Soziale Mobilität
Du hast von sozialer Mobilität gehört und fragst dich, was das ist? In diesem Beitrag und im Video erklären wir dir alles, was du darüber wissen musst.
Inhaltsübersicht
Soziale Mobilität einfach erklärt
Soziale Mobilität beschreibt, wie du dich in der Gesellschaft von einer sozialen Schicht in eine andere bewegen kannst.
Stell dir dafür ein großes Hochhaus vor. In den unteren Etagen wohnen Leute, die weniger Geld und Bildung, haben. Oben sind die Penthäuser, wo die Reichen und Mächtigen wohnen. Die soziale Mobilität wäre dann die Treppe in diesem Hochhaus: Sie beschreibt, wie einfach oder schwer es ist, zwischen den einzelnen Etagen im Hochhaus hin und her zu wechseln.
Wenn viele Leute die Möglichkeit haben, „die Etage zu wechseln“, gilt eine Gesellschaft als offener und gerechter. Aber wenn du immer auf der Schicht bleibst, auf der du geboren wurdest, dann spricht das eher für eine geschlossene Gesellschaft.
Du hast unterschiedliche Möglichkeiten, deine Position in der Gesellschaft zu wechseln. Je nach „Richtung“ unterscheidest du zwischen der vertikalen und der horizontalen Mobilität.
Vertikale Mobilität
Vertikale Mobilität meint die Möglichkeit für einen sozialen Auf- oder Abstieg.
Beispielsweise fängst du direkt nach der Schule als Praktikant in einer Firma an zu arbeiten. Mit der Zeit machst du deinen Weg, wirst fest angestellt. Jeder dieser Schritte bringt dich eine „Etage“ höher im gesellschaftlichen Hochhaus: Dein Einkommen steigt, dein Einfluss wächst und du hast mehr Möglichkeiten im Leben. Das ist ein typischer Fall von vertikaler Mobilität nach oben.
Aber es kann auch andersrum laufen. Vielleicht verlierst du deinen Job oder musst aus anderen Gründen eine weniger gut bezahlte Stelle annehmen. In diesem Fall würdest du eine oder mehrere „Etagen“ herunterfallen.
Die Generationenmobilität fragt, ob Kinder es besser haben als ihre Eltern oder nicht. In einer idealen Welt sollten Kinder aus weniger privilegierten Verhältnissen die Chance haben, aufzusteigen. Und Kinder aus reichen Familien sollten nicht automatisch oben bleiben, nur weil sie einen günstigen Start hatten.
Horizontale Mobilität
Horizontale Mobilität ist, wenn du innerhalb der gleichen „Etage“ umziehst. Das bedeutet, du veränderst deine Position in der Gesellschaft, aber ohne dabei auf- oder abzusteigen. Im Grunde bleibst du in der gleichen sozialen Schicht, aber deine Lebensumstände können sich trotzdem ändern.
Ein Lehrer entscheidet sich, seinen Job zu wechseln und in einem Museum zu arbeiten. In beiden Jobs verdient er ungefähr gleich viel Geld und hat einen ähnlichen sozialen Status. Er hat also seine Position verändert, aber bleibt in der gleichen sozialen Schicht. Die horizontale Mobilität ermöglicht es dir, verschiedene Aspekte des Lebens kennenzulernen und Neues auszuprobieren. Deinen sozialen Status riskierst du dabei nicht.
Bedeutung der sozialen Mobilität
Die soziale Mobilität spielt auch gesellschaftlich eine riesige Rolle. Wenn die soziale Mobilität hoch ist, gilt das als Zeichen einer gerechten und offenen Gesellschaft. Das bedeutet, hier kann theoretisch jeder aufsteigen, egal aus welcher Schicht er kommt. Trotzdem solltest du wissen, dass es Faktoren gibt, die das Aufsteigen erschweren können. Beispiele dafür sind die Herkunft, Bildung oder sogar das Geschlecht einer Person.
In Deutschland gibt es trotz Ungleichheiten viele Sozialsysteme, die zumindest eine Grundversorgung sicherstellen. Dazu gehört zum Beispiel der Zugang zu kostenloser Bildung. Auch wenn du aus einer weniger privilegierten Familie kommst, hast du die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen und zu studieren.
Stell dir im Vergleich dazu ein Entwicklungsland wie beispielsweise Malawi vor, denn dort sieht die Lage ganz anders aus. Viele Kinder haben nicht die Chance, eine Schule zu besuchen. Das hat oft finanzielle Gründe. Manchmal ist es aber auch wegen der Kultur, wenn zum Beispiel Mädchen vom Schulbesuch ausgeschlossen werden.
Soziale Ungleichheit
Wie du siehst, hat soziale Mobilität viel mit sozialer Ungleichheit zu tun. Wenn du mehr zu diesem Thema erfahren möchtest, schau dir unseren Beitrag dazu an.
