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Teste dein Wissen zum Thema Anlagenintensität!

In diesem Artikel erklären wir dir, was die Anlagenintensität ist und wie du sie am einfachsten berechnest. 

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Inhaltsübersicht

Anlagenintensität einfach erklärt

Mit der Anlagenintensität, auch Anlagequote genannt, kannst du den Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen ermitteln. Ist sie hoch, dann hat dein Unternehmen ein hohes Anlagevermögen im Vergleich zum Umlaufvermögen. 

Bei der Anlagequote handelt es sich um eine betriebswirtschaftliche Kennzahl der vertikalen Vermögensstruktur. In der Regel ist eine hohe Anlagenintensität ein Anzeichen für ein höheres Risiko. Denn das Unternehmen ist weniger flexibel und kann bei Veränderungen auf dem  Absatzmarkt nicht so schnell reagieren – beispielsweise bei technischen Innovationen. 

Es gilt: Je höher die Anlagequote, desto mehr deines Gesamtkapitals ist langfristig an das Anlagevermögen gebunden.

Stell dir also vor, der Markt ändert sich drastisch durch die Einführung eines neuen Produkts. Dein Unternehmen muss sich jetzt schnell anpassen, um mit der Konkurrenz mitzuhalten. Hast du jedoch ein großes Anlagevermögen, wird es schwieriger für dich, die Ausrichtung deines Unternehmens schnell zu ändern. Durch die hohe Kapitalbindung bist du weniger liquide und somit weniger flexibel. Denn es ist ein langwieriger Prozess, das Anlagevermögen wieder in liquide Mittel (Geld) umzuwandeln (z.B. Maschinen verkaufen). 

Außerdem verursacht ein hohes Anlagevermögen eine hohe Fixkostenbelastung. Besitzt du beispielsweise viele Maschinen, dann fallen mehr Fixkosten wie Abschreibungen , Wartungen und so weiter an. Darum ist ein Unternehmen in der Regel bemüht, die Anlagenintensität auf einem geringen Niveau zu halten.

Einen allgemeinen Richtwert für die Anlagenintensität gibt es allerdings nicht. Die Höhe der Kennziffer ist immer stark abhängig von der Branche, zum Beispiel ob es sich um ein Produktionsunternehmen (hoch) oder ein Dienstleistungsunternehmen (niedrig) handelt.

Das Gegenstück zur Anlagequote in der Bilanzanalyse bildet die Umlaufintensität. Diese gibt dir den Anteil des Umlaufvermögens am Gesamtvermögen an.

Anlagenintensität Formel

Die Anlagenintensität berechnest du ganz einfach mit dieser Formel: 

Formel 

Anlagenintensität = \frac{Anlagevermögen}{Gesamtvermögen}\cdot 100

Das Anlagevermögen in der Bilanz umfasst alle Vermögensgegenstände, die dem Unternehmen langfristig dienen. Darunter fallen immaterielle Vermögensgegenstände (z.B. Lizenzen), Sachanlagen (z.B. Maschinen) und Finanzanlagen (z.B. Wertpapiere). Das Gesamtvermögen entspricht der Bilanzsumme .

Du kannst die Anlagenintensität auch zusätzlich für das Anlagevermögen und die Vorräte berechnen.

Dabei gilt:

Anlagequote (Anlagevermögen + Vorräte) = \frac{Anlagevermögen + Vorräte}{Gesamtvermögen}\cdot100

Anlagenintensität berechnen

Im Folgenden zeigen wir dir, wie du mit der Formel die Anlagenintensität berechnen kannst.

Stell dir vor, dein Unternehmen hat folgende Bilanz: 

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Anlagenintensität berechnen

Zuerst berechnen wir die Anlagenintensität des Anlagevermögens. Dazu suchst du nun den Wert aus der Bilanz unter dem Posten Anlagevermögen. Das sind in unserem Beispiel 700 €. Nun muss das Anlagevermögen durch das Gesamtvermögen geteilt werden. Dazu erinnere dich daran, dass das Gesamtvermögen der Bilanzsumme gleicht. Du hast also ein Gesamtvermögen von 1.000€. 

