Punktsymmetrie zum Ursprung
Du willst herausfinden, ob eine Funktion punktsymmetrisch zum Ursprung ist? Hier und im Video erfährst du anhand von Beispielen und Übungsaufgaben wie das geht.
Inhaltsübersicht
Was bedeutet Punktsymmetrie zum Ursprung?
Eine Funktion ist punktsymmetrisch zum Ursprung (0|0), wenn du sie an diesem Punkt spiegeln kannst. Wenn du also den Funktionsgraphen um 180º um den Ursprung drehen würdest, würde er immer noch gleich aussehen.
Schau dir dazu einmal den Graphen von der Funktion f(x) = x³ an:
Nimm zum Beispiel den Punkt (2|8). Wenn du den am Koordinatenursprung spiegelst, erhältst du den Punkt (−2|−8). Der ist auch auf dem Funktionsgraphen von f(x) = x³.
Damit eine Funktion punktsymmetrisch zum Ursprung ist, muss für alle ihre Punkte gelten: Wenn du sie am Ursprung spiegeln würdest, wäre ihr Spiegelbild auch auf dem Graphen der Funktion.
Mathematisch kannst du das so ausdrücken:
Eine Funktion ist punktsymmetrisch zum Ursprung falls folgende Bedingung gilt:
f(−x) = −f(x)
Punktsymmetrie zum Ursprung überprüfen
Wenn du wissen willst, ob eine Funktion punktsymmetrisch zum Ursprung ist oder nicht, kannst du die Bedingung f(−x) = − f(x) überprüfen.
Dafür bildest du f(−x) und − f(x), vereinfachst die Funktionen und vergleichst sie.
Schau dir das wieder an der Funktion f(x) = x³ an:
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Bilde die Funktion f(−x)
Zuerst bildest du die Funktion f(−x) aus f(x). Dafür gehst du so vor:
Schritt 1: Setze −x in die Funktion ein. Dabei ersetzt du jedes x in der Funktionsgleichung mit − x. Vergiss dabei nicht, das − x erstmal in Klammern zu setzen.
f(x) = x³
f(−x) = (−x)³
Schritt 2: Vereinfache die Funktion. Das machst du, indem du die Klammern mit dem −x ausmultiplizierst.
f(−x) = (−x)³
= (−1 • x)³
= (− 1)³ • x³ → f(−x) = − x³
= − 1 · x³
= − x³
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Bilde die Funktion − f(x)
Als Nächstes bildest du die Funktion − f(x). Das machst du so:
Schritt 1: Multipliziere die gesamte Funktion mit −1. Setze deine Funktion dabei in Klammern.
f(x) = x³ | · (− 1)
− f(x) = −(x³)
Schritt 2: Vereinfache wieder die Funktion. Das machst du, indem du die Klammer um deine Funktion ausmultiplizierst.
− f(x) = −(x³)
= − 1 · x³ → − f(x) = − x³
= − x³
-
Vergleiche beide Funktionen.
Jetzt kannst du f(−x) und − f(x) vergleichen. Wenn beide gleich sind, ist die Funktion punktsymmetrisch zum Ursprung.
f(−x) = −x³ und − f(x) = −x³
Du siehst: f(−x) = − f(x) und damit ist diese Funktion punktsymmetrisch zum Ursprung (0|0).
Schau dir das nochmal Schritt für Schritt an einem weiteren Beispiel an!
