Triple Bottom Line
Du fragst dich, was der Triple Bottom Line Ansatz ist? Dann bist du in diesem Beitrag und im Video genau richtig!
Inhaltsübersicht
Triple Bottom Line Definition
Triple Bottom Line ist ein Konzept für nachhaltiges Wirtschaften. Dabei wird das ökonomische Prinzip durch ökologische und soziale Faktoren ergänzt. Das heißt, Unternehmen sollen so handeln, dass sie ihren ökologischen und sozialen Schaden ausgleichen oder zumindest minimieren.
Die Begriffe definieren sich dabei so:
- 💶 ökonomisch: meint den finanziellen Aspekt, zum Beispiel Gewinne erzielen
- 🌍 ökologisch: bezieht sich auf die Umwelt, also Ressourcen wie zum Beispiel Wasser
- 👨👩👧👦 sozial: darunter fallen die Menschen und ihre Gemeinschaft, beispielsweise Arbeitsbedingungen
Die Triple Bottom Line Definition umfasst somit finanzielle, ökologische und soziale Kosten eines Unternehmens. Finanzielle Kosten stehen in der Bilanz, ökologische und soziale im Nachhaltigkeitsbericht.
Grundlage für den Triple Bottom Line Ansatz ist das sogenannte Drei-Säulen-Modell. Es beschreibt soziale, ökologische und ökonomische Ziele als Grundlage von Nachhaltigkeit und langfristiger Entwicklung von Unternehmen. Es ist auch unter dem Namen 3 Säulen der Nachhaltigkeit bekannt.
Triple Bottom Line Entstehung
Das Konzept der Triple Bottom Line, kurz TBL, orientiert sich am Prinzip der Nachhaltigkeit. Menschen sollen nur so viel aus der Umwelt nehmen, wie sie wiederherstellen kann. So sollen auch nachfolgende Generationen genügend Ressourcen zur Verfügung haben.
Triple Bottom Line Elkington
Die Frage der Nachhaltigkeit und wie Unternehmen dazu beitragen können, beschäftigte auch John Elkington. Er gründete die Unternehmensberatung SustainAbility und schrieb 1994 das Buch „Enter the Triple Bottom Line“.
Grundlage der Triple Bottom Line von Elkington war der Begriff der Bottom Line. In der Betriebswirtschaftslehre kommt er in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung vor, also auf der ökonomischen Seite. Die Bottom Line ist dabei der Strich, der unter die Rechnung gesetzt wird. Elkington erweiterte den finanziellen Aspekt um soziale und ökologische Faktoren.
Triple Bottom Line Umwelt- und Sozialbilanz
Indem ein Unternehmen soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt, gleicht es seine Umwelt- und Sozialbilanz aus und trägt so zur Nachhaltigkeit bei. Dadurch sichert es sich auch langfristig wirtschaftlichen Erfolg.
Ein Fokus allein auf Gewinnmaximierung schadet dem Unternehmen auf Dauer, da die sozialen und ökologischen Faktoren vernachlässigt werden. Das Resultat ist, dass Rohstoffe ausgehen oder Mitarbeiter das Unternehmen aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen verlassen.
Oft fällt im Zusammenhang mit der Triple Bottom Line (TBL) auch der Begriff Corporate Social Responsibility, kurz CSR. Die Grundannahme beider Modelle ist gleich. Im Sinne der Nachhaltigkeit müssen Unternehmen ökonomische, ökologische und soziale Faktoren betrachten. CSR entstand in den 1960ern, die TBL in den 1990ern.
Die Corporate Social Responsibility betont dabei nur die Verantwortung, die ein Unternehmen gegenüber der Umwelt hat. Bei der Triple Bottom Line fließen die positiven und negativen Einflüsse auf die Umwelt aktiv in die Kostenrechnung mit ein.
People
People ist der soziale Aspekt der Triple Bottom Line. Er legt den Fokus auf die Interessen der Stakeholder . Das sind alle Menschen, die von den Entscheidungen des Unternehmens betroffen sind. Hierunter fallen zum Beispiel Mitarbeiter, Kunden oder an der Lieferkette Beteiligte.
Wichtige Bestandteile dieser Dimension sind das Einhalten der Menschenrechte und die Vermeidung von Ausbeutung. Das Unternehmen soll Armut bekämpfen, Bildungsmöglichkeiten schaffen und faire Löhne zahlen.
Planet
Planet ist die ökologische Dimension. Das Unternehmen soll nur so viele Ressourcen nehmen, wie die Erde im selben Zeitraum wiederherstellen kann. Ressourcen sind zum Beispiel Wasser, Rohstoffe aus dem Boden und der Luft.
