Expansive Fiskalpolitik
Die expansive Fiskalpolitik spielt eine wichtige Rolle in der Wirtschaftspolitik. In diesem Beitrag geben wir dir die Definition und ein Beispiel für expansive Fiskalpolitik . Außerdem erfährst du, wie die Fiskalpolitik sich auf das IS LM Modell auswirkt und wie du diese Veränderung graphisch darstellst.
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Inhaltsübersicht
Expansive Fiskalpolitik Definition
Die expansive Fiskalpolitik ist eine finanzpolitisches Mittel in einer Volkswirtschaft, welches zu eine Erhöhung der Staatsausgaben oder eine Senkung der Steuern zur Folge hat. Das Gegenteil zur expansiven Politik ist die restriktive Finanzpolitik, welche zu einer Senkung der Staatsausgaben oder zu einer Erhöhung der Steuern führt.
Expansive Fiskalpolitik Erklärung
Die Fiskalpolitik beschäftigt sich hauptsächlich damit, durch Veränderungen von Steuern und Staatsausgaben konjunkturelle Schwankungen auszugleichen. In der Praxis wird dabei häufig die Idee einer antizyklischen Fiskalpolitik verfolgt, die gedanklich auf der keynesianischen Theorie basiert. Demnach muss der Staat während einer Rezession eine expansive Fiskalpolitik betreiben, also die Staatsausgaben erhöhen oder die Steuereinnahmen verringern. Umgekehrt müsste also im Boom restriktive Fiskalpolitik betrieben werden, beispielsweise durch Steuererhöhungen oder die Verringerung von Staatsausgaben.
Expansive Fiskalpolitik IS LM
Damit das Ganze verständlicher wird, schauen wir uns ein konkretes Beispiel zum IS-LM-Modell an. Die Grafik zeigt das grundlegende IS LM Modell. Die IS Kurve steht dabei für das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt und die LM Kurve beschreibt das Gleichgewicht auf dem Geldmarkt. An der x-Achse wird der Zinssatz r abgetragen und an der y-Achse das gesamte Volkseinkommen Y. An dem Punkt, an dem sich die IS und die LM Kurve schneiden, befindet sich die Wirtschaft im Gleichgewicht.
Expansive Fiskalpolitik Beispiel
Stellen wir uns nun vor, wir befinden uns in der Phase eines wirtschaftlichen Abschwungs. Laut der Keynes Theorie sollen wir jetzt expansive Fiskalpolitik betreiben, um die Wirtschaft anzukurbeln. Das kann zum Beispiel durch den Bau neuer Straßen oder durch die Sanierung von Unis umgesetzt werden.
Wirkung expansive Fiskalpolitik
Zum Verständnis schauen wir uns nochmal die IS Gleichung an:
Wie du sehen kannst, erhöht sich durch eine Erhöhung der Staatsausgaben die rechte Seite der Gleichung, die IS Kurve wird also nach außen verschoben. Dadurch erhöht sich das Volkseinkommen von Y auf Y`- die Wirtschaft wächst. Genau das gleiche Ergebnis könnte übrigens auch durch eine Reduzierung der Staatseinnahmen- also zum Beispiel durch eine Senkung der Steuern erreicht werden. Das siehst du auch wieder ganz leicht an der IS-Gleichung:
Da die Steuern T ein negatives Vorzeichen haben, erhöht sich also die rechte Seite der IS Gleichung, weil weniger Steuern „abgezogen“ werden.
Wie du in der Grafik siehst, erhöhen sich neben dem Volkseinkommen aber auch die Zinsen. Diese Erhöhung könnte natürlich mittelfristig auch zu einer Dämpfung der Investitionen führen. Anhänger der Keynesianischen Theorie argumentieren hier dann meist mit dem Multiplikatoreffekt. Demnach ist die positive Auswirkung auf das Volkseinkommen höher, als die negativen Auswirkungen, die durch die Zinserhöhung entstehen.
Expansive Fiskalpolitik Wirkungskette
Staatsausgaben werden erhöht → Staat lässt beispielsweise Universitäten sanieren → Einnahmen für Bauunternehmen und deren Mitarbeiter steigt → Bauunternehmen kaufen von ihren Einnahmen neue Maschinen → Die Maschinenhersteller kaufen wiederum mehr Rohmaterial etc. → Volkseinkommen steigt am Ende also um ein Mehrfaches der ursprünglichen Staatsausgaben. Dieser Vorgang wird als Multiplikatoreffekt bezeichnet.
Das lässt sich auch ganz einfach auf die restriktive Fiskalpolitik übertragen. Diese funktioniert nämlich genau umgekehrt. Durch Verringerung der Staatsausgaben oder Erhöhung der Steuern verschiebt sich die IS Kurve nach links. Dadurch sinken das Volkseinkommen und die Zinsen.