Wirtschaftspolitische Ziele
Du willst wissen, was wirtschaftspolitische Ziele sind und welche es in Deutschland gibt? Hier und in unserem Video erfährst du alles Wichtige dazu!
Inhaltsübersicht
Wirtschaftspolitische Ziele einfach erklärt
Um das Gemeinwohl und das Leben der Bevölkerung zu verbessern, gibt es die Wirtschaftspolitik. Durch sie werden Rahmenbedingungen für eine gut funktionierende Wirtschaft geschaffen. Dafür legt sie folgende wirtschaftspolitische Ziele fest:
- Stabilität des Preisniveaus
- hoher Beschäftigungsgrad
- außenwirtschaftliches Gleichgewicht
- stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
- gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung
- Erhalt der Umwelt
Die ersten vier Ziele sind im Stabilitätsgesetz geregelt.
Ziele des Stabilitätsgesetzes
In §1 des Stabilitätsgesetzes (StabG) sind vier der wirtschaftspolitischen Ziele festgelegt und werden auch als das magische Viereck bezeichnet. Sie bilden die Grundlage der Volkswirtschaft und sind deswegen essenziell für die Wirtschaftspolitik.
Stabilität des Preisniveaus
Um die Preisniveaustabilität zu messen, wird die Inflationsrate von einem vordefinierten und fiktiven Korb voller Waren betrachtet. Dabei müssen es Waren sein, die von der Bevölkerung oft konsumiert werden.
Dann wird über eine längere Zeit die Preisveränderung beobachtet und die Inflationsrate gemessen. Sie sollte immer zwischen 0 und 2 % liegen. Wenn das aber nicht der Fall ist, kann so die Stabilität des Preises nicht gewährleistet werden. Folglich verliert das Geld an Wert und damit auch seine wichtige Rolle in der Wirtschaft und Gesellschaft.
Hoher Beschäftigungsgrad
Hier werden alle Arten der Arbeitslosigkeit gemessen und idealerweise behoben. So soll die Arbeitslosenquote auf 3 bis 4 % gesenkt werden. Das wird dann auch Vollbeschäftigung genannt.
Allerdings sind die Messung und die Gegenmaßnahmen in der Realität nicht so einfach umzusetzen. Deshalb wurde die Vollbeschäftigung in Deutschland nur zur Zeit des Wirtschaftswunders (1948-1973) erreicht.
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Das außenwirtschaftliche Gleichgewicht ist eine Kennzahl der Wirtschaft. Sie beschreibt das Gleichgewicht der Zahlungsbilanz, also die Ausgeglichenheit der Außenbeitragsquote und der Leistungsbilanz. Mehr dazu erfährst du hier !
Das Ziel der Wirtschaftspolitik ist es, die Importe und Exporte auszugleichen.
Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
Hierbei wird als Indikator das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) benutzt. Das Ziel ist dabei eine Zunahme des BIP von 2 bis 3 % pro Jahr. Durch ein Wachstum der Wirtschaft wird allgemein der Wohlstand der Bevölkerung gesteigert. Deshalb ist dieses Wirtschaftsziel besonders für die ärmere Schicht der Gesellschaft wichtig.
Neuere Ziele der Wirtschaftspolitik
Im Laufe der Jahre kamen auch noch weitere wirtschaftspolitische Ziele dazu:
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Gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung:
Soziales Gleichgewicht ist dabei das Hauptziel. Denn durch eine gerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen wird ein gleichmäßiger Wohlstand gewährleistet. Das lässt sich nur erreichen, wenn auch die Arbeitslosenquote so gering wie möglich ist.
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Erhalt der Umwelt:
Heutzutage soll das Wachstum der Wirtschaft nicht mehr auf Kosten der Umwelt geschehen. Die Erschöpfung endlicher Ressourcen wird der Wirtschaft auf lange Sicht erheblich schaden. Deshalb wird der Erhalt der Umwelt immer relevanter und die Wirtschaftspolitik setzt immer mehr auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
Übrigens: Alle sechs wirtschaftspolitischen Ziele können als magisches Sechseck zusammengefasst werden. Es ist also eine Erweiterung des magischen Vierecks.
Zielbeziehungen der Wirtschaftspolitik
Alle der verschiedenen Ziele beeinflussen einander gegenseitig. Dabei können sie übereinstimmen oder im Konflikt miteinander stehen:
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Zielkonflikt:
Hier steht beispielsweise das Ziel der Vollbeschäftigung im Konflikt mit dem Ziel der Preisniveaustabilität. Wird nämlich die Inflationsrate niedriger, wird die Arbeitslosenquote tendenziell höher. Der negative Zusammenhang zwischen Inflationsrate und Arbeitslosenquote wird durch die Phillips-Kurve verdeutlicht.
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Zielharmonie:
Ein Beispiel für einen positiven Zusammenhang der wirtschaftspolitischen Ziele ist das Wachstum der Wirtschaft und die Vollbeschäftigung. Denn je stärker die Wirtschaft ist, desto mehr Arbeitsplätze werden auch entstehen. Nur so kann die steigende Nachfrage nach Gütern gedeckt werden.
Eine Zielneutralität kommt in der Wirtschaftspolitik prinzipiell nicht vor, da die Ziele nie komplett unabhängig voneinander sind.
Wirtschaftspolitische Ziele — häufigste Fragen
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Was sind die 6 Ziele der Wirtschaftspolitik?
Die 6 Ziele der Wirtschaftspolitik sind:
- Stabilität des Preisniveaus
- hoher Beschäftigungsgrad
- außenwirtschaftliches Gleichgewicht
- stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
- gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung
- Erhalt der Umwelt
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Was sind wirtschaftspolitische Themen?
Die Wirtschaftspolitik befasst sich mit Themen wie Steuersenkungen, Euro-Krise, Sparpakete, Privatisierungen und Arbeitslosigkeit. Dazu muss sie Gegenmaßnahmen oder Lösungen herausarbeiten.
Was ist Inflation?
Super! Jetzt kennst du alle wirtschaftspolitischen Ziele und weißt, welche Zustände dadurch verhindert werden sollen. Eins davon ist die Inflation. Wenn du mehr darüber erfahren willst, dann schau in unser Video zum Thema rein!