In diesem Artikel lernst du das Aldehyd kennen. Neben den Eigenschaften und den Unterschieden zwischen Aldehyden und Ketonen erklären wir dir auch Reaktionen und Nachweise für Aldehyde.
Du möchtest dir das alles lieber kurz und knapp erklären lassen? Dann schau dir unser Video zum Aldehyd an!
Ein Aldehyd R-C(=O)-H ist eine chemische Verbindung und trägt die funktionelle Gruppe CHO. Die Carbonylgruppe CO ist also mit einem Wasserstoffatom H und einem Rest R verbunden. Wenn es sich beim Rest R um einen Alkylrest handelt, kannst du es auch als Alkanal bezeichnen.
Ein Aldehyd R-C(=O)-H ist eine chemische Verbindung mit der Aldehydgruppe CHO.
Aldehyde R-C(=O)-H besitzen eine Aldehydgruppe CHO, wobei das Kohlenstoffatom C eine Doppelbindung zum Sauerstoffatom O hat. Dieser Teil ist die Carbonylgruppe CO, welche ebenfalls eine funktionelle Gruppe ist. Das Kohlenstoffatom ist weiterhin mit einem Wasserstoffatom H und einem Rest R verknüpft. Wenn die Carbonylgruppe allerdings mit zwei Resten verknüpft wäre, dann würdest du ein Keton R1-C(=O)-R2 vor dir haben. Aldehyde haben als Untergruppe außerdem die Alkanale, die sich direkt von den Alkanen ableiten und eine Aldehydgruppe besitzen.
Aldehyde erhalten die systematische Endung -al. Ein Alkanal, welches von Methan abgeleitet ist, würde den Namen Methanal erhalten. Der Trivialname für Methanal ist Formaldehyd und enthält somit direkt das Aldehyd. Um anzugeben an welcher Position des Moleküls sich eine Gruppe befindet, gibst du die Nummer des Kohlenstoffatoms mit an, wobei du die Zählung am Carbonylkohlenstoffatom beginnst. Bei komplexeren Verbindungen stellst du das Präfix Formyl- an den Beginn oder -carbaldehyd ans Ende.
Ein Aldehyd ist durch die höhere Elektronegativität vom Sauerstoffatom gegenüber dem Kohlenstoffatom polarer als Alkane, aber weniger polar als Alkohole. Zwischen dem Kohlenstoffatom und dem Sauerstoffatom entsteht ein Dipol und es kommt zu intermolekularen Dipol-Dipol-Wechselwirkungen zwischen den Aldehyden. Dadurch sind Aldehyde auch nicht so flüchtig wie Alkane. Die Siedepunkte sind also größer als die von Alkanen und kleiner als von Alkoholen. Dabei steigen sie mit der Kettenlänge, was du zurückführen kannst auf die Van-der-Waals-Kräfte . In Wasser sind Aldehyde mit wenig Kohlenstoffatomen relativ gut löslich. Das liegt daran, dass Wasser H2O mit dem partiell positiv geladenen Kohlenstoffatom der Aldehydgruppe wechselwirken kann. Je mehr Kohlenstoffatome, desto kleiner wird das Verhältnis von polaren zu unpolaren Anteilen und die Aldehyde sind schlechter wasserlöslich. Außerdem sind kurzkettige Aldehyde oder Alkanale leicht entzündlich.
Viele Aldehyde haben einen charakteristischen Geruch und werden zum Beispiel in Parfum verwendet. Du kennst sie aber auch aus Lebensmitteln: Zimt enthält vor allem Zimtaldehyd, das 3-Phenyl-2-propenal, während Benzaldehyd für den typischen Mandelgeruch verantwortlich ist.
Ketone unterscheiden sich von den Aldehyden bei der Struktur dadurch, dass sie einen zweiten Rest anstatt eines Wasserstoffatoms haben. Daraus folgt, dass du ein Keton nicht als Reduktionsmittel verwenden kannst, während das mit einem Aldehyd möglich ist. Insgesamt sind die Eigenschaften der Aldehyde und Ketone sehr ähnlich, da beide eine Carbonylgruppe besitzen. Durch Oxidation von primären Alkoholen erhältst du Aldehyde, wenn du aber sekundäre Alkohole oxidierst, dann kannst du Ketone herstellen. Aldehyde können anschließend noch zu Carbonsäuren oxidiert werden, Ketone hingegen nicht. Die Aldehydgruppe ist im Vergleich zur Ketogruppe reaktiver, wobei beide hauptsächlich an Additionsreaktionen beteiligt sind.
Um ein Aldehyd nachzuweisen, verwendest du vor allem Methoden, bei denen das Aldehyd oxidiert wird. Metallionen dienen dabei als Oxidationsmittel und werden bei der Reaktion gleichzeitig reduziert. Du kannst entweder die Tollensprobe (auch Silberspiegelprobe genannt) verwenden oder die Fehling Probe . Schau dir am besten direkt unser Video dazu an!
Daneben gibt es noch eine dritte Methode, die Schiffsche Probe. Mit Schwefelsäure bilden Aldehyde Hydroxyalkylsulfonationen, die anschließend am Schiffschen Reagenz ein Wasserstoffatom der Aminogruppe NH2 substituieren. Dadurch ist das zentrale Kohlenstoffatom wieder sp2-hybridisiert und färbt sich rosa bis violett.
Durch die Carbonylgruppe ist das Aldehyd sehr reaktionsfreudig. Viele dieser Reaktionen sind Additionsreaktionen. Nicht nur Ketone, sondern auch ein Aldehyd ist zur Keto-Enol-Tautomerie fähig.
Durch die polare Bindung zwischen Kohlenstoff- und Sauerstoffatom, ist das Kohlenstoffatom partiell positiv geladen. Somit kann es nucleophil angegriffen werden und ein Stoff kann an das Kohlenstoffatom addiert werden. Das Sauerstoffatom zieht das -Elektronenpaar komplett zu sich. Die daraus resultierende negative Ladung sorgt dafür, dass das Sauerstoffatom zur Protonenaufnahme neigt und eine Hydroxygruppe bildet.
Die Addition von Alkohol zu einem Aldehyd führt zur Halbacetalbildung. Bei einem Überschuss an Alkohol entsteht in einer weiteren Reaktion das Vollacetal. Typischerweise kannst du die Acetalbildung bei Kohlenhydraten beobachten, die häufig Aldehyde sind und durch Ringschluss Halbacetale und schließlich Acetale bilden.
Aldehyde neigen dazu miteinander zum Aldol zu reagieren. Durch Abspaltung des CH-aciden Wasserstoffatoms in der -Position durch Basen
kann zuerst das Enolation und schließlich durch Addition eines weiteren Aldehyds das Aldol entstehen.
Hallo, leider nutzt du einen AdBlocker.
Auf Studyflix bieten wir dir kostenlos hochwertige Bildung an. Dies können wir nur durch die Unterstützung unserer Werbepartner tun.
Schalte bitte deinen Adblocker für Studyflix aus oder füge uns zu deinen Ausnahmen hinzu. Das tut dir nicht weh und hilft uns weiter.
Danke!
Dein Studyflix-Team
Wenn du nicht weißt, wie du deinen Adblocker deaktivierst oder Studyflix zu den Ausnahmen hinzufügst, findest du hier eine kurze Anleitung. Bitte lade anschließend die Seite neu.