Vincent van Gogh
Vincent van Gogh und seine Gemälde werden heute auf der ganzen Welt gefeiert. Doch zu seinen Lebzeiten blieben die Anerkennung und der große Erfolg als Künstler aus. Alles über das tragische Leben von van Gogh erfährst du in unserem Beitrag und im Video !
Inhaltsübersicht
Wer war Vincent van Gogh?
Vincent van Gogh (1853-1890) war ein niederländischer Maler des Post-Impressionismus. Seine weltbekannten Meisterwerke wie „Die Sternennacht“ gehören heute zu den begehrtesten Sammlerstücken der Kunstgeschichte.
Doch von dem Welterfolg, den Vincent van Gogh heutzutage genießt, konnte er zu Lebzeiten nur träumen. Anstatt von Luxus und Ruhm war sein tragisches Leben gezeichnet von Geldproblemen, fehlender Anerkennung als Künstler und psychischer Krankheit.
Über 900 Gemälde brachte Vincent van Gogh in nur zehn Jahren als Maler auf die Leinwand — ein Bild alle 36 Stunden. Und dennoch sah er sich selbst als Versager. Den Ausweg aus seiner tiefen Enttäuschung und Traurigkeit fand er bis zu seinem Tod nicht.
Vincent van Gogh Steckbrief
Die wichtigsten Eckdaten zu dem heute weltweit gefeierten Künstler findest du in diesem kurzen Vincent van Gogh Steckbrief:
Name | Vincent Willem van Gogh |
Geburtstag | 30. März 1853 |
Todestag | 29. Juli 1890 |
Nationalität | Niederländisch |
Beruf | Maler |
Kunstepoche | Post-Impressionismus |
Bekannte Werke |
Sonnenblumen (1888) Caféterrasse am Abend (1888) Sternennacht (1889) Selbstporträt (1889) |
Vincent van Gogh Lebenslauf
Heute zählt Vincent van Gogh zu den bekanntesten Malern der ganzen Welt. Doch zu seiner Zeit war ihm der ganze Ruhm und Glanz nicht vergönnt.
Erst gegen Ende seiner Zwanziger entschied sich der Niederländer, seinen Unterhalt mit der Kunst zu verdienen. Aber der Durchbruch als Künstler gelang ihm nicht. Und so starb Vincent van Gogh verarmt und ohne jegliche Anerkennung.
Leben vor der Malerei
Vincent Willem van Gogh kam am 30. März 1853 in Groot-Zundert in den Niederlanden zur Welt.
Seine ersten Erfahrungen mit der Malerei machte das spätere Kunstgenie schon als Jugendlicher: Denn 1869 begann er eine Ausbildung bei seinem Onkel, einem Kunsthändler im niederländischen Den Haag.
Ursprünglich plante van Gogh allerdings, Pfarrer zu werden. Deshalb begann er ein Theologiestudium, brach dies aber bald schon wieder ab. Die theologische Universität nahm er nämlich als einen großen Schwindel wahr.
Nach der Probezeit als Laienprediger wurde er für ungeeignet beurteilt, da er sich nicht unterordnen konnte. Und auch von seiner Arbeit als Hilfsprediger wurde van Gogh gefeuert, denn er entsprach nicht den Vorstellungen seiner Vorgesetzten. Aufgrund der zweifachen Ablehnung durch die Kirche wandte sich Vincent van Gogh völlig vom Christentum ab.
Daraufhin fasste er einen Entschluss: Seine Zukunft würde in der Malerei liegen. So begann Vincent van Gogh erst im Alter von 27 Jahren zu malen, ohne jede Form von künstlerischem Unterricht. Aber wie sich herausstellen sollte, besaß der Künstler van Gogh mehr als genug Talent — auch wenn es die Menschen zu seinen Lebzeiten noch nicht erkannten.
Maler van Gogh
Inspiriert von der französischen Kunstszene zog Vincent van Gogh 1885 nach Paris. Dort lernte er verschiedene Künstler kennen. Zum Maler Paul Gauguin entstand schnell eine enge Freundschaft.
Während seiner Zeit in Paris übte van Gogh sich im Impressionismus, der damals verbreiteten Stilrichtung der Kunst. Gleichzeitig probierte Vincent aber auch einen eigenen Kunststil aus, experimentierte mit unterschiedlichen Farben und Techniken.