So kann ein Unternehmen beispielsweise den Produktionsprozess anpassen, indem es Wasser einspart oder erneuerbare Energien einsetzt. Auch das Recyceln spielt hier eine Rolle.
Profit/Prosperity
Profit/Prosperity ist die ökonomische Seite, sprich das Finanzielle. Hier steht die Gewinnmaximierung im Vordergrund. Das Unternehmen will mit seinen Produkten und Dienstleistungen Geld verdienen und Gewinn erwirtschaften.
Ein Unternehmen ist aber nur dann erfolgreich, wenn soziale, ökologische und ökonomische Dimension im Gleichgewicht sind. Das Gleichgewicht der drei Säulen führt zu langfristigem wirtschaftlichem Erfolg.
Übrigens: Der Triple Bottom Line Ansatz ist auch Grundlage politischer Regularien. So fordert die Energieeffizienz-Richtlinie der EU Unternehmen dazu auf, Ziele zur Energieeinsparung festzulegen.
Ein Unternehmen hat eine Produktionsstätte in Musterstadt. Es kann vor Ort schauen, dass es den ökologischen Schaden rund um die Produktionsstätte möglichst gering hält.
Zum Beispiel, indem es Abfälle fachgerecht entsorgt (Planet). Zudem kann es die Mitarbeiter vor Ort durch Weiterbildung fördern (People). Langfristig tragen die Maßnahmen zum Unternehmenserfolg (Profit) bei und stärken sowohl das Unternehmen als auch die Region.
Ohne die Investition in Planet und People kann der Profit leiden. Wenn das Unternehmen die Abfälle im Wald oder einem Fluss entsorgt, belastet das die Umwelt. Je nach Art des Abfalls können auch die Menschen krank werden und sind dann weniger leistungsfähig. Und letztendlich schadet es dem Image, was zu Umsatzverlusten führen kann.
Modifizierter Triple Bottom Line Ansatz
Der Triple Bottom Line Ansatz hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Bei Elkington waren die drei Dimensionen People, Planet und Profit noch gleichberechtigt. Im modifizierten Ansatz steht nun der Profit über den sozialen und ökologischen Faktoren.
Der Gedanke dahinter ist, dass die Investition in People und Planet nur Sinn ergibt, wenn das Unternehmen sie auch finanziell umsetzen kann. Außerdem sollen die ergriffenen Maßnahmen zum finanziellen Erfolg beitragen, indem sie beispielsweise Kosten einsparen.
Das Unternehmen soll also so wirtschaften, dass es einen Gewinn erzielt, ohne dabei die Ressourcen zu belasten. Das kann zunächst Investitionen bedeuten, die sich erst langfristig in einer positiven Bilanz niederschlagen.
Die Anschaffung von Solarpanels verursacht zunächst Kosten. Auf lange Sicht können sie sich aber lohnen, da das Unternehmen weniger Energie von außen benötigt. Außerdem ist eine solche Investition gut für das Image, was neue Kunden anlockt.
Wenn ein Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich ist und dabei ökologische Faktoren berücksichtigt, arbeitet es ökoeffizient. Bei gleichzeitigem Erreichen ökonomischer und sozialer Ziele ist es sozioeffizient.
Übrigens: John Elkington sieht den modifizierten Ansatz kritisch. Er ist nach wie vor der Meinung, dass alle drei Dimensionen gleichberechtigt sein sollten. Sonst besteht die Gefahr, dass ökonomische Entscheidungen über soziale und ökologische gestellt werden.
Triple Bottom Line – häufigste Fragen
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Was ist die Triple Bottom Line?
Die Triple Bottom Line ist ein Konzept der Wirtschaftsethik, welches das nachhaltige Wirtschaften in Unternehmen in den Vordergrund stellt. Soziale, ökologische und ökonomische Faktoren sollen dabei im Gleichgewicht zueinander stehen.
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Welche Dimensionen umfasst die Triple Bottom Line?
Die Triple Bottom Line umfasst die Dimensionen People, Planet und Profit. People ist der soziale Aspekt, Planet der ökologische und Profit der ökonomische.
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Woher kommt der Begriff Triple Bottom Line?
Der Begriff kommt von John Elkington. Er führte ihn 1994 in seinem Buch „Enter the Triple Bottom Line“ ein.
Was ist Nachhaltigkeit?
Prima, nun weißt du alles über die Triple Bottom Line als Konzept für Nachhaltigkeit. Aber was genau ist eigentlich Nachhaltigkeit? Das erfährst du in folgendem Beitrag .