Warum jucken Wunden?
Du willst wissen, wieso Wunden nach einiger Zeit anfangen zu jucken und ob das etwas mit der Heilung zu tun hat? Super, denn genau das erfährst du in unserem Beitrag und im Video dazu!
Inhaltsübersicht
Warum jucken Wunden?
Wenn du dich verletzt, zum Beispiel in den Finger schneidest, muss dein Körper die Wunde wieder heilen. Dazu sendet er viele Botenstoffe aus, die deinen Zellen sagen, was und wo sie reparieren sollen.
Die Botenstoffe setzen sich an die Enden der verletzten Nerven in der Umgebung und senden Signale an dein Gehirn. Sie merkst du als Juckreiz.
Doch auch ohne Botenstoffe können die Nervenenden Signale senden. Das passiert, wenn sie selbst auch beschädigt wurden und gerade heilen.
Das Jucken ist also in beiden Fällen ein Nebeneffekt der Heilung und zeigt dir, dass deine Wunde heilt.
Schon gewusst: Nur Wunden, die geblutet haben, jucken bei der Heilung. Nur bei ihnen werden die entsprechenden Botenstoffe ausgesendet.
So heilen Wunden
Damit eine Verletzung heilen kann, sind mehrere Schritte nötig. Zuerst muss der Körper die Blutung stoppen und die Wunde verschließen. Dann müssen bestimmte Zellen aufpassen, dass keine Erreger oder altes Blut zurückbleibt. Bei blutenden Wunden läuft das meist in mehreren Schritten ab.
Blutgerinnung
Der erste Schritt der Wundheilung ist die sogenannte Blutgerinnung. Durch sie wird die Verletzung verschlossen und die Blutung gestoppt.
Dass die Stelle blutet, zeigt dir, dass Blutgefäße beschädigt sind. Um die Blutung zu verringern, ziehen sich die Gefäße zunächst zusammen. Anschließend docken Blutplättchen an den entstandenen Lücken an. Sie verkleben miteinander und bilden eine Art Stöpsel. Ihn nennst du Blutgerinnsel — er verschließt die Wunde.
Nach einiger Zeit bildet sich zwischen den Blutplättchen ein Netz aus Fibrin. Darunter kannst du dir klebrige Fasern vorstellen, die sich über die Blutgefäße legen und sie zusätzlich verschließen.
Fresszellen
Ist die Blutung gestoppt, wandern sogenannte Fresszellen in die Wunde. Sie bekämpfen alle Erreger in der Verletzung und entfernen kaputte Zellen. Außerdem beseitigen sie das geronnene Blut.
Jetzt kann die Wunde repariert werden. Der Körper regeneriert alle Bestandteile, die bei der Verletzung kaputtgegangen sind. Das sind beispielsweise Gefäße, Bindegewebe oder Nerven.
Juckreiz
Bei ihrer Arbeit setzen die Fresszellen verschiedene Botenstoffe frei. Einer davon ist das sogenannte Histamin. Es dient zur Kommunikation unter den Zellen. Durch das Histamin und auch andere Botenstoffe „weiß“ jede neue Zelle, wo sie hingehört und was ihre Aufgabe ist.
Zur Kommunikation docken die Botenstoffe an bestimmten Nervenenden an. Die Nerven nehmen die Empfindung dann auf und leiten sie als Juckreiz ans Gehirn weiter. Deine Wunde juckt also und schmerzt leicht. Dasselbe passiert, wenn beschädigte Nervenenden heilen.
Das Jucken kann aber auch am neu gebildeten Schorf liegen. Er ist relativ starr, deswegen kann sich die Haut darunter nur wenig bewegen. Bewegt sie sich trotzdem, können Nervenenden durch die Bewegung gereizt werden. Auch dann senden sie Signale aus, das merkst du dann als Jucken.
Juckende Wunden — häufigste Fragen
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Warum jucken Wunden?
Wunden jucken, weil sie heilen. Das kommt daher, dass bei der Heilung Nervenenden gereizt werden. Sie senden dann Signale an dein Gehirn, die du als Juckreiz empfindest. -
Ist eine juckende Wunde ein gutes Zeichen?
Ja, eine juckende Wunde ist ein gutes Zeichen. Das zeigt dir, dass sie gerade heilt.
Aufbau der Haut
Jetzt weißt du, dass Wunden anfangen zu jucken, weil die verletzte Stelle heilt. Bei kleineren Verletzungen ist meistens nur die Haut beschädigt. Doch wie ist sie eigentlich aufgebaut? Das erfährst du in unserem Video . Bis gleich!