Sympathikus
Der Sympathikus ist der Gegenspieler des Parasympathikus und ein Teil des vegetativen Nervensystems. Hier erfährst du, was genau du darunter verstehst und welche Funktionen er übernimmt! Hier gibt es ein kurzes Video für dich, wenn du das Thema noch schneller erklärt bekommen möchtest!
Inhaltsübersicht
Sympathikus einfach erklärt
Hast du schon einmal bemerkt, wie dein Herz plötzlich angefangen hat ganz schnell zu schlagen, weil du dich erschreckt hast? Dafür ist dein Sympathikus, oder auch sympathisches Nervensystem, verantwortlich.
Sympathikus und Parasympathikus bilden zusammen mit dem enterischen Nervensystem das vegetative Nervensystem . Dabei ist der Parasympathikus sozusagen der Gegenspieler des Sympathikus.
Unter dem Sympathikus verstehst du ein System für die unwillkürliche (nicht willentliche) Steuerung deiner Organaktivität. Dabei übernimmt das sympathische Nervensystem die Regulation in Stresssituationen. Dann erhöht es die Aktivität bestimmter Organe. Daher bezeichnest du das sympathische Nervensystem auch als ergotrop (leistungssteigernd). So verbraucht dein Körper zwar mehr Energie, wird aber dafür leistungsfähiger und kann schneller reagieren. Den Erregungszustand des Sympathikus nennst du Sympathikotonus.
Stell dir vor, du machst Urlaub im Dschungel und stehst plötzlich vor einem Tiger. Dann löst das sympathische Nervensystem eine sogenannte „fight-or-flight„, also „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ aus. Das bedeutet, dein Herzschlag und deine Atemfrequenz erhöhen sich und deine Muskeln spannen sich an. Damit bereitet sich dein Körper auf eine schnelle Reaktion in der Gefahrensituation vor.
Der Sympathikus (auch: Sympathicus) ist ein Teil des vegetativen Nervensystems. Im Gegensatz zum Parasympathikus hat er eine aktivierende Wirkung auf die Organe des Körpers.
Sympathikus Aufbau
Das sympathische Nervensystem ist, wie der Name schon sagt, ein System aus Nerven. Die dazugehörigen Nervenzellen befinden sich in deinem Rückenmark . Genauer gesagt, im Seitenhorn des Hals-, Brust- und Lendenmarks. Das entspricht ungefähr der Mitte des Rückenmarks.
Die aus dem Rückenmark austretenden Nervenfasern bilden dann sogenannte Ganglien. Die kannst du dir vorstellen wie Nervenknoten, also ein Ort, an dem sich viele Zellkörper von Nervenzellen sammeln. Viele dieser Ganglien zusammen bilden dann den sympathischen Grenzstrang (Truncus sympathicus), der parallel zur Wirbelsäule verläuft.
Die Nervenzellen, die vor dem sympathischen Ganglion liegen (präganglionär), werden durch den Neurotransmitter (Botenstoff) Acetylcholin gesteuert. Die Nervenzellen nach dem Ganglion (postganglionär) übertragen die Signale durch den Neurotransmitter Noradrenalin auf das zu regulierende Organ.
Sympathikus Funktion
Der Sympathikus ist also dazu da, deinen Körper anzuregen. Dadurch bereitet sich dein Körper auf eine Stress- oder Gefahrensituation vor, ohne dass du das willentlich beeinflussen kannst. Dafür erhöht der Sympathikus dann die Aktivität von Organen, die wichtig für die Reaktion auf Stress sind. Dazu gehört zum Beispiel eine gesteigerte Durchblutung von Muskeln oder die Bereitstellung von Energie durch die Glykolyse .
Gleichzeitig verringert er die Aktivität von Organen, die in so einer Situation keine Hilfe darstellen. Zum Beispiel wird die Verdauung erstmal gestoppt oder die Durchblutung der Haut verringert, um andere Stellen besser zu durchbluten.
Dabei beruht die Wirkung des Sympathikus vor allem auf der Regulation der glatten Muskulatur von Blutgefäßen und Drüsen.
Schauen wir uns hierzu weitere Beispiele an:
- Herz: Beschleunigung des Herzschlags (positiv dromotrop: verschnellerte Erregungsleitung im Herzen)
- Lunge: Erweiterung der Bronchien (luftleitende Anteile der Lunge), geringere Schleimproduktion
- Augen: Erweiterung der Pupillen
- Drüsen: Speicheldrüse: weniger Speichelproduktion; Schweißdrüsen: erhöhte Schweißproduktion
- Haut: Gefäße verengen sich (weniger durchblutet), Aufstellen der Haare
- Magen-Darm-Trakt: verringerte Bewegung, geringere Produktion von Verdauungssekreten
- Blase: Harn wird zurückgehalten
Das erklärt also, warum du, wenn du aufgeregt bist kalte, schwitzige Hände bekommst, dein Mund trocken wird und dein Herz schneller schlägt.
Sympathikus Parasympathikus
Jetzt weißt du also, welche Reaktionen der Sympathikus steuert. Sein Gegenspieler ist der Parasympathikus. Das bedeutet, dass er im Gegensatz zum Sympathikus für die Regulation der Organe in Ruhe zuständig ist. Wenn du wissen willst, wie der Parasympathikus genau funktioniert und welche Organe er reguliert, schau gleich auch noch hier vorbei!