Ökonomie
Die Ökonomie beschreibt die Wirtschaft eines Landes. Was genau du dir darunter vorstellen kannst, erfährst du in diesem Beitrag. Schau dir auch unser Video zur Ökonomie an, um das Thema noch schneller zu verstehen!
Inhaltsübersicht
Ökonomie Definition
Der Begriff Ökonomie beschreibt die Wirtschaft eines Landes. Sie besteht aus verschiedenen Teilnehmern:
- Unternehmen
- Haushalte
- Staat
- Einzelpersonen, die Angebot und Nachfrage schaffen
- Produktionsmittel (Maschinen).
Die fünf verschiedenen Teilnehmer der Wirtschaft interagieren miteinander und erzeugen dadurch ein Angebot und eine Nachfrage nach Gütern. Private Haushalte bzw. die Einzelpersonen brauchen nämlich Güter wie zum Beispiel Lebensmittel, Autos, Fernseher oder Handys. So erzeugen sie Nachfrage – auf die Nachfrage reagieren dann die Unternehmen. Sie benutzen Produktionsmittel, um Güter herzustellen und erzeugen damit ein Angebot. Die Nachfrage und das Angebot von den Gütern treffen also aufeinander – die Haushalte kaufen die angebotenen Güter und zahlen den Unternehmen dafür Geld. Die gesamte Wirtschaft besteht also aus wirtschaftlichen Handlungen wie der Produktion, dem Verkauf und dem Konsum von Gütern.
Wirtschaftssysteme
Die sogenannten Wirtschaftssysteme geben die Richtlinien für eine Ökonomie vor. Sie legen dabei politische und rechtliche Bedingungen fest, nach denen sich eine Wirtschaft richten muss. Schauen wir uns die bekanntesten Wirtschaftssysteme genauer an!
- Freie Marktwirtschaft
- Soziale Marktwirtschaft
- Planwirtschaft (Zentralverwaltungswirtschaft)
- Subsistenzwirtschaft
Die freie Marktwirtschaft bezeichnet eine Wirtschaftsform, bei der der Markt ausschließlich von Angebot und Nachfrage beeinflusst wird. Der Staat dürfte sich also überhaupt nicht in wirtschaftliche Angelegenheiten einmischen. Da dadurch Monopolbildungen, Konjunkturschwankungen oder Arbeitslosigkeit nicht kontrolliert werden können, wird die Wirtschaftsform der freien Marktwirtschaft bisher nirgends angewendet. Sie existiert also nur in der Theorie.
Die soziale Marktwirtschaft basiert auf der Idee der freien Marktwirtschaft. Hierbei darf der Staat, aber eingreifen, um die wirtschaftliche und soziale Situation der Bevölkerung zu verbessern. Es soll die Freiheit, die soziale Sicherheit und die soziale Gerechtigkeit der Menschen sichergestellt werden. Das heißt es soll niemand hungern oder auf der Straße leben müssen. Deswegen greift der Staat hier zum Beispiel mit Subventionen , Kindergeld oder mit Sozialversicherungen (z.B Arbeitslosenversicherung) in die Wirtschaft ein.
Das Gegenteil der freien Marktwirtschaft ist die Planwirtschaft. Hierbei erfolgt die Koordination der Wirtschaft zentral durch den Staat. Alle Unternehmen und Haushalte müssen dabei die Anweisungen der Regierung befolgen. Das Ziel der Planwirtschaft ist eine gerechte Verteilung von Ressourcen, Gütern und Dienstleistungen.
Als Subsistenzwirtschaft werden Wirtschaftsformen bezeichnet, die nur für den Eigenbedarf produzieren und nicht die Absicht haben, mit den produzierten Gütern Geld zu verdienen. Das sind überwiegend landwirtschaftliche Wirtschaftsformen, die für die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln arbeiten. Die Güter werden also in der Regel nicht auf dem Markt angeboten.
