Finanz- und Wertpapieranalyse
Finanzen und Wertpapiere werden meist anhand der folgenden Analysen bewertet: Fundamentalanalyse, Technische Analyse und Sentimentanalyse. Du kannst mit den Begriffen nix anfangen? Dann ist dieser Beitrag genau richtig!
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Inhaltsübersicht
Unterscheidung: Finanzanalyse und Wertpapieranalyse
Bei der Analyse des Finanzmarkts unterscheiden wir zwischen der Finanz- und der Wertpapieranalyse. Die Wertpapieranalyse bezieht sich speziell auf die Überprüfung von Wertpapieren. Sie bewertet also beispielsweise die Sicherheit oder Bonität von Aktien.
Die Finanzanalyse beschäftigt sich vor allem mit der Erhebung von Informationen über die finanzwirtschaftliche Lage jeglicher Wirtschaftssubjekte, wie zum Beispiel Unternehmen, Staaten, aber auch natürliche Personen.
Fundamentalanalyse
Beginnen wir mit der Fundamentanalyse. Sie beschäftigt sich mit der Beobachtung und Interpretation betriebswirtschaftlicher Daten eines Unternehmens und der Beeinflussung des Unternehmens durch den Markt. Aus den Ergebnissen der Analyse wird versucht, einen fairen beziehungsweise angemessenen Preis des Unternehmens oder dessen Aktien, zu ermitteln .
Technische Analyse (Chartanalyse)
Machen wir weiter mit der Technischen Analyse, auch Chartanalyse genannt. Mit ihr werden, anhand empirischer Zeitreihen, Vorhersagen zur zukünftigen Entwicklung von Aktienkursen gemacht. Es wird also davon ausgegangen, dass alle entscheidungsrelevanten Informationen bereits im Kursverlauf enthalten sind. Hierbei spielt die DOW-Theorie eine wichtige Rolle. Sie stammt von dem US-Amerikaner Charles Dow, nach dem auch der Dow-Jones-Index – einer der wichtigsten Aktienindizes – benannt wurde.
Dow behauptet, dass sich Finanzmärkte zyklisch verhalten und begründet damit die Analyse von Aktienkursen durch Zeitreihen. Zyklisch bedeutet, dass unterschiedliche Entwicklungen der Aktien in gleichen Abständen immer wieder auftreten.
Sentimentanalyse
Die letzte Form der Analyse ist die Sentimentanalyse. Ihr Name leitet sich aus dem englischen „sentiment“ (ˈsen(t)əmənt) ab, was Gefühl oder Empfindung bedeutet. Damit wird auch klar, was wir mit dieser Analyse untersuchen. Neben den Kursverläufen betrachten wir nämlich nun auch noch die allgemeine Marktstimmung. Also die Summe der Stimmung aller Marktteilnehmer.
Was auf den ersten Blick sehr unprofessionell erscheint, ist tatsächlich eine etablierte Methode der Finanzalanalyse. Es wird sich dabei an verschiedenen Indikatoren bedient, die die Marktstimmung darstellen. Indikatoren sind zum Beispiel Umfragen unter den Anlegern, Medienberichte, die Aktien empfehlen oder bewerten, aber auch die Put-Call-Ratio. Also das Verhältnis der Anleger, die auf fallende (Puts) oder steigende Kurse (Calls) setzen.
Über diese Indikatoren wird dann bestimmt, ob eine allgemein pessimistische oder optimistische Haltung vorliegt. Werden besonders starke Stimmungsausschläge gemessen, kann das einen Kurswendepunkt ankündigen. Stell dir zum Beispiel vor, dass die meisten Anleger bereits ihr Kapital in Aktien investiert haben, da allgemein eine optimistische Stimmung am Markt vorliegt. Nun gibt es aber nur noch wenige Anleger, die weiterhin Aktien kaufen und damit die Kurse in die Höhe treiben. Der Markt steht also kurz vor einer Wende und die Anleger werden dazu neigen, ihre Aktien in Zukunft zu verkaufen. Dadurch sinkt auch der Kurs.
Sehr gut, jetzt kennst du dich mit der Finanz- und Wertpapieranalyse bestens aus und kannst direkt auf dem Finanzmarkt einsteigen, oder?
Moment, ganz so einfach ist das leider nicht. Die eben behandelten Analysen sind leider sehr theoretische Konstrukte und können in der Praxis nicht vollends angewendet werden. Unter anderem auch, weil sie die Effizienzmarkthypothese verletzen. Noch nie gehört? Kein Problem, denn auch dazu haben wir ein interessantes Video.