Ishikawa Diagramm
Du willst wissen, was ein Ishikawa Diagramm ist und wie du damit Probleme analysierst? Dann schau dir diesen Artikel und unser Video an!
Inhaltsübersicht
Ishikawa Diagramm
Ein Ishikawa Diagramm (auch: Ursache-Wirkungs-Diagramm) hilft dir, die Ursachen eines Problems zu finden, zu analysieren und so eine Lösung zu erarbeiten. Dazu suchst du für das Diagramm zunächst Haupteinflussgrößen und Hauptursachen und teilst sie dann in Nebenursachen auf.
Du kannst das Ishikawa Diagramm (englisch: Ishikawa diagram) auch Ursache-Wirkungs-Diagramm, Fischgrät Diagramm, Fischgräten Diagramm oder Fishbone Diagram nennen. Das Fischgräten Diagramm erinnert von seiner Form her nämlich an die Knochen eines Fischs: Der Kopf stellt das Problem dar und die Gräten bilden die Ursachen.
Übrigens: Der Name „Ishikawa“ geht auf den japanischen Chemiker Kaoru Ishikawa zurück, der das Fischgräten Diagramm erfunden hat.
Anwendungsbereiche der Ishikawa Methode
Du verwendest das Ishikawa Diagramm, um eine Situation zu analysieren:
- ein Problem, dessen Ursachen du finden willst
- ein Prozess, dessen Ablauf du veranschaulichen willst.
Dazu schreibst du dann an den Hauptpfeil das Ergebnis des Prozesses und an die anderen Pfeile die einzelnen Schritte.
Deshalb kannst du die Ishikawa Analyse in vielen Bereichen anwenden — zum Beispiel im Qualitätsmanagement, in der Produktion, der Logistik oder bei der Entscheidungsfindung.
Ishikawa Diagramm erstellen
Um ein Ishikawa Modell selbst zu erstellen, brauchst du nur 5 Schritte:
- Problem formulieren
- Haupteinflussgrößen bestimmen
- Ursachen suchen und sortieren
- Vollständigkeit überprüfen
- Diagramm auswerten
Schau dir die Schritte gleich an einem Beispiel an:
Eine Logistikfirma bringt Waren von A nach B. Im Vergleich zur Konkurrenz liefert sie aber häufiger falsche Waren oder bringt Waren zum falschen Kunden. Dieses Problem soll nun analysiert werden.
Schritt 2: Haupteinflussgrößen bestimmen
Die Haupteinflussgrößen auf dein Problem findest du zum Beispiel mit der 8M-Methode. Wähle dabei die Ursachen aus, die für dein Problem relevant sind. Schreibe sie an die vertikalen Pfeile zu deinem Hauptpfeil hin.
Beispiel: Mögliche Ursachen für die fehlerhaften Lieferungen könnten sein: Mensch, Maschine, Methode, Management, Mitwelt und Money.
Die 8M-Methode beschreibt 8 typische Haupteinflussgrößen auf Probleme und Prozesse:
- Mensch: Ursachen, die mit Personen zu tun haben, zum Beispiel schlechte Qualifikation der Mitarbeiter oder Konflikte im Team
- Material: Minderwertiges oder falsches Material
- Maschine: Falsche, nicht funktionstüchtige oder nicht vorhandene Maschinen
- Methode: Ursachen, die mit der Arbeitsweise zu tun haben, zum Beispiel unklare Arbeitsanweisungen oder ineffiziente Arbeitsteilung
- Management: Fehler in der Unternehmensführung, beispielsweise falsche Entscheidungen oder fehlende Kommunikation der Unternehmensziele
- Messung: Fehler bei der Messung der Arbeitsleistung oder der Qualität der Ergebnisse
- Mitwelt: Umweltfaktoren wie Temperatur oder Feuchtigkeit
- Money: finanzielle Ursachen, beispielsweise zu viele Sparmaßnahmen oder unnötige Ausgaben
Übrigens: Ursprünglich gab es nur die 4M-Methode. Die Einflussfaktoren Mensch, Material, Maschine und Methode wurden mit der Zeit um weitere Faktoren ergänzt.
Schritt 3: Ursachen suchen und sortieren
Finde nun so viele Ursachen für dein Problem wie möglich. Dafür kannst du zum Beispiel Kreativitätstechniken nutzen. Anschließend solltest du die wichtigsten (primären) Ursachen herausfinden, beispielsweise mithilfe der ABC-Analyse .
Danach ordnest du die primären Ursachen den Haupteinflussgrößen im Ursache-Wirkungs-Diagramm zu. Du stellst sie als horizontale Pfeile dar, die auf die Haupteinflussgrößen zulaufen.
