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Was sind Swaps und Swap Geschäfte in der Wirtschaft? Alles, was du wissen musst, erfährst du hier!

Quiz zum Thema Swap
Inhaltsübersicht

Was ist ein Swap?

Ein Swap ist eine Vereinbarung zwischen zwei Parteien, Zahlungsströme unter bestimmten Bedingungen auszutauschen. Bei einem Swap tauscht eine Partei also einen Vermögenswert gegen eine Verbindlichkeit.

Zum Beispiel hat ein amerikanischer Exporteur eine Forderung in Euro und ein deutscher Exporteur eine Forderung in US-Dollar. Durch einen Swap tauschen sie die Währung ihrer Forderungen. Der amerikanische Exporteur bekommt seine Forderung dadurch in US-Dollar und der deutsche Exporteur in Euro. 

Swaps verfolgen das Ziel, für Vorteile in der eigenen Finanzierung zu sorgen. Zum Beispiel die Finanzierungskosten zu senken oder sich vor Wechselkursänderungen zu schützen. Außerdem werden Swap Geschäfte zum Schutz vor Risiken abgeschlossen, beispielsweise vor Zinsschwankungen.

Swaps Definition

„Swaps“ ist ein Anglizismus für das deutsche Wort „Tausch”. Swaps (oder auch Finanz-Swaps) beschreiben somit die Verträge zwischen zwei Parteien, finanzielle Verpflichtungen auszutauschen. Beispiel: Die Zahlung von Zinsen auf eine Schuld. Du willst mehr über Swap Trading erfahren? Dann klick dich in unser Video !

Swaps — Ein Überblick

Die wichtigsten Infos zum Swap findest du in dieser Übersichtstabelle:

Ort des Handels am außerbörslichen Markt, OTC (over-the-counter)
Funktionsweise Austausch von finanziellen Verpflichtungen
Zweck Verbesserung der Finanzierung, Zinsen, Rentabilität und Risikodeckung
Vorteile (Beispiele)
  • Finanzierungskosten senken
  • Vor Wechselkursänderungen schützen
  • Risiko von Zinsschwankungen verringern
Nachteile Spekulative Strategien und Risiken (z. B. Insolvenz der Gegenpartei oder fehlendes Verlustlimit)
Arten von Swaps
  • Zins-Swaps
  • Währungs-Swaps
  • Devisen-Swaps
  • Kreditausfall-Swaps
  • Index-Swaps
  • Rohstoff-Swaps
Beteiligte Parteien Bankinstitute, Großkonzerne und Regierungen

Obwohl ein Swap einen reinen Tauschvorgang beschreibt, kann er in der Anwendung recht kompliziert werden. Deshalb eignen sich Swaps nicht für Kleinanleger. Sie werden meist von Bankinstituten, Großkonzernen und Regierungen genutzt. 

Mit Swaps können zudem Zahlungsströme fast jeder Art getauscht werden. Doch wie funktioniert das?

Wie funktionieren Swap Geschäfte?

Ein Swap ist nichts anderes als ein Tausch. Die eine Partei will etwas, was die andere Partei hat. Gleichzeitig ist sie bereit, im Gegenzug etwas einzutauschen.

Zinsswap Beispiel:

Im Beispiel gibt es Unternehmen A mit der Bank 1 und Unternehmen B mit der Bank 2. Es herrscht folgende Ausgangssituation:

  • Unternehmen A nimmt einen Kredit bei der Bank 1 auf und hat dabei einen festgelegten variablen Zinssatz. Das Unternehmen A würde einen festen Zinssatz jedoch bevorzugen.
  • Unternehmen B nimmt einen Kredit bei der Bank 2 auf und ist an den vorgegebenen, festen Zinssatz gebunden. Es würde jedoch einen variablen Zinssatz bevorzugen.

Die Unternehmen A und B sind mit dem jeweiligen Zinssatz ihrer Bank nicht zufrieden. Daher suchen sie Möglichkeiten, ihre Situation zu verbessern.

