Deeskalation
Du steckst in einer stressigen Situation und die Emotionen kochen hoch? In unserem Beitrag und im Video erfährst du, wie du Deeskalation anwenden kannst, um Konflikte zu entschärfen und eine friedliche Lösung zu finden.
Inhaltsübersicht
Deeskalation einfach erklärt
Deeskalation ist eine Methode, um Konflikte zu entschärfen und zu verhindern, dass sie eskalieren.
Stell dir vor, du steckst in einer hitzigen Diskussion und die Stimmung ist äußerst gespannt. An diesem Punkt setzt Deeskalation an: Sie hilft, die Situation zu beruhigen und einen kühlen Kopf zu bewahren. Ziel ist es auch sicherzustellen, dass niemand verletzt wird — weder körperlich noch psychisch. Deshalb kannst du die Deeskalation in vielen verschiedenen Lebensbereichen anwenden, wie zum Beispiel im Alltag, aber auch im Beruf.
Deeskalation Bedeutung
Deeskalation ist die Grundlage für ein harmonisches Miteinander. Deshalb bringt sie zahlreiche Vorteile in unterschiedlichen Lebenssituationen. Das Ergebnis einer erfolgreichen Deeskalation im Alltag sieht so aus:
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Harmonische Beziehungen: Deeskalation trägt dazu bei, Beziehungen zu Familie, Freunden und Nachbarn friedlich zu gestalten.
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Stressreduktion: Durch die Vermeidung oder Auflösung von Konflikten kannst du Stress reduzieren, der sonst durch die Auseinandersetzung entstehen würde. So bist auch du selbst entspannter und glücklicher.
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Verbesserte Kommunikation: Ein erfolgreicher Deeskalationsprozess stärkt die Kommunikationsfähigkeiten der beteiligten Personen. Denn er ermöglicht eine sachliche und konstruktive Auseinandersetzung.
In der Deeskalation spielt die Art und Weise, wie du kommunizierst, eine riesige Rolle. Es geht nicht nur darum, die richtigen Worte zu finden. Deine Körperhaltung, dein Blick und deine Stimme spielen auch mit. Zum Beispiel kann Augenkontakt Vertrauen schaffen, während eine offene Haltung zeigt, dass du bereit für ein echtes Gespräch bist. Dadurch fühlt sich die andere Person weniger bedroht und ist eher bereit, zuzuhören und zu kooperieren.
Deeskalation im Beruf
Aber nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Kontext ist Deeskalation ein nützliches Werkzeug:
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Angenehmes Arbeitsklima: Durch Deeskalation werden Spannungen abgebaut, was zu einem besseren Arbeitsklima und einer höheren Zufriedenheit der Mitarbeiter führt.
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Ressourceneffizienz: Deeskalation hilft, Konflikte schneller und effizienter zu lösen. Dadurch sparst du Zeit und Energie, die du für produktivere Aufgaben nutzen kannst.
- Unternehmensimage: Ein konfliktarmes Arbeitsumfeld kann das Image des Unternehmens positiv beeinflussen. Ein guter Ruf zieht nicht nur Kunden, sondern auch talentierte Mitarbeiter an.
Stufenmodell der Deeskalation nach Friedrich Glasl
Wenn du Konflikte lösen möchtest, ist das Deeskalationsmodell von Friedrich Glasl ein nützliches Werkzeug. Es leitet sich aus seinem Eskalationsmodell ab, das Konflikte als absteigende Treppe darstellt.
Das Deeskalationsmodell hingegen zeigt Wege auf, wie du diese Treppe wieder hinaufsteigen kannst:
Phasen 1 bis 3: Problemlösung ohne Unterstützung
In den ersten drei Phasen sind die Konfliktparteien meist noch in der Lage, selbstständig eine Lösung zu finden. Sie brauchen also noch keine außenstehende Person. Dabei ist vor allem wichtig, dass jeder seine eigenen Gefühle und Sichtweisen teilen kann, ohne dabei jemanden zu beschuldigen. Aber auch aktives Zuhören ist in dieser Phase wichtig.
→ Beispiel: Angenommen, zwei Freunde streiten sich darüber, welchen Film sie schauen sollen. Sie könnten jeweils die Wünsche des anderen anerkennen und vielleicht zu einer Kompromisslösung kommen.
