Monetarismus
Du möchtest wissen, was der Monetarismus ist? Hier und im Video bekommst du den Monetarismus einfach erklärt!
Inhaltsübersicht
Was ist der Monetarismus?
Der Monetarismus ist eine wirtschaftswissenschaftliche Theorie. Sie besagt, dass die Wirtschaft am besten funktioniert, wenn sich der Staat aus ihr heraushält. Er soll nur die Geldmenge steuern, die sich im Umlauf befindet.
Der US-amerikanische Ökonom Milton Friedman entwickelte den Monetarismus in den 1960er Jahren. Einige Teile seiner Theorie wurden später in den 1980er Jahren, vor allem in den USA und Großbritannien umgesetzt.
Der Monetarismus entstand als Gegenteil zum Keynesianismus, der darauf abzielt, die Wirtschaft durch staatliche Wirtschaftspolitik zu steuern.
Friedman: Theorie des Monetarismus
Die Milton Friedman Theorie hat ihren Ursprung in der Quantitätstheorie. Die hat eine angebotsorientierte Sicht auf die Wirtschaft. Das bedeutet, dass das Wirtschaftswachstum nur davon abhängt, wie viel insgesamt angeboten wird.
Milton Friedmans Theorie besagt, dass es eine direkte Beziehung zwischen dem Angebot (Gütermenge und Preisniveau) und der Geldmenge in einer Volkswirtschaft gibt. Je mehr Güter in einem Markt angeboten werden oder je höher das Preisniveau ist, desto höher muss auch die Geldmenge sein.
Das Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen der Geldmenge und der Gütermenge zu schaffen, damit ein stabiles Preisniveau erreicht wird.
Um das Preisniveau zu halten, müssen die Güter- und Geldmenge gleichmäßig wachsen. Wächst die Anzahl der Güter stärker als die Geldmenge kommt es zur Deflation, denn das Geld wird knapp. Wächst die Geldmenge schneller als die Anzahl der angebotenen Güter, kommt es zur Inflation. Das bedeutet, dass Preisniveau steigt.
Aufgabe des Staates
An diesem Punkt kommt der Staat ins Spiel. Der Staat, genauer gesagt die staatliche Notenbank, soll eine stabile Geldpolitik gewährleisten. Das macht sie, indem sie die Geldmenge so kontrolliert, dass sie an die Entwicklungen des Angebots angepasst ist. Dadurch sollen mögliche Arten von Inflationen vermieden werden.
Ansonsten hält sich der Staat aus der Wirtschaft heraus. Der Markt soll sich selbst regulieren können. Der Staat soll dafür lediglich die Rahmenbedingungen schaffen, um den Wirtschaftskreislauf zu ermöglichen. Dabei soll er stets bestrebt sein, das Vertrauen der Märkte zu erhalten und eine langfristige wirtschaftliche Stabilität zu fördern.
Unterschiede zum Keynesianismus
Der Monetarismus entstand als Gegenstück des sogenannten Keynesianismus . Das ist eine andere wirtschaftswissenschaftliche Theorie. Sie wurde von dem Ökonomen John Maynard Keynes entwickelt und verfolgt eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik.
Im Monetarismus bestimmt das Angebot das Wirtschaftswachstum. Die Keynesianisten gehen hingegen davon aus, dass die Nachfrage hier die treibende Kraft ist. Verdienen die Menschen mehr, möchten sie mehr konsumieren. Daher steigt ihre Nachfrage. Dies wiederum führt dazu, dass mehr produziert wird und dadurch wächst die Wirtschaft.
Im Gegensatz zum Monetarismus soll im Keynesianismus der Staat lenkend in die Wirtschaft eingreifen. Dadurch soll er in schwachen Konjunkturphasen — also, wenn es nicht gut läuft und eine Krise droht — die Wirtschaft stabilisieren.
Der Keynesianismus geht nämlich davon aus, dass der Markt alleine nicht fähig ist, sich in solchen Phasen ohne Hilfe zu erholen. Monetaristen kritisieren, dass der Staat durch seinen Eingriff nur noch mehr Schwankung in die Konjunktur bringt und die Situation verschlimmert.
Vorteile des Monetarismus
Der Monetarismus bietet einige Vorteile. Das sind vor allem:
✓ Marktorientierung
Der Monetarismus betont die Effizienz des Marktes und unterstützt seine Selbstregulierung. Durch eine marktorientierte Wirtschaftspolitik kann das Potenzial für Wettbewerb
und Innovationen maximiert werden.