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Zinsswap Beispiel

Das geht mithilfe eines Zinsswaps: Indem die Unternehmen ihre Zinssätze tauschen, erhalten beide ihre bevorzugte Variante. Unternehmen B kann den variablen Zinssatz nutzen, während Unternehmen A den festen Zinssatz bekommt.

Die wichtigsten Swaps

Die Funktionsweise des Zinsswaps lässt sich auch auf die anderen Swap-Arten übertragen. Zu den wichtigsten Swaps gehören:

  • Zins-Swaps
  • Währungs-Swaps
  • Devisen-Swaps
  • Kreditausfall-Swaps

Zins-Swap

Die Zinsswaps sind die häufigsten Swaps. Sie werden dazu genutzt, variable Zinssätze durch feste Zinssätze auszutauschen — oder umgekehrt. Dadurch können Unternehmen ihre bevorzugte Zinszahlung nutzen. 

Währungs-Swap

Beim Währungs-Swap wird vereinbart, dass ein fester Betrag in einer Währung (z. B. Euro €) in eine andere Währung (z. B. US-Dollar) getauscht wird. Dabei kann es sich sowohl um Zinszahlungen als auch um Tilgungszahlungen handeln.

Beispiel Währungs-Swap:

Im Jahr 1981 nahm die Weltbank eine Anleihe in US-Dollar auf und tauschte ihre Zahlungsverpflichtung dann mit dem amerikanischen Unternehmen IBM, das Schulden in Mark hatte. Dadurch konnte die Weltbank ihre Schulden in Mark-Anleihen abdecken statt in US-Dollar. Durch diesen Swap konnte die Weltbank mit der deutschen Währung zahlen und dadurch ihr Engagement in der Währung erhöhen. 

Devisen-Swap

Beim Devisen-Swap wird der Tausch von Devisen vereinbart. Das sind Forderungen oder Guthaben, die in einer anderen Währung gehandelt werden. Beim Devisen-Swap werden Devisenkassageschäft und -termingeschäft kombiniert.

  • Devisenkassageschäft: Die Verpflichtungen werden kurz nach Abschluss des Vertrags von beiden Parteien erfüllt (innerhalb von 48 Stunden)
  • Devisentermingeschäft: Die Verpflichtungen werden zu einem festgelegten Datum in der Zukunft erfüllt (z. B. erst in einem halben Jahr). 

Beispiel Devisen-Swap:

Ein deutsches Unternehmen hat auf seinem Fremdwährungskonto einen Betrag von 500.000 US-Dollar. Momentan braucht das Unternehmen das Geld nicht, jedoch möchte es in einem halben Jahr damit handeln. Deshalb verkauft das Unternehmen die 500.000 US-Dollar zu einem Tageswert von 1,30 € an ihre Hausbank. Sie bekommt dafür 650.000 €.

Um in einem halben Jahr wieder mit dem Geld handeln zu können, wird direkt ein Rückkauf vereinbart. Der Tageskurs beträgt nach einem halben Jahr 1,25 €. Deshalb muss das Unternehmen beim Rückkauf nur 625.000 € an die Hausbank zahlen.

Kreditausfall-Swap

Kreditausfall-Swaps, sogenannte CDS (credit default Swaps), gleichen eher einer Versicherungspolice als einem wirklichen Swap. 

Beispiel Kreditausfall-Swap:

Ein Käufer legt sich Wertpapiere zu. Wegen des Kreditausfall-Swaps leistet er dann eine regelmäßige Zahlung an eine andere Partei, zum Beispiel an eine Bank. Sie garantiert im Gegenzug für die Zahlung, alle Verluste zu erstatten, die beim Ausfall des zugrundeliegenden Wertpapiers entstehen. 

Der Kreditausfall-Swap scheint ein guter Absicherungsmechanismus zu sein, jedoch war ein solcher Swap einer der Auslöser der Finanzkrise 2008. Dort konnten die Absicherer (Kreditinstitute) die aufkommenden Hypothekenausfälle nicht mehr abdecken.

