Komplementärkontrast
Farben sind entscheidend für die Wirkung eines Bildes. Welche Rolle dabei der Komplementärkontrast spielt, erfährst du im Beitrag und im Video !
Inhaltsübersicht
Was ist ein Komplementärkontrast?
Ein Komplementärkontrast entsteht durch die Kombination von Farben, die sich im Farbkreis gegenüberliegen.
Ein Beispiel für einen Komplementärkontrast ist die Kombination der Farben Rot und Grün. Im Farbkreis befinden sie sich genau auf der gegenüberliegenden Seite. Verwendest du die beiden Komplementärfarben zusammen in einem Bild, bilden sie einen starken Kontrast.
Sieh dir den Farbkreis an, um noch mehr komplementäre Farbpaare zu finden:
Wie du erkennen kannst, hat jede Farbe nur eine komplementäre Farbe.
Komplementäre Farben
Zu den Grundfarben zählst du die Farben Rot, Gelb und Blau. Du findest sie in der Mitte vom Farbkreis nach Itten. Die komplementären Farben der Grundfarben sind:
Rot — Grün
Gelb — Violett
Blau — Orange
Schaust du dir den Farbkreis genauer an, kannst du feststellen, dass die komplementären Farben immer aus einer Mischung der drei Grundfarben bestehen.
So entsteht aus der Mischung von Blau und Gelb die Farbe Grün. Grün bildet wiederum die Komplementärfarbe zu Rot:
Mischst du Blau und Rot, erhältst du die Farbe Violett. Violett ist die komplementäre Farbe zu Gelb.
Bei der Komplementärfarbe zu Blau funktioniert es genauso. Orange entsteht durch die Mischung von Gelb und Rot.
Stehen die Komplementärfarben nebeneinander, bilden sie einen Kontrast. Vermischst du jedoch die Farben miteinander, passiert das Gegenteil: Du erhältst eine graue Farbe.
Wirkung von Komplementärkontrasten
Komplementärkontraste kannst du verwenden, um ein bestimmtes Detail im Bild oder eine Farbe hervorzuheben. Außerdem sorgen sie für Spannung im Bild, wodurch es dynamischer wirkt.
Schau dir die Beispiele von bekannten Kunstwerken an, um die Wirkung zu sehen:
In Vincent Van Goghs bekanntem Bild „Das Nachtcafé“ kannst du sehr gut den Einsatz von Komplementärkontrasten sehen. Der blau-violette Nachthimmel steht in starkem Kontrast zu dem gelb-orange beleuchteten Café.
Auch im Werk von Agnolo Bronzino kannst du den starken Kontrast des grünen Hintergrunds und des roten Kleides sehen.
Edvard Munch arbeitete in seinem expressionistischen Werk „Der Schrei“ mit dem Kontrast zwischen Gelb und Blau. Für die restlichen Bildelemente hat er die Komplementärfarben miteinander vermischt, um damit verschiedene Grautöne zu erzeugen. Die Grautöne sorgen im Bild für Schattierungen und Abstufungen.
Auch räumliche Tiefe lässt sich durch die Verwendung von Komplementärfarben erzeugen. Wenn du blassere Farben im Hintergrund und kräftige Farben im Vordergrund einsetzt, entsteht der Eindruck von Distanz.
Komplementärkontrast — häufigste Fragen
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Was versteht man unter einem Komplementärkontrast?
Der Komplementärkontrast tritt auf, wenn zwei Farben verwendet werden, die im Farbkreis genau gegenüberliegen. Sie haben damit den größten Farbtonunterschied.
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Welche Wirkung hat ein Komplementärkontrast?
Komplementärkontraste verleihen einem Bild Farbintensität, da sich die gegenüberliegenden Farben gegenseitig verstärken. Diese Paare erzeugen einen lebhaften Eindruck und vermitteln gleichzeitig ein Gefühl von Vollständigkeit und Abgeschlossenheit.
Expressionismus
Komplementärkontraste wurden auch im Expressionismus gern verwendet. Was diese Kunstepoche ausmacht, erfährst du hier.