Was ist eine Meiose und aus welchen unterschiedlichen Phasen besteht sie? In diesem Artikel zeigen wir dir, was du unter einer Meiose verstehen kannst und wie sie abläuft.
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Unter einer Meiose kannst du dir eine besondere Form der Kernteilung vorstellen. Du kannst sie auch als Reifeteilung bezeichnen. Sie läuft grundsätzlich in zwei Schritten ab – der Meiose 1 (Reduktionsteilung) und der Meiose 2 (Äquationsteilung).
Ziel der Meiose ist es, Zellen mit einem einfachen (haploiden) Chromosomensatz zu produzieren. Ein haploider Chromosomensatz sind genau 23 Chromosomen.
Diese Zellen können zum Beispiel Eizellen (Oozyten) oder Samenzellen (Spermien) sein.
Diese sogenannten Geschlechtszellen, Keimzellen oder auch Gameten vermischen sich bei der Befruchtung. Die Eizelle wird dabei vom Spermium befruchtet. Die befruchtete Eizelle wird auch Zygote genannt. Diese hat dann wieder den vollständigen doppelten/diploiden Chromsomensatz mit 46 Chromosomen.
Die Meiose (eng. Meiosis) oder auch Reifeteilung ist eine Art der Kernteilung, die in zwei Schritten abläuft. Das Ziel ist es, haploide Tochterzellen zu bilden. Diese Keimzellenbildung stellt die Grundlage bei der geschlechtlichen Fortpflanzung dar.
Genauso wie die Mitose, kann auch die Meiose nur bei Lebewesen mit einem Zellkern (= Eukaryoten ) stattfinden. Prokaryoten , also Lebewesen ohne einen Zellkern, betreiben keine Meiose.
Grundsätzlich findet sie in zwei Abschnitten statt. Der erste Abschnitt ist die Meiose 1. Sie besteht aus Prophase 1, Metaphase 1, Anaphase 1 und Telophase 1. Der zweite Abschnitt lautet Meiose 2. Sie setzt sich aus den Phase Prophase 2, Metaphase 2, Anaphase 2 und Telophase 2 zusammen.
Du möchtest nur mal schnell einen groben Überblick über die Meiose bekommen und die wichtigsten Veränderungen in den Phasen erfahren? Dann ist unser Beitrag Meiose einfach erklärt ja vielleicht etwas für dich!
Du kannst die Meiose 1 auch als Reduktionsteilung oder erste Reifeteilung bezeichnen. Sie besteht aus den Phasen Prophase 1, Metaphase 1, Anaphase 1 und Telophase 1.
In der Meiose 1 werden homologe Chromosomenpaare voneinander getrennt. Ein homologes Chromosomenpaar oder ein homologer Chromosomensatz befindet sich in einer diploiden Zelle. Darunter kannst du ein Chromosomenpaar verstehen, das in Abfolge und Gestalt der Gene gleich ist. Dabei ist eines dieser Chromosomen vom Vater und eines von der Mutter.
Vor der Meiose 1 geht die Zelle in die Interphase. Sie verdoppelt das genetische Material. Aus einem Chromosom mit nur einem Chromatid (1-Chromsom-Chromatid) wird ein 2-Chromosom-Chromatid. Außerdem verdoppeln sich auch die Zellorganellen.
Zwischen der Meiose 1 und der Meiose 2 findet die sogenannte Interkinese statt. Du kannst sie dir als eine Ruhephase vorstellen.
Nach der Interkinese liegen zwei haploide Tochterzellen mit 1-Chromatid-Chromosomen vor.
Die Meiose 2 wird oft auch als Äquationsteilung bezeichnet. Sie ist relativ ähnlich zur klassischen Mitose . Der wichtige Unterschied besteht allerdings darin, dass nach der Äquationsteilung vier haploide und nicht zwei diploide Tochterzellen vorliegen.
Die erste Phase der Meiose 1 ist die Prophase 1. Diese kannst du in fünf weitere Stadien unterteilen.
Bei der Anaphase 1 werden die homologen Chromosomenpaare von den Spindelfasern zu den Polen gezogen. Nun werden ganze Chromosom zu den Polen gezogen und nicht wie bei der Mitose einzelne Chromatiden. Da diese Verteilung zufällig erfolgt, entsteht eine gewisse „genetische Variabilität“.
Die Meiose 1 schließt mit der Telophase 1 ab. Zuerst bildet sich eine Kernhülle um beide Chromosomensätze. Danach trennen sich die beiden entstandenen Tochterzellen in der sogenannten Cytokinese voneinander. Diese besitzen jetzt jeweils einen haploiden Chromosomensatz, der aus 2-Chromatid-Chromosomen besteht. Du solltest dir auch merken, dass das Erbgut in beiden Tochterzellen unterschiedlich ist.
Die Meiose ist vor allem für die Bildung von Geschlechtszellen (Gameten) sehr wichtig. Insbesondere in den Oozyten der Frau spielt sie eine große Rolle.
Durch die Neukombination der genetischen Informationen und durch das Crossing over besteht eine extreme genetische Vielfalt aller Organismen.
Jedoch kann es passieren, dass bei der Meiose Fehler unterlaufen. Daraus können verschiedenste Krankheiten entstehen. Nachfolgend erklären wir dir beispielhaft zwei dieser Krankheiten.
Die Krankheit Trisomie 21 wird auch oft als Down Syndrom bezeichnet. Sie entsteht zum Einen, wenn bei der Meiose 1 die homologen Chromosomen nicht getrennt werden können. Zum Anderen kann sie dadurch entstehen, wenn die Chromatiden in der Meiose 2 nicht getrennt werden.
So kann es passieren, dass Keimzellen entstehen, die das Chromosom 21 doppelt enthalten. Wenn dann bei der Befruchtung ein weiteres Chromosom 21 hinzukommt, enthält die befruchtete Eizelle (Zygote) drei dieser Chromosomen. Du kannst auch von einer trisomen Zygote sprechen.
Das Klinefelter Syndrom ist eine Krankheit bei Männern, bei der die Geschlechtschromosomen anders verteilt sind. Der übliche Chromosomensatz einer Frau besteht aus XX-Chromosomen und eines Mannes aus XY-Chromosomen. Du kannst die unter einem X-Chromosom ein Chromosom vorstellen, dass für die Ausbildung weiblicher Merkmale verantwortlich ist. Ein Y-Chromosom ist also für die Ausbildung männlicher Merkmale zuständig.
Beim Klinefelter Syndrom besitzen Männer ein zusätzliches X-Chromosom (XXY). Dieses entsteht, wenn sich der XX-Chromosomensatz der Frau nicht ordnungsgemäß trennen kann. Dadurch können zwei X-Chromosomen bei der Zellteilung in die gleiche Tochterzelle gelangen.
Die Meiose ist nur eine von zwei Arten der Kernteilung. Die zweite Art ist die Mitose. Sie ist für die Vermehrung von Körperzellen zuständig. Die Besonderheit dabei ist, dass sich Tochterzellen bilden, die genetisch mit der Mutterzelle identisch sind.
Unser Artikel Mitose und Meiose im Vergleich stellt einen übersichtlichen Vergleich zwischen diesen beiden Arten der Kernteilung her.
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