Phasen 3 bis 5: Moderation durch Prozessbegleitung
In diesen Phasen wird der Konflikt persönlicher und emotionaler. Jetzt fällt es schwer, alleine eine Lösung zu finden. Deshalb sollte eine neutrale, außenstehende Person unterstützen, die Prozessbegleitung genannt wird. Sie moderiert das Gespräch und lenkt den Fokus zurück auf eine sachliche Ebene.
→ Beispiel: Zwei Teams in einem Unternehmen streiten sich über die Ressourcenverteilung. Ein Teamleiter von einem dritten, nicht involvierten Team könnte als neutraler Vermittler helfen.
Phasen 4 bis 7: Therapeutische Unterstützung
Hier verschärft sich der Streit noch weiter und es könnte sogar zu Drohungen bezüglich körperlicher Verletzungen kommen. Deshalb wird eine professionelle Hilfe benötigt. Hierfür eignet sich ein Therapeut, der sich auf Konfliktmanagement spezialisiert hat.
Die Person ermöglicht eine strukturierte Gesprächsführung und verhindert somit eine Eskalation. Außerdem wird nach der Ursache gesucht, um solche kritischen Situationen zukünftig zu vermeiden.
→ Beispiel: Ein Ehepaar hat ernsthafte Konflikte, die sogar die Scheidung bedeuten könnten. Eine Eheberatung durch einen Therapeuten wäre sinnvoll.
Phasen 5 bis 7: Wiederherstellung des Dialogs
Wenn der Konflikt noch weiter fortgeschritten ist, eignet sich die Mediation als Deeskalationstechnik. Das ist eine strukturierte Methode, um Konflikte zu lösen. Dabei hilft ein ausgebildeter neutraler Mediator, den Dialog wieder herzustellen. Er führt Gespräche mit den Beteiligten, damit alle Seiten ihre Ansichten teilen können. Am Ende suchen alle gemeinsam nach einer Lösung.
→ Beispiel: Ein langjähriger Streit zwischen zwei Geschäftspartnern konnte durch einen professionellen Mediator gelöst werden. Am Ende finden die beiden Parteien gemeinsam einen Weg für die zukünftige Zusammenarbeit.
Phasen 6 bis 8: Schiedsrichter
Wenn ein Konflikt eskaliert und nicht mehr gelöst werden kann, muss ein Schiedsverfahren durchgeführt werden. Durch einen Schiedsrichter werden dann bestimmte Bedingungen festgelegt, an die sich beide Parteien halten müssen. Der Schiedsrichter muss dabei neutral und unparteiisch sein und die Interessen beider Parteien berücksichtigen.
→ Beispiel: Zwei Unternehmen sind in einen Streit über die Zahlung einer Rechnung verwickelt. Der Streit eskaliert und die beiden Unternehmen sind nicht mehr in der Lage, eine Lösung zu finden. Die Unternehmen einigen sich darauf, den Streit durch ein Schiedsverfahren zu lösen. Der Schiedsrichter entscheidet, dass das Unternehmen, das die Rechnung nicht bezahlt hat, diese innerhalb von 30 Tagen bezahlen muss.
Phasen 7 bis 9: Autoritäre Entscheidung
In den letzten Phasen ist der Konflikt unkontrollierbar. Deshalb hilft in so einer Situation nur noch ein autoritärer Eingriff von einer Stelle, die beiden Parteien übergeordnet ist. Wenn sich eine der Parteien nicht an das Urteil hält, ist mit negativen Folgen zu rechnen.
→ Beispiel: Die Marketing- und die Vertriebsabteilung in einer Firma streiten sich heftig um das Budget für das nächste Quartal. Damit der Konflikt beendet wird, trifft die Geschäftsführung eine Entscheidung. Allerdings kann es dazu kommen, dass nicht alle Beteiligten zufrieden sind, weil die Entscheidung von oben herab getroffen wurde.
Anzeichen Eskalation
Um die Deeskalation zum richtigen Zeitpunkt einsetzen zu können, musst du eine eskalierende Situation rechtzeitig erkennen. Wenn du also einige der folgenden Anzeichen in deiner Situation wiedererkennst, solltest du sofort handeln:
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Anstieg der Emotionalität
Die Leute werden immer lauter, aggressiver oder wirken sehr angespannt. Wenn du merkst, dass die Gefühle überkochen könnten, ist es Zeit, die Deeskalation einzusetzen.
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Unterbrechungen
Wenn du bemerkst, dass du in einem Gespräch ständig unterbrochen wirst und dir niemand mehr zuhört, ist das ein Anzeichen für eine eskalierende Situation.