Du teilst als ersten Schritt 700€ durch 1.000€ und bekommst dabei ein Ergebnis von 0,7. Um eine Prozentzahl zu bekommen, kannst du dein Ergebnis (0,7) schließlich mit 100 multiplizieren und erhältst als Lösung 70%. 

Übersichtlicher siehst du die komplette Rechnung hier: 

Anlagenintensität  = \frac{Anlagevermögen (700€) }{Gesamtvermögen (1000€)}\cdot100 = 70\%

Wenn du zusätzlich noch die Anlagenintensität des Anlagevermögens und der Vorräte berechnen möchtest, dann gehst du einfach nach dem gleichen Prinzip vor. Allerdings rechnest du anstatt mit dem Anlagevermögen (700€), mit Anlagevermögen plus Vorräten (700€+100€= 800€). Die gesamte Rechnung sieht dann folgendermaßen aus: 

Anlagenintensität  = \frac{Anlagevermögen (700€) + Vorräte (100€) }{Gesamtvermögen (1000€)}\cdot100 = 80\%

Anlagenintensität Interpretation

Noch wichtiger als die Berechnung der Quote, ist die Interpretation der Anlagenintensität.

Grundsätzlich wird die vertikale Bilanzkennzahl zur Vermögensanalyse verwendet. Sie misst eben den Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen. Das heißt, du erfährst wie dein Vermögen strukturiert ist. Dabei ist die Höhe des Anlagevermögens stark branchenabhängig. Du solltest also die Anlagequoten innerhalb derselben Branche vergleichen. 

Außerdem gibt sie an, wieviel Kapital an das Anlagevermögen gebunden ist und wie hoch die Fixkostenbelastung ausfällt. Mit Hilfe der Anlagequote kann man somit Annahmen über die Anpassungsfähigkeit, Zahlungsfähigkeit, Flexibilität und das Risiko des Unternehmen treffen.  

Hohe Anlagenintensität

Eine hohe Anlagenintensität bedeutet, dass dein Unternehmen ein hohes Anlagevermögen im Vergleich zum Umlaufvermögen hat. Bereiche mit hoher Anlagequote sind beispielsweise die chemische Industrie oder automatisierte Produktionsunternehmen. So besitzt ein Produktionsunternehmen besonders viele Sachanlagen wie Maschinen, Grundstücke und Gebäude. 

Die hohe Anlagequote macht dein Unternehmen risikoreicher und weniger flexibel. Stell dir vor, du besitzt ein Unternehmen, das Tastenhandys herstellt. Plötzlich wird ein neues Produkt, das Smartphone, auf dem Markt vorgestellt. Du musst jetzt so schnell wie möglich auf den Trend aufspringen, wofür du aber viel Geld brauchst. Denn deine Produktionsanlagen sind genau auf die Tastenhandys angepasst. Durch eine hohe Anlagenintensität ist ein Großteil deines Kapitals an dein Anlagevermögen gebunden, wodurch du nicht liquide genug bist. Aber deine Anlagen zu verkaufen, um an Geld zu kommen, braucht viel Zeit. Das heißt, dir könnten nicht genug Mittel zur Verfügung stehen, um die nötigen Anpassungen rechtzeitig zu tätigen. 

Dasselbe gilt auch für den Fall von Zahlungsschwierigkeiten. Auch hier kann es zu Zahlungsengpässen kommen, da es prinzipiell schwer ist, das Anlagevermögen schnell zu veräußern.

