Distributionsgrad
Du willst wissen was man unter dem Begriff Distributionsgrad versteht? Dann bist du hier genau richtig! Hier erklären wir dir anhand der Formel und einem Rechenbeispiel was du wissen musst!
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Inhaltsübersicht
Distributionsgrad einfach erklärt
Der Distributionsgrad, auch Distributionsquote genannt, ist eine Kennzahl, die angibt in welchem Umfang ein Produkt für den Konsumenten erhältlich beziehungsweise auf dem Markt verbreitet ist. Er bezieht sich meist auf die letzte Stufe der Absatzkette und lässt sich als numerischer und gewichteter Distributionsgrad ermitteln. Der numerische bezieht sich dabei auf die Anzahl aller Anbieter, der gewichtete hingegen auf deren Umsatz.
Die Intensität der Distribution ist für viele Unternehmen ein wichtiger Indikator für ihre Marktpräsenz. Das Ziel vieler Hersteller ist es einen möglichst hohen Distributionsgrad zu erreichen. Natürlich gibt es auch exklusivere Produkte, die eher Wert auf ausgewählte Absatzkanäle legen.
Numerischer Distributionsgrad
Betrachten wir zunächst den numerischen Distributionsgrad. Dieser gibt an, wie viel Prozent aller potenzieller Händler ein Produkt X zu einem bestimmten Zeitpunkt tatsächlich in ihren Läden anbieten.
Wir teilen also die Anzahl der Anbieter des jeweiligen Produktes durch die Gesamtanzahl der Anbieter und multiplizieren das ganze mit 100, um auf Prozent zu kommen. Bei der Gesamtanzahl der Läden handelt es sich um Händler derselben Warengruppe, welche diese Art Produkt führen. Wäre das Produkt zum Beispiel ein Sportschuh, entspräche die Gesamtanzahl der Anbieter allen Sportgeschäften.
Angenommen ein Hersteller beliefert sowohl Einzel- als auch Großhändler, dann wird noch zwischen direktem und indirektem Distributionsgrad unterschieden. Der direkte numerische Distributionsgrad misst, wie viel Prozent der Händler vom Hersteller direkt, beziehungsweise unmittelbar beliefert werden. Beim indirekten numerischen Distributionsgrad geht es dementsprechend um den Teil der Händler, die nicht direkt beliefert werden, sondern über Absatzmittler.
Gewichteter Distributionsgrad
Dann machen wir mit dem gewichteten Distributionsgrad weiter. Dieser gibt den Umsatzanteil an, welchen Händler mit dem Produkt X erzielt haben im Vergleich zu anderen Händlern mit Produkt X oder vergleichbaren Produkten.
Als Formel sieht das Ganze dann so aus. Wir teilen den Umsatz der Anbieter mit Produkt X durch den Gesamtumsatz aller Anbieter mit Produkt X oder ähnlichen Produkten und multiplizieren das ganze anschließend wieder mit 100.
Distributionsgrad Beispiel
Damit du auch weißt, wie man die Formeln anwendet, schauen wir uns noch gemeinsam ein kurzes Beispiel an.
Eine vegane Tiefkühlpizza einer Deutschen Bio Marke ist in 350 Supermärkten erhältlich. Angenommen in Deutschland gibt es 1.000 Supermärkte, dann berechnet sich der numerische Distributionsgrad wie folgt:
= 35%
Die Umsätze der 350 Supermärkte, welche die vegane Tiefkühlpizza verkaufen, belaufen sich auf 10 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz der 1.000 Supermärkte in Deutschland, welche Tiefkühlpizzen verkaufen, sei 80 Millionen Euro. Lass uns den gewichteten Distributionsgrad berechnen:
= 12,5%
Die Tiefkühlpizza wird demnach in 35% aller Märkte am Markt angeboten, welche am Gesamtumsatz mit 12,5% beteiligt sind.
Aber die Werte lassen sich auch noch anders deuten. Dazu schauen wir uns zum Schluss noch den Distributionsfaktor an.
Distributionsfaktor
Dieser wird berechnet, indem der gewichtete durch den numerischen Wert dividiert wird. Der Distributionsfaktor gibt dann an, ob das Produkt in umsatzstarken beziehungsweise umsatzschwachen Geschäften zu finden ist.
= ~ 0,36
Für unser Beispiel teilen wir also 0,125 durch 0,35 und kommen ungefähr auf 0,36. Und was sagt uns das jetzt?
- Ein Wert unter 1,0 bedeutet, dass unser Produkt in eher umsatzschwächeren Geschäften platziert wurde.
- Ein Wert bei 1,0 bedeutet, dass das Produkt im gleichen Verhältnis in umsatzstarken und umsatzschwachen Geschäften verteilt wurde.
- Resultate über 1,0 hingegen geben an, dass das Produkt eher in umsatzstarken Verkaufsstellen platziert wurde. Das Ziel der meisten Händler ist daher ein Distributionsgrad größer als eins.
Für unser Beispiel heißt das also, dass die Tiefkühlpizza eher in Umsatzschwachen Geschäften platziert wurde.
So, du bist nun bestens über den Distributionsgrad informiert. Vergiss nicht, dass man ihn numerisch und gewichtet ermitteln kann.