Der Erfolg als Künstler ließ allerdings auf sich warten. Nur selten verkaufte er seine Werke und hatte somit kein Geld. Deshalb sind viele von van Goghs Bildern Selbstporträts: Modelle konnte sich der verarmte Maler nicht leisten.
Vincent van Gogh wurde immer reizbarer und begann zu trinken. Er sah sich selbst als Versager und hielt sogar einige seiner beliebtesten Bilder für schlecht.
Niedergeschmettert und enttäuscht verließ Vincent 1888 die französische Hauptstadt und zog nach Arles in Südfrankreich. Dort träumte er davon, mit anderen Mitgliedern der Kunstszene eine Künstlergemeinschaft zu gründen. Sein Freund Paul Gauguin schloss sich der Idee des gemeinsamen Lebens und Malens an.
Doch in Arles war der finanzielle Misserfolg des Malers van Gogh nicht mehr sein einziges Problem. Denn immer mehr erkrankte seine Psyche. Vincent litt unter Wahnvorstellungen und Albträumen. Er befürchtete, seinen Verstand zu verlieren.
Als einmal ein Streit mit Gauguin eskalierte, reagierte Vincent van Gogh völlig über. Er schnitt sich sein linkes Ohr ab, packte es ein und schenkte es einer Prostituierten.
Vincent van Gogh Todesursache
Unter seiner psychischen Krankheit litt Vincent van Gogh sehr stark. Das brachte ihn schließlich dazu, sich freiwillig in die psychiatrische Klinik Saint-Paul-de-Mausole in Saint-Rémy zu begeben. Zu dieser einsamen Zeit schuf der Maler van Gogh einige seiner beliebtesten Werke wie „Die Sternennacht„.
Nach einem Jahr in Behandlung verließ van Gogh die Anstalt wieder. Doch um seine geistige Gesundheit stand es immer schlechter.
Am 29. Juli 1890 schoss sich Vincent van Gogh mit einer Pistole in die Brust. Zwar überlebte er den vermutlichen Selbstmordversuch, zwei Tage später aber starb er an einer Blutvergiftung in Folge seiner Verletzung.
Seine letzten Worte offenbarten, wie tragisch das Leben des erfolglosen Malers wirklich war: „Die Traurigkeit wird ewig dauern.„
Vincent van Gogh Werke: Später Erfolg
Obwohl van Gogh nur zehn Jahre malte, schuf er über 900 Werke, Zeichnungen und Skizzen. Doch von seiner Kunst zu leben — davon konnte der Maler damals nur träumen.
Schon gewusst? Vincent van Gogh zeichnete nicht nur Hunderte von Kunstwerken. Denn er schrieb auch ungefähr dieselbe Anzahl an Briefen und Postkarten, die heute ebenfalls sehr bekannt sind. Aber nicht nur, weil viele von ihnen erste Skizzen seiner berühmtesten Bilder offenbaren. Auch die literarische Qualität selbst spricht Bände über van Goghs künstlerisches Talent — sowohl im Malen als auch im Schreiben.
Erst nach Vincents Tod wurde seine Kunst berühmt und er selbst zum geliebten Maler.
Seine einzigartige Maltechnik inspirierte die Kunst zahlreicher Künstler nach ihm. Er malte schnell, spontan und ohne viel nachzubessern. Dadurch schienen seine Bilder lebendig und greifbar. Auch die dicken Pinselstriche trugen dazu bei.
Indem er seine Motive oft stark vereinfachte, hatte das Gesamte oft eine viel größere Wirkung. Vincent van Gogh gilt als Wegbereiter für den Kunststil der Moderne.
So werden van Goghs Gemälde heute auf der ganzen Welt gefeiert, gelten als begehrte Sammlerstücke und werden für Rekordsummen in Höhe von Millionen gehandelt. Das letzte Selbstporträt des niederländischen Malers wurde für unglaubliche 71 Millionen Dollar erworben.
Stillleben
Hunderte von Werken pinselte der begnadete Vincent van Gogh auf die Leinwand. Einige von ihnen — darunter das bekannte Bild „Zwölf Sonnenblumen in einer Vase“ — zählen zu den sogenannten Stillleben. In unserem Beitrag erfährst du alles, was du über die Bildgattung wissen möchtest!