Des Weiteren bedeutet eine hohe Anlagequote auch eine hohe Fixkostenbelastung. Diese schränkt dein Unternehmen in seinem Handlungsspielraum und in dessen allgemeiner Wirtschaftlichkeit ein. Unter Fixkosten kannst du dir zum Beispiel Abschreibungen, Unterhaltungskosten (z.B. Strom) und Miete vorstellen. Hast du zum Beispiel 10 Maschinen, benutzt aber aufgrund der Nachfrage nur 5, dann lastest du deine Kapazitäten nicht aus. Es fallen trotzdem die Fixkosten für alle 10 Maschinen an. Das kann im Extremfall auch zu Verlusten führen. 

Niedrige Anlagenintensität

Im Gegensatz dazu, zeigt eine niedrige Anlagenintensität, dass dein Unternehmen ein geringes Anlagevermögen im Vergleich zum Umlaufvermögen hat. Bereiche mit niedriger Anlagenintensität sind beispielsweise die Handwerks-, Groß- und Einzelhandels-Branche. Als konkretes Beispiel kannst du dir ein Beratungsunternehmen vorstellen. 

Eine niedrige Anlagequote symbolisiert eine höhere Flexibilität, Zahlungsfähigkeit und ein geringeres Risiko. Allerdings kann sie in Branchen mit grundsätzlich höherer Anlagenintensität auf veraltete Anlagen oder Systeme hindeuten. Denn Sachanlagen (Teil des Anlagevermögens) nutzen sich über die Zeit ab, werden abgeschrieben und verlieren dadurch an Wert. 

Spezialfall: Leasing 

Allerdings solltest du dich von einer niedrigen Kennzahl nicht täuschen lassen. Durch die Verwendung verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten kann diese nämlich beeinflusst werden. So macht es einen großen Unterschied, ob mit Leasing oder Kauf finanziert wird. Vergleichen wir zum Beispiel was passiert, wenn du ein Gebäude kaufst oder least. So fällt das Gebäude beim Kauf bilanziell unter den Posten Anlagevermögen und du musst Fixkosten (z.B. Abschreibung) bezahlen. Beim Leasing eines Gebäudes, wird das geleaste Anlagevermögen im Jahresabschluss nicht im Anlagevermögen ausgewiesen, jedoch musst du trotzdem die Leasinggebühren entrichten. 

Eine geringere Anlagenintensität durch Leasing bedeutet also nicht ein geringeres Risiko oder eine höhere Flexibilität. Denn das Unternehmen wird bei langfristigen Leasingverträgen ebenfalls in seinem Handlungsspielraum eingeschränkt.

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Anlagenintensität Richtwert

Aber nach welchem Wert sollte sich deine Anlagenintensität jetzt richten? Grundsätzlich ist der Richtwert stark branchenabhängig. Dadurch ist ein Zielwert schwer festzulegen. Du kannst dir als Anhaltspunkt merken, dass das Risiko zwischen 0% – 30% gering , zwischen 30% – 79% mittel und ab 80% sehr hoch ist. Außerdem solltest du deine Anlagequote mit den Konkurrenzunternehmen in der gleichen Branche vergleichen, um einen Einschätzung über deine Anlagenintensität zu treffen. 

Branchen mit hoher Anlagenintensität sind beispielsweise die Chemische Industrie, die Stahlindustrie und automatisierte Produktionsunternehmen. Die Handwerks-, Groß- und Einzelhandels-Branche sind Bereiche mit geringerer Anlagequote. Allgemein versuchen Unternehmen ihre Anlagenintensität so gering wie möglich zu halten. Jedoch steigt die Anlagequote in der Produktionsbranche zwangsläufig durch den stetigen Anstieg des Automatisierungsgrades an.

Zusammenfassung
  • Die Anlagenintensität ist eine vertikale Bilanzkennzahl
  • Sie bestimmt den Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen
  • Das Gegenstück zur Anlagenintensität ist die Umlaufintensität
  • Sie zeigt die Vermögensstruktur, Flexibilität und Zahlungsfähigkeit des Unternehmens
  • Sie zeigt die Kapitalbindung und Fixkostenbelastung
  • Sie ist branchenabhängig
  • Leasing beeinflusst die Höhe der Anlagenintensität

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