Wirtschaftspolitik
Als Wirtschaftspolitik werden alle staatlichen Maßnahmen bezeichnet, die die wirtschaftlichen Abläufe und Strukturen eines Landes beeinflussen. Dabei wird zwischen folgenden Bereichen unterschieden:
- Ordnungspolitik
- Strukturpolitik
- Prozesspolitik
Die Ordnungspolitik beschreibt die Schaffung von Gesetzen und Regeln der Wirtschaft. Dazu gehören zum Beispiel die Gewährleistung der Eigentumsrechte, Wettbewerbsrechte oder die Vertragsfreiheit.
Als Strukturpolitik werden alle Maßnahmen zur Vermeidung von Strukturkrisen (z.B Kohlekrise) bezeichnet. Eine Strukturkrise ist eine Krise, die durch einen lang andauernden Rückgang der Nachfrage ausgelöst wird. Durch die Erhöhung staatlicher Investitionen, Subventionen oder Förderungen neuer Technologien soll beispielsweise verhindert werden, dass bestimmte Märkte oder Branchen durch einen Nachfragemangel die Produktion verringern und Arbeitskräfte entlassen müssen.
Die Prozesspolitik steht für Maßnahmen, die direkt in das Marktgeschehen eingreifen. Dabei werden unter anderem staatliche Ausgaben erhöht oder Steuern vergünstigt. Durch die Zahlung Kurzarbeitergeld soll beispielsweise vermieden werden, dass Arbeitskräfte entlassen werden müssen. Zur Prozesspolitik gehören Arbeitsmarktpolitik, Finanzpolitik, Fiskalpolitik , Handelspolitik, Konjunkturpolitik und Geldpolitik.
Zum Thema Wirtschaftspolitik haben wir ein eigenes Video für dich erstellt. Schau es dir unbedingt an, um mehr über die Aufgaben und Ziele zu erfahren!
Wirtschaftswissenschaft
Der Ausdruck Ökonomie hat mehr als nur eine Bedeutung. Früher gab es für die Ökonomie eine weitere Definition. Sie wurde auch als Bezeichnung für die Wirtschaftswissenschaften genutzt. Der Begriff ist allerdings veraltet und wurde durch Ökonomik ersetzt. Die Ökonomik (Wirtschaftswissenschaft) beschäftigt sich also mit der Ökonomie (Wirtschaft).
Die Wirtschaftswissenschaften untersuchen, welchen Einfluss staatliche Eingriffe auf das Angebot und die Nachfrage haben. Dabei wird zwischen der Volkswirtschaftslehre (VWL) und der Betriebswirtschaftslehre (BWL) unterschieden. Die Wirtschaftswissenschaften haben einige verschiedene Wirtschaftstheorien hervorgebracht. Das sind Modelle, die versuchen wirtschaftliche Abläufe zu erklären. Zu den bekanntesten gehören der Neoliberalismus , der Marxismus und der Keynesianismus .
Der Neoliberalismus knüpft an den Liberalismus (Lehre von Freiheit) an. Ziel der Theorie ist eine freie Marktwirtschaft. Demnach soll die Freiheit der Marktteilnehmer am Wichtigsten sein. Staatliche Eingriffe in die Wirtschaft werden dabei nicht ganz ausgeschlossen, sollten aber auf ein Minimum begrenzt werden.
Die Marxistische Wirtschaftstheorie geht davon aus, dass wirtschaftliche Handlungen moralisch und ethisch richtig sein sollten. Es soll verhindert werden, dass reiche Leute immer reicher und Arme immer ärmer werden. Das Ziel des Marxismus ist also eine klassenlose Gesellschaft, die nicht von Besitz und Kapital geprägt ist.
Nach der Theorie des Keynesianismus kann man an der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage erkennen, ob es einer Wirtschaft gut oder schlecht geht. Wenn es der Wirtschaft schlecht geht, soll der Staat Geld ausgeben, damit sie wieder in Schwung kommt. Geht es der Wirtschaft hingegen gut, soll der Staat sparen (antizyklisches Eingreifen).
Mehr dazu erfährst du in unserem extra Video zum Keynesianismus! Bis gleich!