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Verschärfte Wortwahl
Die Ausdrücke werden härter und beleidigender. Statt „Das sehe ich anders“ heißt es plötzlich „Das ist totaler Quatsch!“.
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Körperliche Zeichen
Emotionen kann man auch oft an der Mimik und Gestik ablesen. Zusammengepresste Fäuste, ein gerötetes Gesicht oder ein erhöhter Puls können Zeichen für steigende Aggressionen sein.
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Abweichung vom Thema
Anstatt sich um die Lösung des eigentlichen Problems zu kümmern, werden plötzlich alte Geschichten hervorgeholt. Wenn der Fokus dann nur noch auf den persönlichen Eigenschaften des Gegenübers liegt, solltest du die Deeskalation anwenden.
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Rückzug
Manchmal ziehen sich Leute auch zurück und sagen gar nichts mehr. Bevor viele Emotionen plötzlich rausplatzen, solltest du also versuchen, die Situation zu beruhigen.
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Gruppenbildung
Gruppenbildung kann ein Anzeichen für Eskalation sein. Wenn sich alle zu ihren Verbündeten gesellen und die Fronten verhärten, ist das ein guter Zeitpunkt, um die Situation in eine andere Richtung zu lenken.
8 Tipps zur Deeskalation
Wenn du bemerkst, dass sich eine Situation zunehmend verschärft, solltest du die folgenden Tipps zur Hilfe nehmen:
✓ Schnelles Eingreifen
Sobald du Anzeichen einer beginnenden Eskalation bemerkst, greife ein. Frühes Handeln kann oft Schlimmeres verhindern.
✓ Auf verbale Angriffe nicht eingehen
Bleibe ruhig und lass dich nicht provozieren. Antwortest du auf Aggression mit Aggression, eskaliert die Situation nur weiter.
✓ Verständnis zeigen
Es ist nicht notwendig, dass du die Ansichten deines Gegenübers teilst. Trotzdem solltest du versuchen, dich in deinen Gesprächspartner hineinzuversetzen. So kannst du die Gründe für sein Handeln besser nachvollziehen und Verständnis zeigen.
✓ Konfliktsituation Benennen
Manchmal hilft es, das Offensichtliche auszusprechen und zu sagen, dass die Situation gerade angespannt ist. Das kann die Luft klären und Bewusstsein für die Situation schaffen.
✓ Zeit als Puffer nutzen
Vorschlagen, die Diskussion zu vertagen und sich später erneut damit zu befassen. Das gibt beiden Seiten Zeit, sich zu beruhigen.
✓ Positives Feedback geben
Positive Rückmeldungen können die Spannung reduzieren. Ein einfaches „Das ist ein gutes Argument.“ kann Wunder bewirken.
✓ Emotionale Bedürfnisse erkennen und ansprechen
Versuche, die Bedürfnisse und Gefühle der anderen Person zu verstehen. Oft kommt es zu Konflikten, weil ein bestimmtes Bedürfnis nicht erfüllt wird.
✓ Körperausdruck und Stimme bewusst nutzen
Deine Körpersprache, Mimik und Stimmlage können viel über deine Intentionen verraten. Achte darauf, beruhigende Signale zu senden.
Deeskalationsmodell — häufigste Fragen
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Was ist Deeskalation?
Deeskalation bezeichnet eine gezielte Strategie zur Unterbindung von Gewalt und Aggression. Das Ziel dieser Strategie ist es, mit bewussten Maßnahmen potenzielle körperliche oder seelische Verletzungen zu verhindern und Situationen wie diese vorzubeugen.
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Welche Deeskalationstechniken gibt es?
Deeskalationstechniken sind Methoden zur Beruhigung angespannter oder konfliktreicher Situationen. Dazu gehören aktives Zuhören, verbale Beruhigung, kontrollierte Körpersprache und die Setzung klarer Grenzen. Ziel ist es, Gewalt und Aggression zu verhindern und eine friedliche Lösung zu finden.
Konfliktmanagement
Deeskalation wird oft spontan eingesetzt, um einen Streit zu vermindern. Konfliktmanagement hilft dir, solche Situationen von vornherein zu vermeiden. In unserem Beitrag erklären wir dir, wie das funktioniert.
Konfliktmanagement
Deeskalation wird oft spontan eingesetzt, um einen Streit zu vermindern. Konfliktmanagement hilft dir, solche Situationen von vornherein zu vermeiden. In unserem Beitrag erklären wir dir, wie das funktioniert.