Wolkenarten
Die Wolken am Himmel können sehr unterschiedlich aussehen. Welche Wolkentypen und Wolkenarten es gibt und was sie über das Wetter aussagen, erfährst du hier und in unserem kurzen Video!
Inhaltsübersicht
Wolkenarten einfach erklärt
Wolken siehst du fast jeden Tag am Himmel. Wie genau sie aussehen ist aber meistens unterschiedlich und kann sich schon innerhalb weniger Stunden verändern. Anhand der Höhe, in denen Wolken vorkommen, kannst du vier Wolkenfamilien unterscheiden.
Je nach ihrer Form werden sie weiter in zehn Wolkengattungen eingeteilt, die oft als Wolkentypen bezeichnet werden. Eine weitere Untergliederung der zehn Wolkentypen sind die verschiedenen Wolkenarten. Davon gibt es insgesamt 27 Stück!
Anhand der Wolken, die du siehst, kannst du Rückschlüsse auf das zukünftige Wetter ziehen. Die weißen, flauschigen Cumulus-Wolken und Cirrus-Wolken sind beispielsweise ‚Schönwetterwolken‘. Aus ihnen regnet es fast nie. Anders sieht es etwa bei Nimbostratus-Wolken aus, die den ganzen Himmel grau einfärben. Aus ihnen kann es stark regnen oder schneien.
Wolkenfamilien
Die erste Einteilung der Wolken in Wolkenfamilien kannst du anhand der Höhe vornehmen, in denen sie auftreten.
- Hohe Wolken findest du etwa 5 bis 13 Kilometer hoch in unserer Atmosphäre . Sie bestehen aus kleinen Eiskristallen, weil die Temperaturen dort weit unter dem Gefrierpunkt liegen (-60 °C bis -20 °C).
- Mittelhohe Wolken befinden sich in einer Höhe von 2 bis 7 Kilometern. Auch dort ist es sehr kalt (-30 °C bis 0 °C), weshalb sie meistens aus Eiskristallen bestehen.
- Tiefe Wolken befinden sich in einer Höhe von 0 bis 2 Kilometern. Hier liegt die Lufttemperatur zwischen +15 °C und 0 °C, weshalb die Wassertröpfchen meistens flüssig sind. Bei 0 °C können sich aber auch Schneekristalle in den Wolken bilden.
- Vertikale Wolken erstrecken sich über mehrere Höhenbereiche. Deshalb sind auch ihre Temperaturen sehr unterschiedlich und können zwischen -60 °C und +15 °C liegen. Je nach Höhe können sie deshalb Eiskristalle oder flüssige Wassertröpfchen enthalten.
Wolkentypen
Die Wolkenfamilien lassen sich anhand ihres Aussehens in zehn Wolkentypen (Wolkengattungen) einteilen. Oftmals werden ihre Bezeichnungen als Abkürzung angegeben.
- Cirrus-Wolken (Ci)
- Cirrocumulus-Wolken (Cc)
- Cirrostratus-Wolken (Cs)
- Altocumulus-Wolken (Ac)
- Altostratus-Wolken (As)
- Stratocumulus-Wolken (Sc)
- Stratus-Wolken (St)
- Nimbostratus-Wolken (Ns)
- Cumulus-Wolken (Cu)
- Cumulonimbus-Wolken (Cb)
Cirrus, Cirrocumulus und Cirrostratus
Cirrus-, Cirrocumulus- und Cirrostratus-Wolken zählen zu den hohen Wolken, die in Höhen zwischen 5 und 13 Kilometern entstehen.
- Cirrus-Wolken (Ci) oder Federwolken bestehen aus dünnen, weißen Fasern oder Bändern. Weil sie in großer höhe vorkommen, sind ihre Ränder vom Höhenwind oft etwas ausgefranst.
- Cirrocomulus-Wolken (Cc) oder kleine Schäfchenwolken sind Felder aus kleinen, weißen Wolken.
- Cirrostratus-Wolken (Cs) sind dünne, milchige hohe Schleierwolken, die den Himmel wie mit einem dünnen Tuch teilweise bedecken können. Wenn die Sonne durch sie hindurchscheint, kannst du um die Sonne herum einen Kreis beobachten — den Lichteffekt nennst du ‚Halo‘.
Weil es in solchen Höhen sehr kalt ist, bestehen die hohen Wolken fast ausschließlich aus Eiskristallen. Sie bilden sich oft an sonnigen Tagen und werden deshalb als „Schönwetterwolken“ bezeichnet. Obwohl es aus ihnen nicht regnet, sind sie oft Vorboten für niederschlagsreicheres Wetter in den folgenden Tagen.
Altocumulus und Altostratus
Altocumulus- und Altostratus-Wolken gehören zu den mittelhohen Wolken, die in einer Höhe von 2 bis 7 Kilometern vorkommen.
