Tageszeitenklima
Was ist das Tageszeitenklima und wie unterscheidet es sich von anderen Klimatypen? Im Beitrag und im Video erfährst du alles Wichtige!
Inhaltsübersicht
Was ist ein Tageszeitenklima?
Das Tageszeitenklima ist ein Klima, bei dem die Temperaturschwankungen innerhalb eines Tages größer sind als im ganzen Jahr. Die Temperatur ändert sich im Laufe des Tages so stark wegen der Sonne: Tagsüber erhitzt sie die Erde sehr schnell. Nachts, wenn die Sonne nicht mehr scheint, wird es dann wieder kühl. Die Temperaturschwankungen sind jeden Tag ähnlich, egal zu welcher Jahreszeit.
Das Tageszeitenklima kommt in den Tropen und Subtropen vor, wo das Wetter das ganze Jahr über konstant bleibt. Das bedeutet, dass es dort keine vier Jahreszeiten gibt, wo es im Sommer wärmer als im Winter ist. Damit ist das Tageszeitenklima genau das Gegenteil vom Jahreszeitenklima.
Während sich beim Tageszeitenklima die Temperaturen stark zwischen Tag und Nacht unterscheiden, schwanken die Temperaturen beim Jahreszeitenklima im Laufe des gesamten Jahres am meisten. Das Jahreszeitenklima herrscht in den gemäßigten Zonen, wie beispielsweise in Europa und Nordamerika.
Wie entsteht das Tageszeitenklima?
Die Entstehung des Tageszeitenklimas hängt vor allem mit der Sonne und ihrer Intensität zusammen. Deswegen herrscht das Tageszeitenklima nur in Regionen, die am Äquator liegen. Dazu gehören Gebiete in den Tropen und Subtropen wie beispielsweise in Südamerika, Afrika und Australien.
Dort steht nämlich die Sonne tagsüber im Zenit, also fast senkrecht am Himmel. Das bedeutet, dass die Sonnenstrahlen direkt auf die Erde treffen und sie stark erhitzen. Deshalb steigen die Temperaturen tagsüber schnell an.
Nachts ist es genau umgekehrt. Wenn die Sonne untergeht, gibt es keine Sonnenstrahlen mehr, die die Erdoberfläche erwärmen. Außerdem sind die Nächte in den Tropen und Subtropen meistens klar.
Das bedeutet, dass es keine Wolken gibt, die die Wärme zurückhalten könnten. Deshalb verliert die Erde die Wärme, die sie tagsüber aufgenommen hat, wieder. Die Luft kühlt also schnell ab und die Temperaturen sinken deutlich.
Den Unterschied zwischen der höchsten und der niedrigsten Temperatur innerhalb eines Tages nennst du auch Temperaturamplitude. Die Temperaturamplitude des Tageszeitenklimas ist höher als die des Jahreszeitenklimas.
Was hat das Tageszeitenklima mit der Erdneigung zu tun?
Die Klimabedingungen eines Gebiets werden auch durch die Erdneigung bestimmt. Da die Erde um 23,5° geneigt ist, scheint die Sonne im Laufe des Jahres auf verschiedene Gebiete in unterschiedlichen Winkeln. Deshalb gibt es in manchen Regionen Jahreszeiten und in manchen nicht.
In den Tropen und Subtropen steht die Sonne aber das ganze Jahr in einem ähnlichen Winkel zur Erde. Deshalb bleiben die Temperaturen das ganze Jahr über ähnlich hoch. Es gibt also keine starken Schwankungen zwischen Sommer und Winter, wie beispielsweise bei uns in Deutschland.
Tageszeitenklima — Diagramme
Mithilfe von Klimadiagrammen kannst du bestimmen, welche Art von Klima in einem Gebiet herrscht. Auch das Tageszeitenklima kann dann dargestellt werden. Du erkennst es an zwei Merkmalen:
- konstante Temperaturen im ganzen Jahr
- konstante Niederschläge im ganzen Jahr
Wenn du dir zum Beispiel ein Klimadiagramm von Kolumbien anschaust, sind sowohl die Temperaturen als auch die Niederschläge das ganze Jahr über etwa gleich. Es herrscht dort also Tageszeitenklima.
Im Gegensatz dazu erkennst du im Klimadiagramm von Deutschland deutliche Schwankungen in Temperatur und Niederschlag: im Sommer ist es wärmer und feuchter und im Winter kälter und trockener. Dort ist also das Jahreszeitenklima.
Übrigens: Das Tageszeitenklima wird auch oft in einem Thermoisopletendiagramm dargestellt. Das ist ein spezielles Liniendiagramm, das nur Temperaturwerte enthält und keine Niederschlagsmenge. Neben dem Jahresverlauf zeigt es aber auch den Tagesverlauf der Temperaturen an.
Tageszeitenklima — Auswirkungen
Das Tageszeitenklima wirkt sich auf verschiedene Elemente der Umwelt aus. Dazu gehören beispielsweise:
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Boden: Die täglichen Temperaturunterschiede beeinflussen die Bodentemperatur und Feuchtigkeit. Der Boden erwärmt sich tagsüber und kühlt nachts ab, was die Wasserverdunstung beeinflusst.
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Pflanzenwelt: Pflanzen in diesen Regionen haben sich an die täglichen Temperaturschwankungen angepasst. Sie sind oft hitze- und dürrebeständig und nutzen die kühleren Nächte, um Wasserverluste zu minimieren.
- Tierwelt: Tiere passen ihr Verhalten an die Temperaturen an. Viele sind tagsüber inaktiv, um der Hitze zu entgehen, und werden erst nachts oder in den frühen Morgenstunden aktiv. Beispiele dafür sind Schlangen, Geparde und Fledermäuse.
Tageszeitenklima — häufigste Fragen
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Was ist Tageszeitenklima?
Das Tageszeitenklima ist ein Klima, bei dem die Temperaturschwankungen innerhalb eines Tages größer sind als in einem gesamten Jahr. Dabei ist es tagsüber sehr heiß und nachts kühl, unabhängig von der Jahreszeit. Es ist somit das Gegenteil vom Jahreszeitenklima, wo die Temperaturen über verschiedene Monate hinweg schwanken.
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Wie warm ist das Tageszeitenklima im Tropischen Regenwald?
Der Tropische Regenwald liegt am Äquator, wo Tageszeitenklima herrscht. Deshalb wird es dort tagsüber bis zu 31 Grad heiß. Nachts wird es wieder ziemlich kühl, mit etwa 5 Grad.
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Was ist eine Temperaturamplitude?
Die Temperaturamplitude beschreibt den Unterschied zwischen der höchsten und niedrigsten Temperatur an einem Tag. Je größer der Unterschied, desto größer die Amplitude. Beim Tageszeitenklima ist die Temperaturamplitude also deutlich größer im Vergleich zum Jahreszeitenklima.
Klimadiagramm auswerten
Wie du das Tageszeitenklima oder auch andere Klimatypen in einem Klimadiagramm auswertest, erfährst du hier!