Hier erklären wir dir, wie das Riechen mithilfe des Geruchssinns funktioniert und wofür es wichtig ist. Schau dir auch unser Video zu dem Thema an!

Inhaltsübersicht

Geruchssinn einfach erklärt

Sehen, hören, tasten, schmecken und riechen — das sind die fünf Hauptsinne des Menschen . Während wir uns in den meisten Fällen auf das Hören und Sehen verlassen, scheint der Geruchssinn (olfaktorische Wahrnehmung) häufig nebensächlich — denn wir verwenden unsere Nase in der Regel nicht zur Orientierung.

Besonders beim Essen und einigen Gefahren (z. B. Feuer, Gase) spielt das Riechen trotzdem eine große Rolle — du kannst beispielsweise schnell feststellen, ob die Milch in deinem Kühlschrank noch gut ist und wachst durch den Rauchgeruch auf, wenn es brennt.

Zusätzlich haben Düfte und Gerüche einen Einfluss auf den Teil unseres Gehirns, der auch für Emotionen und Erinnerungen verantwortlich ist. Deswegen spielt er auch beim Zurückversetzen in vergangene Zeiten und bei der Partnerwahl eine Rolle. 

Geruchssinn Funktion

Gerüche nehmen wir normalerweise beim Einatmen über die Nase auf. Außerdem gelangen Gerüche auch beim Essen über die Verbindung zwischen Mund- und Nasenhöhle in unsere Nase. Dort angekommen, gelangen sie zu unseren Schleimhäuten im hinteren Bereich der Nase — sie sind Teil des sogenannten olfaktorischen Systems. Bei der Schleimhaut handelt es sich um den Ort, an dem die Riechzellen liegen und wir die Gerüche wahrnehmen können.

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Der Geruchssinn

Für besonders intensive und gefährliche Gerüche wie Rauch, Ammoniak , Zwiebel oder Menthol haben wir noch einen zweiten Weg — das trigeminale System. Dabei handelt es sich um einen Nerv, den du ebenfalls in der Schleimhaut deiner Nase findest. Seine Hauptfunktion ist, uns vor gefährlichen Stoffen zu schützen.

Riechzellen

In der Schleimhaut der Nase findest du also die Riechzellen (auch: Riechsinneszellen). Mit ihren Geruchsrezeptoren machen sie es uns möglich, Gerüche wahrzunehmen (Riechvorgang). Aber wie funktioniert das genau?

Bei Düften und Gerüchen handelt es sich um kleine, in der Luft herumschwirrende Moleküle , also chemische Signale. Sie können von deinen Riechzellen in elektrische Signale umgewandelt werden — den Vorgang nennst du dann chemoelektrische Transduktion. Dadurch können deine Nervenzellen die Signale dann zu deinem Gehirn weiterleiten, sodass du etwas riechst.

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Chemoelektrische Transduktion

 Merke: Das Ganze funktioniert bei uns aber nicht mit einem einzigen Molekül — dafür ist eine größere Menge notwendig. Bei einigen Tieren wie beispielsweise dem Seidenspinner sieht das allerdings ganz anders aus. Die männlichen Schmetterlinge können bereits ein einzelnes Molekül des Sexual-Lockstoffs eines Weibchens wahrnehmen.

Geruchsrezeptoren

In den Riechsinneszellen findest du die sogenannten Geruchsrezeptoren — an ihnen binden die Duftmoleküle. Jeder Rezeptor funktioniert aber nur für eine Art von Molekül — deshalb haben wir etwa 400 verschiedene Arten von Geruchsrezeptoren.

Die Düfte, die wir letztendlich wahrnehmen, bestehen allerdings meist aus mehreren verschiedenen Duftmolekülen — Kaffee hat beispielsweise über 800 Duftnoten. In deiner Nase arbeiten also viele Rezeptoren zusammen, damit du spezielle Düfte riechen kannst. Ist dein Geruchssinn nicht eingeschränkt, kannst du etwa 10.000 verschiedene Duftnoten wahrnehmen.

Alle Signale aus den Rezeptoren werden dann an einer Schaltstelle zwischen deiner Nase und deinem Gehirn — dem sogenannten Riechkolben oder auch Bulbus olfactorius — gesammelt und anschließend an dein Gehirn weitergeleitet.

