In diesem Artikel informieren wir dich über die wichtigsten Punkte zum Thema Marketing Mix. Wir starten mit einer kurzen Definition und erklären anschließend anhand von Beispielen detailliert die Marketing Mix 4P. Auch auf die Erweiterung Marketing Mix 7P wird danach eingegangen. Am Ende fassen wir für dich noch einmal die Marketing Mix Ziele zusammen.

Das ist dir viel zu viel Text zum lesen? Unser Video bringt alles, was du zum Marketing-Mix wissen musst auf den Punkt, also worauf wartest du noch?

Inhaltsübersicht

Marketing Mix Definition 

Als Unternehmen wirst du dich immer fragen, wie du deine Produkte oder Dienstleistungen an den Mann bringen kannst. Der Marketing-Mix hilft dir dabei. Dieser bezeichnet die Koordination verschiedener Marketing Aktivitäten, um die Marketingstrategien eines Unternehmens umzusetzen und die Kunden gezielt anzusprechen. Die klassische Theorie unterscheidet zwischen vier verschiedenen Instrumenten (den 4Ps): Product, Price, Place und Promotion. Im Deutschen spricht man von Produktpolitik , Preispolitik , Distributionspolitik und Kommunikationspolitik .

Der Marketing-Mix ist ein beliebtes und häufig genutztes Marketingtool, welches in den 60er Jahren von Jerome McCarthy eingeführt worden ist. Im Grunde genommen werden einzelne Marketinginstrumente kombiniert, um bestimmte Ziele zu erreichen. Die Anbieter möchten durch das Bündeln verschiedener Marketingaktivitäten die Wünsche der Zielgruppe gezielt ansprechen und die Kundenzufriedenheit steigern.

Marketing Mix 4P 

In der klassischen Theorie setzt sich der Marketing Mix aus den sogenannten 4Ps zusammen.

  • Product (Produktpolitik)
  • Price (Preispolitik)
  • Place (Distributionspolitik)
  • Promotion (Kommunikationspolitik)
Marketing-Mix 4P: Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitik
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Marketing Mix 4P´s

Ein Unternehmen entwirft also eine Strategie, welches Produkt und zu welchem Preis dem Kunden angeboten wird, über welche Absatzwege der Verkauf stattfindet und wie man auf das Gut aufmerksam macht. Die 4Ps des Marketing Mix sind im Idealfall bestens aufeinander abgestimmt. In den 90er Jahren hat man den Mix um die drei Marketinginstrumente People, Process Management und Physical Facilities erweitert.

Product (=Produktpolitik)

Die Produktpolitik stellt die Wichtigste der vier Säulen des Marketing-Mix dar. Unter diese Kategorie fallen alle notwendigen Entscheidungen, die die Sach- und Dienstleistungen direkt betreffen. Das Produkt an sich ist der wesentliche Kern für ein Unternehmen und sollte so gestaltet werden, dass es den Bedürfnissen des Kunden gerecht wird. Hierbei sind nicht nur die technischen Merkmale wie die Form oder die Größe des Produktes wichtig. Auch Entscheidungen bezüglich der Markenbildung stellen einen wichtigen Aspekt dar.

Beispielsfragen:

  • Welches Produkt bzw. Sortiment biete ich meiner Zielgruppe an? Mache ich von Produktvariation oder Produktdifferenzierung gebrauch?
  • Welches Produkt kann ich aus meinem Sortiment entfernen?
  • Welche Eigenschaften soll mein Produkt vorweisen können (Design, Qualität, Verpackung)?
  • Welche Dienstleistungen und Services, die das Produkt betreffen, biete ich dem Kunden?
Marketing Mix Beispiel: Produktpolitik
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Produktpolitik: Design, Verpackung, Qualität und Produktpalette

Price (=Preispolitik)

Bei der Preispolitik überlegen sich die Anbieter, welchen Preis sie für ihre Sach- oder Dienstleistungen verlangen. Bei der Gestaltung des Preises müssen dabei unterschiedliche Aspekte wie anfallende Kosten, Nachfrage der Zielgruppen und Konkurrenz berücksichtigt werden. Der Verkaufspreis muss von den Kunden akzeptiert werden, aber dennoch wettbewerbsfähig bleiben.

