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Was ein Rudiment ist und woran du es erkennen kannst, erfährst du hier und in unserem Video !

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Inhaltsübersicht

Rudiment einfach erklärt

Ein Rudiment ist in der Biologie ein Merkmal, das nicht mehr vollständig ausgebildet ist und deshalb seine ursprüngliche Funktion nicht mehr erfüllt.

Diese Merkmale haben sich im Laufe der Zeit aufgrund von veränderten Lebensbedingungen zurückgebildet, da sie für den Organismus keinen Nutzen mehr boten. Sie sind also „Überbleibsel“ ursprünglich funktionierender Organe. Du nennst sie deshalb auch rudimentäre Organe. Ein Rudiment Beispiel beim Menschen ist der Wurmfortsatz des Blinddarms.

Übrigens: Die Rudimente eines Lebewesens sind sozusagen „Zeugen“ für eine Abstammung von anderen Lebewesen, bei denen diese Organe noch gebraucht werden.

Rudiment Definition

Rudimente sind im Laufe der Evolution zurückgebildete Organe, Strukturen oder Verhaltensweisen, die meistens keine Funktion mehr erfüllen. Sie gelten als Evolutionsbelege.

Rudimentäre Organe beim Menschen

Du kannst rudimentäre Organe in der Regel auch an deinem eigenen Körper entdecken.

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Rudimente beim Menschen

Zu den bekanntesten Beispiele Beispielen für rudimentäre Organe beim Menschen zählen:

  • Weisheitszähne
    Sie dienten ursprünglich als zusätzlicher Backenzahn. Weil damals die Nahrung weniger weich gekocht war als heute, wurden die Weisheitszähne mehr gebraucht.
  • Verkümmerte Ohrmuskeln
    Diese Muskeln dienten zur Bewegung der Ohrmuscheln.
  • Reste der Nickhaut
    Ihr Ursprung ist ein drittes Augenlid, wie es auch bei anderen Säugetieren, wie zum Beispiel bei Bibern und Eisbären, vorkommt.
  • Restkörperbehaarung (vor allem Brustbehaarung beim Mann)
    Sie geht noch auf ehemaliges Fell zurück.
  • Segmentierte Bauchmuskeln
    Dieses Rudiment stammt von der Unterteilung des Körpers in Abschnitte (Segmente) ab.
  • Steißbein
    Diese vier bis fünf verwachsenen Wirbel am Ende der menschlichen Wirbelsäule sind die Rückbildung eines ehemaligen Schwanzes, wie er heute noch bei verwandten Affenarten vorkommt. Nachdem Menschen die Bäume als Lebensraum verlassen haben, bot ein Schwanz keinen Evolutionsvorteil mehr. Weil er nicht mehr gebraucht wurde, bildete er sich zurück.
Rudimentäre Organe im Funktionswechsel

Nicht alle rudimentäre Organe sind jedoch funktionslos. In manchen Fällen nehmen Organe im Laufe der Zeit auch andere Funktionen an. Ein Beispiel für einen solchen Funktionswechsel ist der Wurmfortsatz des Blinddarms. Er diente ursprünglich zur besseren Verdauung pflanzlicher Nahrung, ist heute aber Teil des menschlichen Immunsystems.

Rudimentäres Verhalten beim Menschen

Organe sind nicht die einzigen evolutionären Überreste beim Menschen. Auch Verhaltensweisen kannst du zu den Rudimenten zählen.

Ein Beispiel für rudimentäres Verhalten ist der Greifreflex von Neugeborenen. Für uns Menschen ist dieser Reflex heutzutage nutzlos, da die Mutter mittlerweile kaum mehr Haare zum Festhalten besitzt und das Baby sowieso auf ihrem Arm trägt.

Bei Affenbabys hingegen ist der Reflex lebensnotwendig. Dank ihm können sie sich am Fell der Mutter festkrallen, während diese von Ast zu Ast klettert. Das bewahrt die Affenbabys davor, herunterzufallen.

Rudimente bei Tieren und Pflanzen

Rudimente kommen nicht nur bei Menschen, sondern auch bei anderen Tieren und Pflanzen vor.

Bekannte rudimentäre Organe bei Tieren sind: 

  • Zurückgebildete und stark verkürzte Extremitäten der Erzschleiche (Schlange).
  • Reste des Beckengürtels (Beckenknochen) bei Blindschleichen, weil sie zu den Echsen mit ursprünglich 4 Gliedmaßen gehören.
  • Zurückgebildetes, mittlerweile funktionsloses Flügelskelett beim Emu und Strauß.
  • Reste eines Beckengürtels bei Walen, denn Wale stammen von landlebenden Säugetieren ab. Beim Übergang ins Wasser haben sich ihre Beckenknochen zurückgebildet.
  • Griffelbeine des Pferdefußes als Folge einer Rückbildung der Mittelhand- bzw. Mittelfußknochen.
  • Zurückgebildete, funktionslose Augen bei Axolotl (Schwanzlurch) und Maulwurf.

Ein Beispiel für Rudimente bei Pflanzen ist:

  • Die Rückbildung der Staubblätter bei den Braunwurzgewächsen (Pflanzen)
    Während die Königskerze noch fünf fruchtbare Staubblätter besitzt, sind es beim Gnadenkraut nur noch zwei fruchtbare und zwei unfruchtbare.

Rudimente und Atavismen

Rudimente kommen bei vielen, manchmal sogar allen Organismen einer Art vor. Die meisten Menschen haben zum Beispiel Anlagen für Weisheitszähne.

Es gibt aber auch Merkmale, die eigentlich schon rückgebildet oder ganz verschwunden waren, aber bei einzelnen Individuen einer Art wieder auftreten. Du sprichst dann vom Atavismus .

Rudimente — häufigste Fragen

  • Was sind Rudimente?
    Rudimente sind mittlerweile funktionslose Merkmale. Sie wurden im Laufe der Evolution überflüssig und haben sich zurückgebildet. Zu den Rudimenten zählen zum Beispiel die Weisheitszähne, das Steißbein und der Wurmfortsatz des Blinddarms.
     
  • Rudimente und Atavismen — was ist der Unterschied?
    Rudimente und Atavismen bezeichnen beide im Laufe der Evolution funktionslos gewordene Merkmale. Rudimente sind dabei zurückgebildete Merkmale, die bei vielen oder allen Individuen einer Art auftreten. Von Atavismen wird dagegen gesprochen, wenn Merkmale innerhalb einer Art eigentlich schon zurückgebildet worden sind, aber bei einzelnen Individuen wieder auftreten.
     
  • Was ist ein Rudiment Beispiel?
    Zu den bekanntesten Beispielen für Rudimente zählen die Weisheitszähne und der Wurmfortsatz des Blinddarms (rudimentäre Organe), sowie der Greifreflex (rudimentäres Verhalten). Insgesamt treten Rudimente bei vielen Individuen einer Art auf, während Atavismen nur einzelne Individuen betreffen.
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Homologie und Analogie

Rudimente sind nicht die einzigen möglichen Belege für die Evolution. Was die Begriffe Homologie und Analogie bedeuten und was du dank ihnen über die Evolution herausfinden kannst, erfährst du in diesem Video !

Zum Video: Homologie und Analogie
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