Andere Swap-Arten

Es gibt noch mehr Swap-Arten. Sie treten jedoch seltener auf und sind deswegen weniger bekannt

  • Index-Swaps: Hier verpflichtet sich eine Partei dazu, die Renditen eines vereinbarten Aktienindex zu überweisen. Im Gegenzug erhält sie entsprechende Zahlungen nach dem variablen Zinssatz für einen festgelegten Betrag und Zeitraum.
  • Rohstoff-Swaps: In diesem Fall sind die Zahlungsströme an den Preis eines zugrundeliegenden Rohstoffes gebunden. Eine Partei stellt den Höchstkurs des Basiswerts sicher und vereinbart Zahlungen auf den Festpreis für einen bestimmten Zeitraum. Dafür erhält sie im Gegenzug variable Zahlungen, die sich am aktuellen Marktpreis der Ware orientieren. 

Vor- und Nachteile von Swaps

Die Funktionsweise von Swaps hat bereits einige Chancen und Risiken deutlich gemacht. Hier sind die wichtigsten Vor- und Nachteile von Swaps aufgelistet:

Vorteile Swap Trade

Ein Swap kann die Finanzsituation eines Unternehmens verbessern. Zum Beispiel, indem auf andere Zinssätze zurückgegriffen wird oder das Risiko von Währungsänderungen berücksichtigt wird.

Da Swaps direkt zwischen zwei Parteien abgeschlossen werden, entfallen Gebühren, die beispielsweise an der Börse üblich sind.

Die Vertragsgestaltung eines Swaps ist individuell möglich. Dadurch sind die Parteien an keine Formvorschriften gebunden.

Nachteile Swap Trade

Bei der Vertragsgestaltung eines Swaps gibt es keine Kontrollinstanz, die das Tauschgeschäft überwacht.

Durch Swap Geschäfte wird die Liquidität eines Unternehmens nicht gesichert.

Unterschiede — Swaps und andere Finanzierungsinstrumente

Swaps sind eine Art von Derivaten. Andere Derivate sind zum Beispiel Futures, Optionen und Optionsscheine. Sie unterscheiden sich in einigen Aspekten von den Swaps:

Optionen

  • geben Besitzer das Recht, aber im Gegensatz zum Swap nicht die Pflicht, einen Vermögenswert zu verkaufen
  • werden an der Börse gehandelt, nicht außerbörslich wie Swaps

Futures

  • Verträge zur Verpflichtung, einen Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen
  • Im Gegensatz dazu werden bei Swaps Zahlungsströme getauscht, nicht die zugrunde liegenden Vermögenswerte

Optionsscheine

  • geben Besitzer das Recht, aber nicht die Pflicht, einen Vermögenswert zu verkaufen
  • werden außerbörslich gehandelt (OTC), genauso wie Swaps

Swap — häufigste Fragen

  • Was ist ein Swap Beispiel?
    Ein Swap ist ein Tausch von Forderungen und Verbindlichkeiten. Beispiel: Ein amerikanischer Exporteur kann seine Forderung in Euro mit einem deutschen Exporteur tauschen, der eine Forderung in US-Dollar hat.
  • Wo werden Swaps gehandelt?
    Swaps werden nur an außerbörslichen Märkten, OTC (over-the-counter), gehandelt. Die Vertragsbedingungen, wie Laufzeit oder Häufigkeit der Zahlung, werden dabei individuell festgelegt.
  • Warum sollte man swappen?
    Swaps dienen dazu, sich vor Risiken abzusichern. Sie entstehen, weil die zukünftige Entwicklung von Märkten unklar ist. Ein Swap ist somit der Versuch, die eigene Position durch eine Wette auf die Zukunft abzusichern.
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Finanzierungsarten

Jetzt kennst du dich mit dem Swap Trading bestens aus. Wenn du mehr über Finanzierungsarten im Allgemeinen erfahren möchtest, ist dieses Video das Richtige für dich!

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