Das Ziel ist es natürlich, den Gewinn zu maximieren. Möchte ein Unternehmen in einen überlasteten Absatzmarkt eintreten, muss es sein Gut zu einem niedrigen Preis anbieten (=Niedrigpreisstrategie ). Sind die Kunden jedoch bereit, viel zu zahlen, dann kann das Produkt teurer verkauft werden (=Hochpreisstrategie ). Die deckt aber nicht nur den Aspekt Preis an sich ab. Entscheidungen und preispolitische Maßnahmen bezüglich Rabatten (z.B. Preisbündelung ), Zahlungsbedingungen und Finanzierungsmöglichkeiten müssen bei einer Preisstrategie ebenfalls getroffen werden.

Beispielsfragen:

  • Welchen Preis verlange ich für mein Produkt?
  • Biete ich Rabatte an?
  • Für welche Zahlungskonditionen entscheide ich mich?

Place (=Distributionspolitik)

Die Distributionspolitik stellt sich die Frage, wie das Produkt oder die Dienstleistung am besten zum Endverbraucher gelangt. Alle Entscheidungen und Aktivitäten, die den Weg oder auch die Logistik betreffen, fallen unter diesen Punkt des Marketing-Mix.

Ein Unternehmen kann hierbei zwischen einem

Beispielsfragen:

  • Welchen Vertriebsweg (direkt oder indirekt) wähle ich?
  • Welche Vertriebskanäle (z.B. eigenes Geschäft, Internet, Franchising ) verwende ich?
  • Kooperiere ich mit einem Vertriebspartner (z.B. Großhändler) und gebe den Vertrieb an ihn ab?

Promotion (=Kommunikationspolitik)

Der Punkt Promotion setzt sich damit auseinander, wie Sach- oder die Dienstleistungen am besten präsentiert werden wie z.B. durch klassische Werbung oder Social Media Marketing. Ein Unternehmen muss die Zielgruppe durch verkaufsfördernde Maßnahmen darauf aufmerksam machen, dass seine Produkte existieren.

Diese Säule des Marketingmix zielt darauf ab, ein besonders attraktives Angebot zu formulieren, dem der Kunde nicht widerstehen kann. Wenn die richtigen Informationen vermittelt werden, sich das eigene Produkt von der Konkurrenz abgrenzt und heraussticht, bleibt es dem Endverbraucher eher im Gedächtnis. Ziel der Kommunikationspolitik ist es, dass der Kunde sich für das Produkt entscheidet und zufrieden ist. Man möchte durch die richtigen Kommunikationswege das Vertrauen des Kunden gewinnen und ihn langfristig an das Unternehmen binden.

Beispielsfragen:

  • Welchen Kommunikationsweg wähle ich?
  • Betreibe ich klassische Werbung via TV-Spots, Radio oder Printmedien?
  • Möchte ich auf Social-Media-Kanälen präsent sein?
  • Mache ich von Direct-Marketing (z.B. Kunden gezielt anschreiben) Gebrauch?
  • Spreche ich meine Kunden durch Sponsoring an?
  • Präsentiere ich mein Produkt auf einer Messe?

Marketing Mix Beispiel 

Im Folgenden schauen wir uns die 4 Punkte des Marketing Mix anhand des Beispiels Bier an. Beim Punkt Product überlegt sich die Brauerei unter anderem, welche Produkte sie in ihrem Sortiment aufnehmen möchte. Sie können zum Beispiel zwischen hellem Lagerbier, Weizen, alkoholfreiem Bier, Pils oder Starkbier unterscheiden.
Unter Price wird festgelegt, wie hoch die Preise angesetzt werden. Verkauft die Brauerei eher günstiges Bier, entscheidet sie sich für ein mittleres Preisniveau. Gegenteilig könnte der Preis für hochwertige Spezialbiere natürlich hoch angesetzt werden. Dies hängt jeweils von der Strategie, die ein Unternehmen verfolgt und der Zielgruppe ab.
Ob die Getränke schlussendlich im Supermarkt, beim Discounter, in Gaststätten oder im Getränkemarkt verkauft werden, fällt unter das Instrument Place.
Entscheidungen bezüglich der Kommunikation des Produkts können dem Punkt Promotion zugeordnet werden. Informiere ich die Konsumenten über den klassische TV-Werbespot, schalte ich eine Online-Anzeige, werbe ich im Stadion oder durch Sponsoring?