- Altocumulus-Wolken (Ac) haben eine leichte Ähnlichkeit zu Cirrocumulus-Wolken. Weil bei ihnen die Wolkenflecken aber etwas größer und dichter sind, nennt man sie umgangssprachlich auch große Schäfchenwolken. Bestimmte Altocumulus-Arten können Gewittervorboten sein. Ähnlich wie die Cirrostratus-Wolken können sie manchmal zu Halo-Erscheinungen führen.
- Altostratus-Wolken (As) sind mittelhohe Schichtwolken, die weißlich oder gräulich den ganzen Himmel bedecken können. An manchen Stellen kann die Sonne aber noch schwach durch sie hindurchscheinen.
Die mittelhohen Wolken bestehen hauptsächlich aus Eiskristallen. Häufig treten sie bis zu 24 Stunden vor einem Umschwung zu schlechtem Wetter auf.
Stratocumulus und Stratus
Stratocumulus- und Stratus-Wolken gehören zu den tiefen Wolken und kommen in Höhenlagen von 0 bis 2 Kilometern vor.
- Stratocumulus-Wolken (Sc) oder Haufenschichtwolken bestehen aus Wolken-Ballen oder -Feldern, die an ihrer Unterseite miteinander verwachsen sind. Sie können bei allen möglichen Wetterlagen auftreten und weiß oder grau sein. Aus ihnen kann es manchmal regnen oder schneien.
- Stratus-Wolken (St) oder tiefe Schichtwolken bedecken den Himmel mit einem grauen Schleier. Vielleicht hast du dafür schon die Bezeichnung Hochnebel oder Höhennebel gehört. Aus ihnen fällt oft Sprühregen, Schnee oder Graupel.
Während Stratocumulus einen Wetterumschwung ankündigt, stehen Stratus-Wolken eher für eine ruhige Wetterlage.
Cumulus, Nimbostratus und Cumulonimbus
Cumulus-, Nimbostratus- und Cumulonimbus-Wolken zählen zu den vertikalen Wolken, weil sie sich über mehrere Höhenbereiche erstrecken.
- Cumulus-Wolken (Cu), die du vielleicht als Quellwolken kennst, können sich hoch auftürmen. Meistens sind sie strahlend weiß, haben aber eine dunkel Untergrenze. Sie zeigen dir, dass starke Luftbewegungen nach oben (Aufwinde) herrschen.
- Nimbostratus-Wolken (Ns) sind die typischen Regenwolken und bedecken den Himmel mit einer durchgehenden, grauen Wolkenschicht. Aus ihnen kann neben Regen sowohl Schnee als auch Graupel fallen.
- Cumulonimbus-Wolken (Cb) sind Gewitterwolken. Sie entstehen aus Cumulus-Wolken und sehen ihnen deshalb sehr ähnlich. Ihre Untergrenze ist aber meistens deutlich dunkler als bei Cumulus-Wolken. Oftmals erstrecken sie sich über viele Kilometer in die Höhe. Aus ihnen fällt Regen, Schnee oder Hagel. Außerdem gehen sie oft mit Gewittern und starkem Wind einher.
Weil in den verschiedenen Höhenabschnitten jeweils unterschiedliche Temperaturen herrschen, bestehen die vertikalen Wolken teilweise aus Eiskristallen und Wassertröpfchen.
Umgangssprachlich sprechen viele Menschen bei Wolkentypen von ‚Wolkenarten‘ — das ist aber nicht ganz richtig. Die Wolkenarten sind nämlich eine weitere Unterteilung, um besser zwischen den individuellen Erscheinungsbildern der einzelnen Wolkentypen unterscheiden zu können. So gibt es zum Beispiel bei Cirrus-Wolken die Art ‚Cirrus Fibratus‘, bei der die die Fasern der Cirrus-Wolken sehr gut einzeln erkennbar sind. Die Wolkenart ‚Cumulus fractus‘ bezeichnet beispielsweise eine zerrissene Variante von Cumulus-Wolken.
Wie schwer sind Wolken?
Vielleicht stellst du dir die Wolken wie weiche, leichte Kissen vor. Je nach Wolkentyp oder Wolkenart können sie aber sehr dicht und schwer sein. Selbst eine federleicht anmutende Quellwolke enthält bis zu ein Gramm Wasser pro Kubikmeter. Ist sie etwa 500 Meter hoch, breit und lang wiegt sie schon bis zu 125 Tonnen! Gewitterwolken werden meistens noch viel größer und sind damit noch um einiges schwerer. Manche können mehrere Millionen Tonnen schwer werden.
Wie entstehen Wolken?
Damit Wolken überhaupt entstehen können, muss Wasser von der Erdoberfläche verdunsten und weiter oben wieder kondensieren. Wie genau der Prozess abläuft, erklären wir dir hier !