Dynamische Investitionsrechnung
Du möchtest wissen welche verschiedenen dynamische Investitionsrechnungsverfahren es gibt und wann sie angewendet werden? Dann bist du hier genau richtig!
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Inhaltsübersicht
Die verschiedenen Verfahren der dynamischen Investitionsrechnung
Das zentrale Thema in der Finanzwirtschaft ist die Bewertung unterschiedlicher Investitionsprojekte, um sich für die beste Alternative entscheiden zu können. Um die monetäre, also wertmäßige, Vorteilhaftigkeit von Projekten zu bestimmen, gibt es die Investitionsrechnung . Diese vergleicht grundsätzlich die Zahlungsströme und bewertet dann, welche vorteilhafter ist. Dabei unterscheidet man zwischen der statischen Investitionsrechnung und der dynamischen Investitionsrechnung. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit Letzterer.
Im Gegensatz zur statischen wird bei der dynamischen Investitionsrechnung der Zeitwert des Geldes berücksichtigt. Deshalb ist sie wesentlich aussagekräftiger als die statische Investitionsrechnung und eignet sich besser zur Bewertung von Investitionsprojekten. Zu den dynamischen Verfahren gehören die Kapitalwertmethode , die Endwertmethode , die Interne Zinsfuß-Methode und die Annuitätenmethode .
Die Kapitalwertmethode veranschaulicht
Die Kapitalwertmethode ist das zentrale Verfahren der Investitionsrechnung und wird dir daher im Laufe deines Studiums wahrscheinlich auch noch des Öfteren begegnen. Bei dieser Methode wird die Summe aller künftigen Ein- und Auszahlungen der Investition abgezinst, wodurch der Nettobarwert bestimmt wird.
Auf dem folgenden Bild zeigen wir dir den Verlauf der Kapitalwertmethode an Hand eines Rechenbeispiels. Wir starten mit einer anfänglichen Einzahlung von 1.000€ und dann 5 jährliche Zahlungen von je 100€. Diese werden dann mit dem Kalkulationszinssatz von 10% abgezinst.
Investitionen mit einem positiven Nettobarwert sollten durchgeführt werden. Außerdem ist es mit dem Nettobarwert auch möglich unterschiedliche Investitionen zu vergleichen. Je höher der Wert, desto besser die Investition!
Die Endwertmethode
Eine weitere Methode ist die Endwertmethode. Sie ist sehr ähnlich zur Kapitalwertmethode, allerdings betrachten wir hier, wie der Name schon sagt, den Endwert und nicht den Kapitalwert. Berechnet wird er folgendermaßen:
Die interne Rendite – Methode oder auch der interne Zinsfuß
Der Interne Zinsfuß, auch Interne Rendite genannt, gibt sozusagen die „Effektivverzinsung“ einer Investition an, also die Verzinsung, die du mit dem jeweiligen Investitionsprojekt erzielen kannst. Ist der Interne Zinsfuß höher als der Marktzins sollte die Investition realisiert werden.
Die Interne Rendite berechnet sich, indem man die Formel für den Nettobarwert einer Investition gleich null setzt und nach dem Zinssatz auflöst.
Nachteile der Berechnung mit Hilfe der internen Rendite
Oft lässt sich diese Gleichung aber nur über Interpolation lösen. Ein weiterer Nachteil dieser Methode ist, dass du verschiedene Investitionen bei unterschiedlichen Anschaffungskosten oder Nutzungsdauern nicht anhand des internen Zinsfußes vergleichen kannst. Ein zusätzlicher Kritikpunkt ist die zugrundeliegende Wiederanlageprämisse.
Die Methode geht nämlich implizit davon aus, dass erzielte Überschüsse sich ebenfalls mit dem internen Zinsfuß verzinsen- das ist in der Praxis aber so gut wie nie der Fall.
Die Annuitätenmethode
Die Annuitätenmethode hängt sehr stark mit der Kapitalwertmethode zusammen. Bevor wir sie uns näher anschauen, klären wir zuerst, was der Begriff Annuität überhaupt bedeutet.
Die Annuität ist eine regelmäßige Rückzahlung, die sich aus Tilgung und Zins zusammensetzt. Damit lässt sich jetzt auch ganz einfach das Prinzip hinter der Annuitätenmethode verstehen. Diese wandelt ganz einfach den Nettobarwert durch Multiplikation mit dem sogenannten Kapitalwiedergewinnungsfaktor, kurz KWF, in gleichmäßige jährliche Auszahlungen um.
Annuität berechnen
Sie berechnet also den jährlichen Mehrertrag, den eine Investition bringt. Wenn eine Investition eine Annuität größer 0 aufweist, sollte sie durchgeführt werden, weil dann automatisch auch der Nettobarwert größer als 0 ist.
Jetzt hast du schon einen guten Überblick über die drei dynamischen Verfahren. Falls du noch mehr zu ihnen wissen möchtest, schau dir unsere passenden Videos dazu in der Playlist an!
Statische und dynamische Investitionsrechnung
Die statische und die dynamische Investitionsrechnung unterscheiden sich insofern, dass die dynamische Investitionsrechnung den Zeitwert des Geldes berücksichtigt, also die Zahlungsströme (Cash-flows) entsprechend abzinst .
Die Vorteile sind offensichtlich: Während statische Verfahren zur Investitionsrechnung einfacher sind, können bei der dynamischen Investitionsrechnung exaktere Ergebnisse berechnet werden und die Investitionen sind besser bewertet. Deshalb unterscheiden sich letztlich auch die Bewertungen der Investitionen.
Unterschied statische und dynamische Investitionsrechnung
Der Unterschied wird noch einmal offensichtlicher, wenn wir uns ein Beispiel dazu anschauen. Du kaufst zwei Maschinen: Maschine A für 150.000€, Maschine B für 150.000€. Die Zahlungsströme, in diesem Fall Einnahmen, die die Maschinen generieren, sind wie folgt:
Jahr | Cashflow (Zahlungsstrom) Maschine A | Cashflow (Zahlungsstrom) Maschine B |
---|---|---|
2019 | 50.000€ | 55.000€ |
2020 | 50.000€ | 45.000€ |
2021 | 25.000€ | 20.000€ |
2022 | 25.000€ | 30.000€ |
Welche Investition ist nach der statischen bzw. dynamischen Investitionsrechnung zu bevorzugen?
Da statische Investitionsverfahren mit Durchschnittswerte rechnen, sind beide Investitionen als gleichwertig zu betrachten. nach der dynamischen Investitionsrechnung ist Maschine B zu bevorzugen, da durch den Diskontierungsfaktor Geld „heute“ besser bewertet wird, als zukünftiges. Verlgeiche dazu auch unser Video zum Zeitwert des Geldes.