Marketing Mix 7Ps

Nach den Anforderungen der heutigen Zeit ist das alte Marketing-Mix Modell mit den 4Ps nicht mehr ausreichend. Die Schwerpunkte haben sich unter anderem von materiellen Gütern zu immateriellen Dienstleistungen und Services weiterentwickelt, weswegen das Modell erweitert wurde. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss das Marketing-Management nun – ­­statt den ursprünglichen 4Ps­ -7Ps beachten. Die zusätzlichen Aspekte lauten:

  • People (=Personalpolitik)
  • Process Management (=Prozesspolitik)
  • Physical Facilities (=Ausstattungspolitik)
Marketing Mix 7P: Product, Price, Place, Promotion, People, Process Management, Physical Facilities
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Marketing Mix 7Ps

Alles in allem ist das Ziel, den Mehrwert der Dienstleistung im Kopf des Kunden zu verankern und positiv zu beeinflussen.

People (=Personalpolitik)

Die Mitarbeiter eines Unternehmens stellen einen wichtigen Faktor im Marketing-Mix dar. Sie sind z.B. im Verkauf unmittelbare Vertreter der Firma, da sie mit dem Kunden interagieren. Der Erfolg einer Marketingstrategie ist eng mit der Motivation des Personals verknüpft. Durch gut geschultes Personal wird die Kundenzufriedenheit gesteigert und ein zusätzlicher Wert generiert. Auch beim nicht-persönlichen Kontakt kann das Erscheinungsbild der Firma bzw. des Produktes durch das Personal beeinflusst werden. Ein schneller E-Mail-Kontakt, kompetenter Kundenservice oder freundlicher Telefonkontakt verhelfen zum Gesamterfolg und betonen die Qualität der immateriellen Leistungen.

Process Management (=Prozesspolitik)

Der Punkt Prozesspolitik zielt auf die Erfassung und Analyse der Abläufe des gesamten Dienstleistungsprozess ab. Die einzelnen Arbeitsschritte sollen möglichst effizient sein und gegebenenfalls angepasst und optimiert werden. Die Anbieter möchten als Ziel kundenorientierte Geschäftsprozesse etablieren, um die Zufriedenheit ihrer Kunden zu steigern. Als Leitfrage kann man sich Folgende stellen: Wer macht was, wann, wie und womit?

Physical Facilities (=Ausstattungspolitik)

Der Punkt Physical Facilities spielt vor allem im Dienstleistungsbereich eine wichtige Rolle. Unter der Ausstattungspolitik versteht man die unmittelbare physische Umgebung, in der sich ein Kunde während der Inanspruchnahme einer Leistung befindet. Das kann sich auf die Kundenwahrnehmung auswirken. Zum Beispiel fließt in die subjektive Bewertung mit ein, ob ein Friseursalon besonders ansprechend ist, die Kundenbüros passend eingerichtet sind oder ob ein Restaurant ein angenehmes Ambiente bieten kann.

Ziel des Marketing Mix 

Zum Schluss fassen wir noch einmal kurz das Marketing Mix Ziel zusammen. Ein Unternehmen führt beim Entwickeln des Marketing Mix verschiedene Aktivitäten und einzelne Marketingmaßnahmen zusammen. Im Idealfall erstellt dieses anfangs ein detailliertes Konzept und legt die optimale Zusammenstellung der einzelnen Faktoren fest, die die notwendigen Aspekte des Marketings abdecken. Du solltest darauf achten, dass die wichtigen W-Fragen der einzelnen Ps beantwortet werden. Zudem sollst du die Ziele klar definieren, damit alle Entscheidungen bezüglich der Marketing Mix 4Ps darauf ausgerichtet werden können. Je deutlicher diese von Anfang an formuliert sind, desto erfolgreicher können die Marketingaktivitäten darauf ausgelegt werden. Durch diese effektiv eingesetzten Instrumente versucht ein Unternehmen, den Kunden gezielt anzusprechen und langfristig an das eigene Unternehmen zu binden. Zusammenfassend kann mithilfe eines weitreichenden und erfolgreichen Marketing-Mix der Umsatz eines Unternehmens direkt beeinflusst werden.

Marketing-Mix — häufigste Fragen

  • Was sind die 4Ps?
    Die 4Ps stehen für Produkt, Preis, Platz und Promotion. Zusammen bilden diese vier Instrumente den Marketing-Mix. Unternehmen verwenden die 4P, um ihre Marketingstrategie zu erstellen.
     
  • Was versteht man unter dem Marketing-Mix?
    Der Marketing-Mix umfasst alle Aktivitäten, die zur Erreichung der Marketingziele notwendig sind. Du kannst sie in die Bereiche (4P) Produktpolitik (product), Preispolitik (price), Distributionspolitik (place) und Kommunikationspolitik (promotion) unterteilen.

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