 Punkten.
Der Durchschuss wirkt sich aber auch darauf aus, wie „hell“ oder „dunkel“ ein Text auf den Leser wirkt und wie gut er dadurch zu lesen ist. Diese Helligkeit nennst du auch Grauwert.
Grauwert
Der Grauwert bezeichnet den visuellen Gesamteindruck eines Textblocks, also wie „hell“ oder „dunkel“ er wirkt. Wenn der Text zu eng und kompakt ist, entsteht ein dunkler Grauwert, der optisch „schwer“ wirkt. Das Auge ermüdet schneller, und der Text wird als unangenehm empfunden.
Ein heller Grauwert, der durch großzügige Abstände und passende Schriftgröße entsteht, macht den Text dagegen leichter und weniger belastend für das Auge. Bei zu viel Helligkeit kann der Kontrast des Textes allerdings zu stark reduziert werden, sodass er sich nur noch schlecht vom Hintergrund abhebt. Ein idealer Grauwert verleiht dem Text eine ausgewogene Optik und fördert die Lesbarkeit.
Ein Faktor, der sich auch auf den Grauwert auswirkt, ist die Laufweite.
Laufweite
Die Laufweite beschreibt den Abstand zwischen den einzelnen Buchstaben. Wenn die Buchstaben zu nah beieinanderstehen, wirkt der Text schnell gedrungen und schwer lesbar. Einzelne Buchstaben verschmelzen optisch miteinander, was das Erkennen von Wörtern erschwert. Eine zu weite Laufweite hingegen führt dazu, dass die Wörter auseinandergezogen werden und schwer als zusammenhängende Elemente zu lesen sind.
Eine angemessene Laufweite unterstützt das Auge dabei, die Wörter als Einheiten zu erfassen, ohne dass der Text dabei zerstreut oder dicht gedrängt wirkt. So kann der Leser schneller durch den Text gleiten, ohne ständig neu fokussieren zu müssen.
Gerade bei langen Texten ist eine ausgeglichene Laufweite sehr hilfreich.
Aufbau eines Buchstaben
Jetzt weißt du, wie du einen Fließtext ansprechend gestalten kannst. Willst du dir das Thema Schrift noch etwas genauer anschauen? Wenn du wissen willst, wie Buchstaben aufgebaut sind, schau dir gleich unseren nächsten Beitrag an!