Wie entsteht Nebel?
Warum ist es im Herbst so neblig? Und wie und wann entsteht Nebel überhaupt? Alles über die Nebel-Entstehung erfährst du in unserem Beitrag und im Video dazu!
Inhaltsübersicht
Wie entsteht Nebel einfach erklärt
Im Prinzip ist Nebel nichts anderes als eine Wolke, die sich in Bodennähe befindet. Aber wie entsteht Nebel genau?
Nebel entsteht durch das Zusammenspiel von Wasserdampf in der Luft und der herrschenden Temperatur. Wenn es nebelig ist, bedeutet das, dass der in der Luft enthaltene Wasserdampf kondensiert ist. Dafür muss im Allgemeinen entweder die Luft abkühlen (Abkühlungsnebel) oder die Luftfeuchtigkeit zunehmen (Verdunstungsnebel).
Damit das Wasser kondensieren und sich somit Nebel bilden kann, muss die relative Luftfeuchte, also das Verhältnis von aktuellem und höchstmöglichem Wasserdampfgehalt der Luft, 100 % betragen. Je nach Temperatur ändert sich die Menge an Wasser, die die Luft maximal aufnehmen kann, bevor sie kondensiert.
Die Temperatur, bei der das Wasser kondensiert, nennst du Taupunkt . Die daraus entstehenden, unzähligen Wassertröpfchen in der Luft reflektieren Licht und vernebeln uns damit schließlich die Sicht.
Im Herbst werden die Nächte länger. Das heißt, dass sich die Luft nachts über eine längere Zeit abkühlen kann. Da die kalte Herbstluft weniger Wasserdampf aufnehmen kann als warme Luft und das Wasser somit schneller kondensiert, ist es im Herbst öfter nebelig.
Arten von Nebel
Zunächst muss sicher sein, dass es sich überhaupt um richtigen Nebel handelt. Wenn du nämlich immer noch relativ weit sehen kannst, handelt es sich möglicherweise nur um Dunst.
- Nebel: Sichtweite bis zu 1 km
- Dunst: Sichtweite von 1 km bis zu 8 km
Zwar sieht Nebel immer gleich aus, jedoch kann die Nebel-Entstehung auf verschiedene Weisen erfolgen. Schauen wir uns nun die verschiedenen Nebelarten und ihre Entstehungsweise an. Also, wo und wann entsteht welcher Nebel?
Strahlungsnebel
In Tallagen ist oft der Strahlungsnebel zu beobachten. Er beschreibt die Nebelbildung in klaren, windschwachen Nächten, in denen der Erdboden Wärme abstrahlt und schnell abkühlt. In der Folge sinkt auch die Temperatur der bodennahen Luft, die daher schneller den Taupunkt erreicht.
So kondensiert schließlich der Wasserdampf in der Luft und bildet Strahlungsnebel. Er zählt zum Abkühlungsnebel.
Advektionsnebel
Bringt der Wind feuchtwarme Luft über eine kalte Erdoberfläche, entsteht Advektionsnebel. Beobachten kannst du diese Form des Abkühlungsnebels beispielsweise an der deutschen Ost- oder Nordseeküste. Dort wird es nebelig, wenn feuchter Wind vom Meer zur Küste getragen wird und auf die stark abgekühlte Landmasse trifft.
Hebungsnebel (orographischer Nebel)
In den Bergen oder auch bereits an niedrigeren Hängen lässt sich eine weitere Form des Abkühlungsnebels entdecken. Sobald feuchte Luft an einer Bergflanke in die Höhe gleitet, sinken Temperatur und Luftdruck. Der Hebungsnebel entsteht dann, wenn es in den höheren Lagen zur Kondensation des Wassers kommt.
Verdunstungsnebel
Verdunstungsnebel ist häufig über Seen und Flüssen im Herbst zu sehen, weswegen du ihn auch Seerauch nennst. Dabei verdunstet das Wasser aus den Gewässern in die kalte Luft. Der Luft wird also Wasserdampf hinzugefügt. Das geschieht so lange, bis die maximale Luftfeuchte, also der Taupunkt erreicht ist. Dann wird es nebelig.
Mischungsnebel
Der Mischungsnebel ist eine Kombination aus Abkühlungs- und Verdunstungsnebel. Im kleinen Format kennen wir ihn alle. Ein Beispiel hierfür ist nämlich, wenn du in der kalten Winterluft ausatmest und deinen Atem siehst.
In der Mischung der warmen Atemluft und der kalten Umgebungsluft kondensiert der Wasserdampf sofort! Im gewöhnlichen Wettergeschehen ist der Mischungsnebel dagegen selten zu beobachten.
Wo er aber zu finden ist, ist vor der Küste Neufundlands. Great Banks ist bekannt als der nebligste Ort der Welt! An mehr als 200 Tagen im Jahr ist es hier nebelig. Der Grund dafür ist das Aufeinandertreffen der Luftmassen des kalten Labradorstroms aus dem Norden mit dem warmen Golfstrom aus dem Süden.
Im Allgemeinen entsteht Mischungsnebel also durch das Vermischen zweier feuchter Luftmengen verschiedener Temperaturen und einer jeweiligen Luftfeuchte unter 100 %. Wenn sich die Luftmassen vermengen, kühlt die Mischung gleichzeitig ab und wird feuchter. Durch das Vermischen erreicht die vereinte Luftmasse dann die maximale Menge an Wasserdampf für die Temperatur. Dieser kondensiert dann und es bildet sich Nebel.
Wie entsteht Nebel? — häufigste Fragen
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Was ist Nebel?
Nebel ist kondensierter Wasserdampf aus der Luft.
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Wie entsteht Nebel?
Nebel entsteht durch die Kondensation von Wasser, wobei der zunächst unsichtbare Wasserdampf in Tröpfchenform übergeht. Die unzähligen Tröpfchen reflektieren dann das Licht und wir sehen Nebel.
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Wann entsteht Nebel?
Nebel entsteht auf verschiedene Weisen. Im Allgemeinen lässt sich sagen: Nebel entsteht entweder durch Abkühlung der Luft oder wenn die Luftfeuchte zunimmt.
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Warum tritt Nebel vermehrt im Herbst auf?
Der Herbst bringt kältere und längere Nächte mit sich, die die Luft abkühlen. Kalte Luft nimmt weniger Wasserdampf auf als warme Luft, weswegen es im Herbst schneller und öfter zu nebligen Tagen kommt.
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Welche Arten von Nebel gibt es?
Die wichtigsten Nebelarten sind Strahlungsnebel, Advektionsnebel, Hebungsnebel, Verdunstungsnebel und Mischungsnebel.
Taupunkt
Die Nebel-Entstehung hängt eng mit dem Taupunkt zusammen. Im Groben hast du schon erfahren, was das ist. Wenn du mehr darüber wissen willst, schau dir gerne unser Video an!