Gründen mit dem Lean-Startup-Ansatz
Du hast schon deine Geschäftsidee und willst auch gleich durchstarten? In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du mit dem Lean Startup auch gleich durchstarten kannst!
Einige Details
Wenn man ein Unternehmen gründen möchte, fallen so einige Aufgaben an. Die Ausarbeitung eines Business-Plans, die Beschaffung von Startkapital und eine ausführliche Produktentwicklung sind Prozesse, für die man viel Zeit und nicht selten auch viel Geld investiert… und das alles bevor dein Produkt überhaupt auf dem Markt ist. Damit ist jetzt Schluss!
Das 2008 von dem Amerikaner Eric Ries entwickelte Lean Startup, also das schlanke Startup, ist eine neue Herangehensweise an die Unternehmensgründung. Hier gehören lange Vorab-Planung und ausführliche Produktentwicklung der Vergangenheit an! Der Fokus liegt vielmehr darauf, bereits frühzeitig und mit möglichst wenig Kapitaleinsatz ein Produkt auf den Markt zu bringen und es durch Kundenfeedback immer wieder zu optimieren. Das Feedback zu jungen Produktversionen ermöglicht dir, die Kundenwünsche optimal umzusetzen und letztlich ein Produkt zu schaffen, das mit hoher Wahrscheinlichkeit eine große Nachfrage auf dem Markt hervorruft. Du reduzierst also das Risiko, viel Geld und Zeit in die Entwicklung eines Produkts zu investieren, das im Endeffekt keiner kauft.
Das wohl wichtigste Prinzip des Lean Startups ist der so genannte „Build-Measure-Learn Zyklus“. Dieser schrittweise ablaufende Prozess beginnt damit, dass du eine erste Produktversion baust. Entsprechend des Lean-Startup-Gedankens solltest du diese Version möglichst „schlank“ halten – Ries nutzt hierfür den Begriff „Minimal Viable Product“, also das „kleinste realisierbare Produkt“. Hier geht es nicht darum, dass du eine voll ausgestattete, bis ins Detail durchgeplante, perfekte Produktversion baust, sondern mit möglichst wenig zeitlichem und finanziellem Aufwand einen ersten Prototyp anfertigst, der nur die essenziellen Bestandteile enthält.
Im nächsten Schritt „Measure“ testest du deinen Prototypen dann am Kunden. So kannst du frühzeitig Antworten auf zentrale Fragen finden, wie beispielsweise „Gibt es überhaupt eine Nachfrage für dieses Produkt?“ oder „Welche Bestandteile des Geschäftsmodells sollten noch verändert werden, um den Kundenwünschen besser zu entsprechen?“. Hier ist das so genannte „Split testing“ besonders sinnvoll. Gemeint ist, dass man zwei Testgruppen hat, denen man zur gleichen Zeit unterschiedliche Versionen des Prototyps präsentiert, um dann die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zu evaluieren.
Wenn du deinen Prototypen getestet hast, geht es bei dem Schritt „Learn“ darum, das eingeholte Feedback optimal umzusetzen. Dabei solltest du dir die Frage stellen, welche potentiellen Produktoptimierungen tatsächlich Fortschritte bringen würden und ob das Kosten-Nutzen-Verhältnis vertretbar wäre. Es kann natürlich auch vorkommen, dass du aufgrund der Testergebnisse große Teile oder sogar die komplette Geschäftsidee überdenken musst. Aber auch das ist kein Weltuntergang! Weil du „lean“ an die Sache rangegangen bist, hast du ja noch nicht allzu viel Zeit und Geld investiert.
Wenn die erste Testphase abgeschlossen ist, geht es wieder von vorne los! Durch das ständige wiederholen des Build-Measure-Learn Prozesses kannst du dein Geschäftsmodell Schritt für Schritt optimieren, sodass du am Ende ein Produkt hast, das perfekt an die Wünsche deiner Kunden angepasst ist und sich mit großer Wahrscheinlichkeit erfolgreich auf dem Markt etablieren lässt. Wichtig ist dabei, dass du den Zyklus immer möglichst schnell und effizient durchläufst. Sonst besteht die Gefahr, dass du auf der Suche nach dem passenden Geschäftsmodell unnötig viele Ressourcen verbrauchst.