✓ Vermeidung von übermäßiger Staatsintervention
Der Monetarismus argumentiert, dass übermäßige staatliche Eingriffe in die Wirtschaft zu unnötigen Ausgaben und Restriktionen führen können. Eine begrenzte Rolle des Staates ermöglicht eine größere Freiheit für die Unternehmen und ihre individuellen Entscheidungen.
✓ Fokus auf langfristige Stabilität
Der Monetarismus legt Wert auf langfristige wirtschaftliche Stabilität, indem er auf eine überschaubare Inflationsrate und die Vermeidung von Wirtschaftskrisen abzielt. Das schafft ein Umfeld, welches Investitionen und langfristiges Wachstum fördert.
Kritik am Monetarismus
Der Monetarismus hat nicht nur Befürworter. Kritik kommt insbesondere von den Anhängern des Keynesianismus. Sie kritisieren unter anderem folgendes:
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Vereinfachtes Geldmengen-Wirkungsmodell
Die Annahme, dass eine direkte und vorhersehbare Beziehung zwischen der Geldmenge und der Wirtschaftsleistung besteht, vernachlässigt die Komplexität und Vielfalt der wirtschaftlichen Realität. -
Marktversagen wird nicht berücksichtigt
Der Monetarismus geht davon aus, dass Märkte sich selbst regulieren können. Allerdings ignoriert er Marktversagen, wie etwa externe Effekte (bspw. CO₂-Ausstoß), wo das Eingreifen des Staates notwendig wäre. -
Einkommen der privaten Haushalte ist immer stabil
Davon geht der Monetarismus aus. Dies ist in der Realität allerdings nicht immer der Fall.
Monetarismus in der realen Wirtschaft
In der Realität sind sowohl der Monetarismus als auch der Keynesianismus eher schwierig umzusetzen. Beide Theorien verkörpern extreme Positionen, die sich in der Wirklichkeit als problematisch herausstellen.
Im Keynesianismus kommt der Staat an seine Grenzen. Er kann nicht alleine dafür sorgen, dass die Wirtschaft langfristig gut läuft. Er braucht dafür einen Markt, der sich bis zu einem gewissen Punkt selbst regulieren kann.
Doch auch der Monetarismus ist hier nicht die vollkommene Lösung. Denn der Markt macht auch Fehler. Schlechte Arbeitsbedingungen oder hohe CO₂-Emissionen sind sogenannte externe Effekte, die der Markt nicht verhindert, wenn er sich komplett selbst regulieren kann. Du sprichst dabei auch von Marktversagen.
Ganz ohne staatliche Regulierungen geht es im Markt also nicht. Doch auch der Staat alleine kann die Wirtschaft nicht lenken. Es bedarf ein Zusammenspiel des selbstregulierenden Marktes und des unterstützenden Staates.
Monetarismus — häufigste Fragen
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Was versteht man unter Monetarismus?
Der Monetarismus ist eine ökonomische Theorie, die die Geldmenge als entscheidenden Faktor ansieht, um die Wirtschaftspolitik zu steuern. Sie ist das Gegenteil des Keynesianismus und lehnt staatliche Eingriffe ab. Dabei betont sie die Bedeutung der Geldpolitik zur Kontrolle von Inflation und zur Förderung des Wirtschaftswachstums.
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Was ist der Unterschied zwischen Keynesianismus und Monetarismus?
Im Gegensatz zum Keynesianismus erklärt die Monetarismus Definition in erster Linie die Entstehung von Inflation. Es betont dabei die Rolle der Geldmenge bei der Beeinflussung der Wirtschaft. Keynesianismus hingegen legt den Fokus auf staatliche Interventionen wie Fiskalpolitik , um die Wirtschaft anzukurbeln.
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Was sagt Milton Friedman?
„Inflation ist immer und überall ein monetäres Phänomen.“ Milton Friedman war der Auffassung, dass ein Zusammenhang zwischen der Erweiterung der Geldmenge und der Inflationsrate besteht.
Was ist Inflation?
Milton Friedman sagte, dass eine zu starke Ausweitung der Geldmenge zur Inflation führt. Doch was ist Inflation eigentlich und welche weiteren Ursachen gibt es dafür? Die Antwort auf die Fragen erhältst du hier !