Selbstfinanzierung
Die Selbstfinanzierung ist eine Finanzierungsform, bei der Gewinne einbehalten werden. Nach einer Definition zeigen wir dir die unterschiedlichen Grade der Selbstfinanzierung und wiegen Vorteile und Nachteile ab.
Das Thema verstehst du noch besser in unserem Video dazu! Dort können wir dir die Zusammenhänge grafisch verdeutlichen
Inhaltsübersicht
Selbstfinanzierung Definition
Die Selbstfinanzierung ist Teil der Innenfinanzierung . Genauer gesagt, gehört Sie zur Finanzierung durch Vermögenszuwachs
Die Selbstfinanzierung erfolgt allgemein gesagt, durch einbehaltene Gewinne. Wir unterscheiden hier zwischen offener und stiller Selbstfinanzierung.
Wenn eine Firma ihre Gewinne einbehält, sie also nicht ausschüttet, und mit diesem Geld ihre Kredite und Verbindlichkeiten verkürzen kann, so spricht man von Selbstfinanzierung.
Offene Selbstfinanzierung
Die offene Selbstfinanzierung, auch Gewinnthesaurierung genannt, bezeichnet die Finanzierung aus Gewinnen, die nicht an die Eigentümer ausgezahlt werden. Sie werden stattdessen im Unternehmen einbehalten, um somit zum Beispiel in neue Maschinen zu investieren.
Wie genau der Gewinn einbehalten wird und wie er zu bilanzieren ist, hängt von der Form des Unternehmens ab. Im Video zur offenen Selbstfinanzierung
behandeln wir ein Beispiel und nehmen eine genaue Unterscheidung zwischen der Gewinnthesaurierung bei Personen- und Kapitalgesellschaften vor.
Stille Selbstfinanzierung
Bei der stillen oder auch verdeckten Selbstfinanzierung werden stille Rücklagen gebildet, indem Vermögenswerte unterbewertet, beziehungsweise Verbindlichkeiten überbewertet werden.
Unternehmen können also Vermögensgegenstände, wie Maschinen oder Grundstücke zu einem niedrigeren Wert, als dem Eigentlichen, bilanzieren. Oder sie bilden für die Bezahlung von Verbindlichkeiten mehr Rückstellungen, als eigentlich nötig. Falls du dein Wissen zur stillen Selbstfinanzierung noch vertiefen möchtest, findest du auch hier ein passendes Video mit einer genaueren Ausführung, sowie ein super Beispiel.
Selbstfinanzierungsgrad
Um den Grad der Selbstfinanzierung zu ermitteln teilst du deine Gewinnrücklagen durch dein Eigenkapital. Der berechnete Grad wird in Prozent geschrieben. Die Formel dazu lautet:
$Selbstfinanzierungsgrad=\frac{Gewinnrücklagen}{Eigenkapital}$
Mit dieser Formel lässt sich nun berechnen, zu welchem Grad ein Unternehmen sich selbst finanziert.
Vor- und Nachteile der Selbstfinanzierung
Zum Abschluss schauen wir uns noch die Vor- und Nachteile der Selbstfinanzierung an.
- Der – ganz klar – größte Vorteil für ein Unternehmen sind die geringen Kosten. Schließlich vermeidet es damit die Zahlung von Zinsen oder Gebühren und muss keine Sicherheiten stellen.
- Außerdem können durch die Erhöhung des Kapitals mehr Kredite aufgenommen werden.
Allerdings gibt es auch einige negative Aspekte:
- So verringert sich die Handelbarkeit der Aktien, da die Selbstfinanzierung den Aktienkurs des Unternehmens erhöht.
- Damit sinkt auch die Dividendenrendite. Sie gibt das Verhältnis der ausgeschütteten Dividende zum Aktienkurs an und ist eine wichtige Kennzahl für neue Investoren. Das Unternehmen erscheint neuen Anlegern also weniger attraktiv.
- Diese Nachteile können zu Konflikten mit den Aktionären führen, die sich, um ihre kurzfristig höhere Auszahlung, betrogen fühlen und nicht den langfristigen Nutzen für das Unternehmen erkennen.
Damit hast du einen ersten Überblick über die Selbstfinanzierung und ihre Unterteilungen erhalten.