Finanzierung aus Abschreibungen
Abschreiben machst du normalerweise nur in Klausuren? Du kannst damit aber auch ein Unternehmen finanzieren. Wie das geht, erfährst du jetzt.
Wir erklären dir das Thema in knapp drei Minuten in unserem Video – worauf wartest du noch?
Inhaltsübersicht
Definition: Finanzierung aus Abschreibungen
Die Finanzierung aus Abschreibungen ist eine Form der Innenfinanzierung . Wie genau sie einzuordnen ist, erfährst du in diesem Beitrag. Jetzt aber erstmal zu den Abschreibungen:
Wie der Name schon sagt, beschäftigt sich diese Finanzierungsart mit der Wertminderung von Vermögensgegenständen. Du kennst sie vielleicht auch unter dem Begriff Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten. Bei der Abschreibungsfinanzierung können verschieden Abschreibungsarten und -methoden angewendet werden. Welche genau, erfährst du in unserem Beitrag dazu.
Hier ist es erstmal wichtig zu wissen, dass die Anschaffungskosten auf die Nutzungsjahre verteilt werden. Gleichzeitig werden die Abschreibungen, genauer gesagt die Wertminderungen, als Kosten für das Produkt verrechnet. Sie zählen also genauso zu den Kosten für die Herstellung eines Produktes, wie zum Beispiel Gehälter oder Materialkosten.
Allerdings gibt es einen gravierenden Unterschied: Während wir Arbeitnehmer beziehungsweise neues Material direkt mit dem erhaltenen Geld bezahlen müssen, verweilen die Einnahmen durch Abschreibungen vorerst im Unternehmen. Schließlich wird eine Maschine nicht monatlich neu angeschafft, sondern bleibt dem Unternehmen mehrere Jahre erhalten. Genau diese Einnahmen stehen dem Unternehmen dann als liquide Mittel zur Verfügung.
Genauer betrachtet, lässt sich die Finanzierung aus Abschreibungen noch in den Kapitalfreisetzungseffekt und den Kapazitätserweiterungseffekt unterteilen.
Kapitalfreisetzungseffekt Beispiel
Schauen wir uns dazu kurz noch ein Beispiel an: Eine T-Shirt Druckerei hat sich eine neue T-Shirt Presse für 200.000€ gekauft und schreibt diese über vier Jahre linear ab. Im letzten Geschäftsjahr machte das Unternehmen einen Umsatz von 740.000€. Davon werden 115.000€ Personalkosten und 225.000€ Materialkosten abgezogen. Zusätzlich müssen wir noch 50.000€ Abschreibungen abziehen.
Die Druckerei erzielte demnach im vergangenen Jahr einen Gewinn von 350.000€. Allerdings können die 50.000€ der Abschreibung ebenfalls für Finanzierungszwecke verwendet werden, da sie ja nicht, wie Personal- und Materialkosten, direkt aus dem Unternehmen fließen.
Kapazitätserweiterungseffekt
Während wir beim Kapitalfreisetzungseffekt davon ausgehen, dass das Kapital im Unternehmen verbleibt, wird es beim Kapazitätserweiterungseffekt so zügig wie möglich wieder in identische Objekte investiert. In unserem Beispiel also in neue T-Shirt Pressen. Ziel dieses Effektes ist es, die Kapazitäten zu maximieren. Er wird auch als Lohmann-Ruchti-Effekt bezeichnet.
Klasse! Jetzt musst du bei deiner Klausur hoffentlich nur noch Vermögenswerte abschreiben.