Überlege dir anschließend, ob einige Nebenursachen wieder zu den Hauptursachen beitragen. Du kannst sie dann wieder als vertikale Pfeile darstellen. So erhältst du immer mehr Verästelungen und ein immer detaillierteres Ursache-Wirkungs-Diagramm.
Beispiel: „mangelnde Konzentration“ könnte eine Ursache im Haupteinflussfaktor Mensch sein. Eine Unterursache dazu wäre wiederum „zu hohe Temperaturen„.
Schritt 5: Wirkungsdiagramm auswerten
Wenn du das Ursache-Wirkungs-Diagramm erstellt hast, entscheidest du, welche der Faktoren und Ursachen am meisten zu deinem Problem beitragen oder mit der höchsten Wahrscheinlichkeit einen Einfluss haben. Dabei können zum Beispiel Experten weiterhelfen. Manchmal hilft auch ein Signifikanztest aus der Statistik, den Hauptgrund zu ermitteln.
Zum Schluss der Ishikawa Analyse solltest du dir Maßnahmen überlegen, um die wichtigsten Ursachen deines Problems zu beheben.
Beispiel: Als Hauptgrund hast du die mangelnde Konzentration der Lagermitarbeiter identifiziert. Sie sind unkonzentriert aufgrund der langen Schichten und der hohen Temperaturen im Lager. Als Maßnahme beschließt du, kürzere Schichten einzuführen und die Klimaanlagen zu verbessern.
Prima! Jetzt hast du ein Wirkungsdiagramm erstellt und die Lösung für dein Problem gefunden!
Vorteile und Nachteile vom Ishikawa Diagramm
Schau dir zunächst die Vorteile von der Arbeit mit dem Ursache-Wirkungs-Diagramm an:
✅ Verständnis: Anhand vom Ishikawa-Diagramm kannst du leicht Ursachen und ihre Wirkungen nachvollziehen.
✅ Visualisierung: Durch das Ishikawa Modell werden komplexe Zusammenhänge besser vorstellbar.
✅ Struktur: Die Darstellung im Wirkungsdiagramm ist übersichtlich und schnell erfassbar.
✅ Flexibilität: Du kannst das Ishikawa-Diagramm in vielen verschiedenen Bereichen einsetzen. Dabei arbeitest du immer praxisnah direkt am konkreten Problem.
✅ Einfachheit: Du kannst die Ishikawa Methode schnell erlernen und einfach umsetzen.
✅ Teamarbeit: Du kannst in Gruppen an einem Ishikawa-Diagramm arbeiten. So profitierst du von verschiedenen Perspektiven.
Das Ishikawa Modell hat aber auch einige Nachteile:
❌ Unübersichtlichkeit: Bei zu vielen Verzweigungen kann dein Diagramm schnell unübersichtlich werden.
❌ Fehlende Vernetzung: Durch die Zuordnung zu den Haupteinflussgrößen kannst du Beziehungen zwischen Ursachen aus verschiedenen Bereichen nur schwer darstellen.
❌ Fehlende Informationen: Du kannst in deiner Ishikawa Analyse keine Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Ursachen darstellen. Auch zeitliche Abhängigkeiten kannst du nicht einzeichnen.
Tipps für die Arbeit mit dem Ishikawa Diagramm
Schau dir nun noch ein paar Tipps an, die dir die Arbeit mit dem Ursache-Wirkungs-Diagramm erleichtern:
💡 Sei konkret! Beschreibe dein Problem genau und präzise. Nur so kannst du auch Ursachen dafür finden.
💡 Sei kreativ! Wenn dir nur wenige mögliche Ursachen einfallen, können ein Brainstorming im Team oder Kreativitätstechniken helfen.
💡 Vermeide Chaos! Versuche, dich auf die wichtigsten Nebenursachen zu beschränken. Sonst verzweigt sich dein Diagramm immer mehr und wird unübersichtlich.
💡 Sei flexibel! Wenn die Faktoren der 8M-Methode für dein Problem nicht passen, kannst du auch andere Haupteinflussgrößen ermitteln.
💡 Vermeide Perfektionismus! Versuche nicht, ein besonders schönes Diagramm zu zeichnen. Wahrscheinlich fallen dir nämlich viele Ursachen erst mit der Zeit ein und du musst sie irgendwo dazwischen quetschen.
Entscheidungen treffen
Prima! Jetzt kennst du das Ursache-Wirkungs-Diagramm, mit dem du Probleme genau analysieren kannst. Das hilft dir, gute Entscheidungen zu treffen. Worauf du bei der Entscheidungsfindung noch achten solltest, erfährst du hier !
Entscheidungen treffen
Prima! Jetzt kennst du das Ursache-Wirkungs-Diagramm, mit dem du Probleme genau analysieren kannst. Das hilft dir, gute Entscheidungen zu treffen. Worauf du bei der Entscheidungsfindung noch achten solltest, erfährst du hier !