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Riechzellen

Geruch bei der Partnerwahl

Vielleicht hast du schon einmal den Ausdruck jemanden riechen können gehört und dich gefragt woher er kommt? Das lässt sich ganz einfach biologisch erklären: Der Geruch spielt nämlich bei der Partnerwahl eine Rolle, auch wenn wir das meist nicht so richtig merken.

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„Jemanden riechen können“

 Jeder Mensch hat nämlich einen Eigengeruch. Den riechen wir zwar nicht selbst, aber andere Menschen tun das schon. Der Geruch ist dabei aber nicht willkürlich, sondern gibt Informationen über unsere DNA preis. „Jemanden riechen zu können“, also den Körpergeruch von jemandem als angenehm zu empfinden, spricht dafür, dass deine Gene und die der anderen Person sich stark voneinander unterscheiden. Dadurch sollen Inzest und mögliche Gendefekte bei den Nachkommen vermieden werden.

Aber Achtung: Nimmst du die Antibabypille, verändert das deine Wahrnehmung, denn sowohl dein Körpergeruch als auch deine Wahrnehmung für andere Körpergerüche verändern sich.

Erinnerungen durch Gerüche

Bei dem Geruchssinn handelt es sich um den schnellsten deiner Sinne. Das liegt daran, dass Gerüche direkt auf das limbische System in deinem Gehirn wirken — sie müssen also nicht großartig verarbeitet werden.

Da dieser Teil deines Gehirns neben der Nahrungsaufnahme auch unter anderem für Emotionen und Erinnerungen verantwortlich ist, kann unser Gehirn bestimmt Gerüche mit guten oder schlechten Gefühlen und sogar Erinnerungen aus unserer Kindheit verbinden. Bekommst du also beispielsweise ein Gericht vorgesetzt, welches du früher bei deiner Großmutter gegessen hast, kann dessen Geruch dich für einen Moment zurückversetzen.

Gut oder schlecht riechen

Bei Neugeborenen ist der Sehsinn noch wenig ausgereift, riechen können sie hingegen von Anfang an sehr gut. Erreichen wir unser 40. Lebensjahr, nimmt die Fähigkeit Gerüche wahrzunehmen und zu unterscheiden allerdings langsam ab. Häufiger Kontakt zu Rauch, Chemikalien oder Schmutz und Staub kann den Geruchssinn zusätzlich schwächen.

Damit dir dein Riechsinn länger erhalten bleibt, kannst du deine Riechsinneszellen trainieren. Das funktioniert indem du wahrgenommene Gerüche beschreibst oder visualisierst — riechst du also beispielsweise Kaffee, kannst du den Duft mit passenden Worten beschreiben oder dir eine Tasse mit Kaffee vorstellen. Auf diese Weise speichert dein Gehirn die Wahrnehmung des Geruchs deutlicher ab. Außerdem kannst du versuchen dich aktiv an Düfte zu erinnern — zum Beispiel frische Bettwäsche oder dein Lieblingsessen.

Hast du den Geruchssinn komplett verloren, kann das an zerstörten Geruchsnerven, Erkrankungen, wie einer Alzheimer-Demenz, oder Allergien zu tun haben. Dabei hilft dir auch das Riechtraining wahrscheinlich nicht.

Der Geruchssinn von Tieren

Für viele Tierarten ist der Geruchssinn deutlich wichtiger als für uns Menschen — er hilft ihnen dabei Nahrung zu finden, Feinden und gefährlichen Stoffen aus dem Weg zu gehen und Partner für die Paarung zu finden. 

Haustiere, wie Hunde oder Katzen, können in der Regel deutlich besser riechen als wir Menschen, da sie mehr Geruchszellen haben — bei Hunden sind es beispielsweise etwa 10-mal so viele, wie bei uns Menschen. 

Trotzdem gibt es einige Tiere, die sogar noch einen besseren Geruchssinn haben als Hund oder Katze: Den feinsten Riechsinn findest du bei Aalen — sie haben etwa 40-mal so viele Riechzellen wie wir Menschen und könnten damit sogar einen einzigen Tropfen Parfüm im Bodensee erspüren, selbst wenn der See dreimal so groß wäre.

Sinne des Menschen

Der Geruchssinn ist aber nicht der einzige Sinn, den wir Menschen haben — insgesamt sind wir mit fünf Sinnen ausgestattet: Sehen, hören, tasten, schmecken und riechen. Das Sehen und Hören spielen besonders bei der Orientierung eine wichtige Rolle. Schau dir unser Video an, um mehr über unsere Sinne zu erfahren!

Zum Video: Sinnesorgane
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