Punktsymmetrie überprüfen — Beispiel
Stell dir vor, du willst überprüfen, ob die Funktion f(x)= −2 x5 + x³ punktsymmetrisch zum Ursprung ist. Dabei gehst du wieder in mehreren Schritten vor:
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Bilde die Funktion f(−x)
Schritt 1: Setze −x in die Funktion ein.
f(x)= −2 x5 + x³
f(−x) = −2 (−x)5 + (−x)³
Schritt 2: Vereinfache die Funktion, indem du die Klammern ausmultiplizierst.
f(−x) = −2 (−x)5 + (−x)³
= −2 · (−1)5 · x5 + (−1)³ · x³
= −2 · (−1) · x5 + (−1) · x³
= 2 x5 + (− x³)
= 2 x5 −x³
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Bilde die Funktion − f(x)
Schritt 1: Multipliziere die gesamte Funktion mit −1.
f(x)= −2 x5 + x³ | · (− 1)
− f(x) = − ( −2 x5 + x³)Schritt 2: Vereinfache wieder die Funktion, indem du die Klammer ausmultiplizierst.
= −1 · (−2 x5) + (−1) · x³
− f(x) = − ( −2 x5 + x³)
= 2 x5 − x³ -
Vergleiche beide Funktionen
f(−x) = 2 x5 − x³ und − f(x) = 2 x5 − x³
also gilt f(−x) = −f(x)
Damit ist die Funktion punktsymmetrisch zum Ursprung.
Tipp: Wenn du Funktionen hast, die nur ungerade Hochzahlen besitzen, dann sind sie punktsymmetrisch. Zum Beispiel f(x) = x5 + x3.
Wenn gerade Exponenten dabei sind oder wenn eine Konstante addiert wird, sind sie nicht mehr punktsymmetrisch zum Ursprung.
Zum Beispiel f(x) = x5 + x2 oder f(x) = x3 + 6.
Übungen
Aufgabe 1: Prüfe, ob die Funktion f(x)= −2 x5 + x4 punktsymmetrisch zum Ursprung ist.
Lösung:
1. Bilde f(−x) :
f(−x) = −2 (−x)5 + (−x)4
= −2 · (−1)5 · x5 + (−1)4 · x4
= −2 ·( −1) · x5 + 1 · x4
= 2 x5 + x4
2. Bilde − f(x):
− f(x) = − ( −2 x5 + x4 )
= (−1) · −2 x5 + (−1) · x4
= 2 x5 − x4
3. Vergleiche beide Funktionen:
f(−x) = 2 x5 + x4 und − f(x) = 2 x5 − x4
also ist f(−x) nicht das Gleiche wie − f(x).
→ Die Funktion ist nicht punktsymmetrisch zum Ursprung.
Aufgabe 2: Prüfe, ob die Funktion f(x)= x punktsymmetrisch zum Ursprung ist.
Lösung:
1. Bilde f(−x) :
f(−x) = (−x)
= −x
2. Bilde − f(x):
− f(x) = − ( )
= − 1 · x · ( )
= −x
3. Vergleiche beide Funktionen:
f(−x) = −x und − f(x) = −x
Damit gilt f(−x) = − f(x).
→ Die Funktion ist punktsymmetrisch zum Ursprung.
Punktsymmetrie zum Ursprung — häufigste Fragen
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Wann ist ein Graph punktsymmetrisch zum Ursprung?
Ein Graph ist punktsymmetrisch zum Ursprung, wenn du ihn am Ursprung spiegeln kannst. Für eine punktsymmetrische Funktion gilt dann: f(−x) = − f(x).
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Was gilt für Symmetrie zum Ursprung?
Für Symmetrie zum Ursprung gilt: f(-x)=-f(x). Das überprüfst du, indem du f(−x) und − f(x) bildest und vergleichst beides. Bei einer achsensymmetrischen Funktion hingegen gilt f(−x) = f(x).
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Wann ist eine Funktion punktsymmetrisch zum Ursprung?
Eine Funktion gilt als punktsymmetrisch, wenn sie am Ursprung gespiegelt werden kann. Sie wird dann auf sich selbst abgebildet. Dabei gilt f(-x) = -f(x), damit f(x) zum Ursprung punktsymmetrisch ist
Achsensymmetrie
Jetzt kannst du schon Punktsymmetrie zum Ursprung bei Funktionen überprüfen. Eine andere Form der Symmetrie ist die Achsensymmetrie. Die kannst du dir hier anschauen.