Wie entsteht Wind?
Was ist Wind und wie entsteht er eigentlich? Das erfährst du hier im Beitrag und im Video dazu!
Inhaltsübersicht
Was ist Wind?
Wind ist die Bewegung großer Luftmassen. Er entsteht, wenn verschiedene Temperaturen für unterschiedlichen Luftdruck zwischen zwei Orten sorgen.
Der Luftdruck beschreibt dabei die Kraft, welche die Luft auf die Erdoberfläche ausübt. Hat Luft einen hohen Druck, ist sie schwer und sinkt zum Boden. Hat sie einen niedrigen Druck, ist die Luft leicht und steigt auf. Um die Druckunterschiede auszugleichen, strömt die Luft von einem Ort zum anderen.
Kalte Luft hat einen höheren Luftdruck als Warmluft und sinkt deshalb ab. Es entsteht ein Hochdruckgebiet mit hohem Luftdruck. Steigt warme Luft auf, entsteht ein Tiefdruckgebiet mit niedrigem Luftdruck. Da sich Luft immer von Hoch- zu Tiefdruckgebieten bewegt, entsteht Wind.
Wind entsteht immer dann, wenn der Luftdruck an zwei Orten unterschiedlich ist. Die Luft fließt dann vom Bereich mit hohem Luftdruck zum Bereich mit niedrigem Luftdruck, um den Unterschied auszugleichen.
Merke: Je größer die Druckunterschiede in der Luft sind, desto stärker weht der Wind.
Entstehung von Seewind und Landwind
Für die Entstehung von Wind ist die Sonne entscheidend. Sie erhitzt die Luft auf unserer Erde. Das passiert aber nicht überall gleich stark, sondern an manchen Stellen erwärmt sich die Luft stärker als an anderen Orten.
Die Luft über dem Festland an Küstenregionen erwärmt sich beispielsweise stärker und schneller als die Luft über dem Ozean. Durch die Temperaturunterschiede zwischen Meeresluft und Landluft entstehen See- und Landwind, die in verschiedene Richtungen wehen.
Entstehung von Seewind
Wenn die Sonne morgens aufgeht und auf die Erde strahlt, heizt sich das Festland schneller auf als das Wasser. Dadurch erwärmt sich tagsüber die Luft über dem Land.
Luft besteht aus vielen kleinen Luftteilchen, die du Moleküle nennst. Bei warmer Luft liegen die Moleküle weiter auseinander als bei kalter Luft. Aus diesem Grund ist die Warmluft über dem Festland „dünner“ als die kalte Meeresluft und steigt nach oben.
Dadurch sind am Boden nun weniger Luftteilchen vorhanden, weshalb dort ein Gebiet mit niedrigem Luftdruck entsteht. Über dem Festland bildet sich also ein Tiefdruckgebiet.
Über dem Ozean ist es gerade umgekehrt. Weil sich das Wasser morgens nicht so schnell aufheizt, ist die Luft hier kühler, als über dem Land.
Die Luftmoleküle liegen bei kälterer Luft enger zusammen, sodass Kaltluft „dichter“ ist als Warmluft. Das hat zur Folge, dass die schwere, dichte Meeresluft absinkt. Dadurch sind in der Luft über dem Ozean mehr Moleküle vorhanden, sodass dort hoher Luftdruck herrscht und sich ein Hochdruckgebiet bildet.
Um den entstandenen Druckunterschied auszugleichen, fließt die Luft vom kälteren Hochdruckgebiet zum wärmeren Tiefdruckgebiet. Das bedeutet, der Wind strömt vom Meer zum Festland. Das nennst du Seewind. Über dem Festland wird die kältere Luft erwärmt und steigt ebenfalls auf. Hoch oben strömt sie zurück Richtung Meer, wo sie wieder abkühlen und absinken kann. Es entsteht ein Kreislauf.
Entstehung von Landwind
Der Wind weht aber nicht immer vom Ozean her. Denn genauso, wie sich das Festland morgens schnell aufwärmt, kühlt es abends nach dem Sonnenuntergang auch rasch wieder ab.
Das Wasser konnte sich den ganzen Tag über aufheizen und speichert die Wärme länger als das Festland. Nun ist die Meeresluft warm und die Landluft kalt. Deshalb entsteht nachts über dem Festland ein Hochdruckgebiet und über dem Ozean ein Tiefdruckgebiet.
Da Wind immer von einem Hochdruckgebiet zum Tiefdruckgebiet strömt, weht der Wind vom Festland zum Meer. Du sprichst von einem Landwind.
Übrigens: Am Äquator gibt es eine besondere Zone, in der es fast windstill ist. Diese Zone heißt Kalmenzone. Der Name leitet sich aus dem französischen Wort calme ab und bedeutet „Flaute“, da dort fast nie Wind weht. Die Zone war früher bei Seeleuten mit Segelschiffen gefürchtet, da sie ohne Wind kaum vorankamen.
Passatzirkulation
Außerhalb der windstillen Kalmenzone sieht es allerdings ganz anders aus, denn von dort wehen gleich zwei Winde in Richtung Äquator: Der Nordost-Passat und der Südost-Passat. Was die Passatwinde und die Passatzirkulation genau sind, erklären wir dir hier!