Heinrich Heine gilt als der letzte Dichter der Romantik
. Was du über seine Person wissen musst, erfährst du in diesem Beitrag!
Heinrich Heine (1797-1856) war nicht nur Dichter, sondern auch Journalist: Mit seinen von der Lyrik geprägten Artikeln und Reiseberichten wurde die Alltagssprache zu einem Kunstwerk. Damit revolutionierte er den Kulturteil der Zeitung, den du auch Feuilleton nennst.
Aufgrund seiner Vielseitigkeit lässt sich Heine nicht eindeutig einer literarischen Epoche zuordnen: Er wuchs in der Epoche der Aufklärung auf und seine ersten Werke („Die Loreley“) waren geprägt von der Romantik . Diese überwand er aber schon bald und kritisierte die romantische Epoche in seinen späteren Werken. Dabei lassen sich in seinen späteren Werken erste Merkmale des Realismus („Deutschland. Ein Wintermärchen“) finden.
Mit seiner Kritik an sozialen und politischen Verhältnissen zählt er außerdem einer der Hauptvertreter der deutschen Vormärzliteratur
(„Die schlesischen Weber“). Nachdem er in Deutschland ein Publikationsverbot erhalten hatte, lebte er ab 1831 im französischen Exil.
Heinrich Heine war der letzte Dichter und Überwinder der Romantik. Er machte den Reisebericht und das Feuilleton zu einer Kunst und erzielte damit eine lyrikfähige Alltagssprache. Seine Werke lassen sich mehreren Epochen zuordnen: der Romantik, dem Realismus, der Aufklärung und dem Vormärz.
Im Folgenden erfährst du mehr über Heinrich Heine und seinen Lebenslauf:
Der eigentliche Geburtsname von Heinrich Heine lautet Harry Heine. Ob er wirklich am 13. Dezember 1797 geboren wurde, ist nicht sicher, da bei einem Hausbrand alle Dokumente der Familie zerstört wurden. Er war das älteste von vier Kindern des Textilkaufmanns Samson Heine (1764-1828) und seiner Frau Betty (1771-1859). Zusammen mit seinen drei Geschwistern Charlotte, Gustav und Maximilian wuchs er in einem von jüdischer Aufklärung geprägtem Haushalt auf.
Seine Kindheit verbrachte Heinrich Heine in Düsseldorf. Die Stadt stand zu der Zeit unter französischem Einfluss, und die dort lebenden Juden hatten wenige Rechte. Als Jude besuchte Heine zuerst die israelitische Privatschule von Hein Hertz Rintelsohn. 1804 änderten sich die Schulgesetze und jüdische Kinder durften erstmals christliche Schulen besuchen.
Heine, der sich nach einer Zugehörigkeit in der Gesellschaft sehnte, wechselte daraufhin auf die städtische Grundschule. Am Düsseldorfer Lyzeum (heute Görres Gymnasium) lernte er die französische Sprache und Literatur kennen. Er verließ das Lyzeum 1814, ohne einen Abschluss erreicht zu haben.
1811, im Alter von 13 Jahren, erlebte Heinrich Heine den Einzug Napoleons I. in Düsseldorf mit, was er später in seinem Werk „Ideen. Das Buch Le Grand“ verarbeitete. Er bewunderte Napoleon, da dieser den Code Civil einführte, der für eine Gleichstellung der Juden sowie Nicht-Juden vor dem Gesetz sorgen sollte.
Da Heine in die Fußstapfen seines Vaters treten sollte, begann er 1815 eine Banklehre, um den Beruf des Kaufmanns zu erlernen. Nach zwei Monaten brach er die Ausbildung allerdings wieder ab, da er sich nicht für den Beruf geeignet fühlte. Daraufhin schickte ihn sein Vater nach Hamburg zu seinem Onkel Salomon, der ein Bankhaus besaß und ihn bis zu seinem eigenen Tod 1844 finanziell unterstützte. Bei ihm führte Heine die Ausbildung fort und erlernte den Beruf des Bankkaufmanns.
1818 eröffnete er ein eigenes Geschäft namens Harry Heine & Co. Erfolg hatte er damit allerdings nicht und schon im folgenden Jahr musste Heine den Laden aufgrund einer Pleite wieder schließen.
Nach dem Misserfolg begann Heinrich Heine im Jahr 1819 ein Jurastudium in Bonn, welches er später in Göttingen und Berlin fortsetzte. Von Anfang an interessierte er sich jedoch eher für die Literatur. 1822 veröffentlichte er den Band „Gedichte“ in der Maurischen Buchhandlung. Nur ein Jahr darauf erschienen die Tragödien „Almansor“ und „William Ratcliffe“.
1825 beendetet Heine sein Studium in Göttingen und bekam seinen Doktortitel.
Da Juden zu jener Zeit ausgegrenzt wurden, wechselte Heine zur evangelischen Kirche und nahm den Namen Christian Johann Heinrich an. So hoffte er, seine Berufschancen zu erhöhen und am öffentlichen Leben als gleichberechtigter Bürger teilnehmen zu können.
Trotz allem hielten ihn seine Klienten nicht für vertrauenswürdig. Nach der Platen-Affäre, einem Dichterstreit zwischen ihm und August Graf von Platen, musste er seine Hoffnungen auf eine juristische Karriere endgültig aufgeben.
Schon gewusst? Die Platen-Affäre war eine Art literarischer Schlagabtausch zwischen Heinrich Heine und August Graf von Platen. Platen griff dabei Heines jüdische Herkunft an, wodurch sich Heine als Reaktion abfällig zu Platens Homosexualität äußerte.
Bereits 1816 schrieb Heinrich Heine erste Gedichte namens „Ein Traum, gar seltsam“ und „Mit Rosen und Zypressen“. Diese veröffentlichte er unter dem Pseudonym Sy. Freudhold Riesenharf in der Zeitschrift „Hamburgs Wächter“.
Doch erst mit dem Werk „Gedichte“ erzielte Heine 1821 seinen Durchbruch. Von diesem Zeitpunkt an veröffentlichte er Gedichte, Rezensionen und Prosaartikel in mehreren etablierten Zeitschriften. Er äußerte sich in diesen Artikeln oft provokant und kritisierte die sozialen und ideologischen Verhältnisse seiner Zeit, was ihm Ärger mit den staatlichen Behörden einbrachte.
Auch die Werke „Briefe aus Berlin“ und „Über Polen“ entstanden zu dieser Zeit, die als „Blütezeit“ der Romantik gilt. In der Sammlung „Dreiunddreißig Gedichte“ schrieb er unter anderem „Die Loreley“, eines seiner bekanntesten Werke überhaupt.
Anschließend reiste Heine von 1826 bis 1831 quer durch Europa. Die Erfahrungen, die er dabei sammelte, verarbeitete er in „Reisebilder“. Er erzählte von Reisen im Harz, Italien und Frankreich sowie den Reisen nach England und in den Norden Deutschlands. Dieses Werk sorgte allerdings auch, zusammen mit dem 1827 veröffentlichten „Buch der Lieder“, für Kritik. Denn Heine richtete sich in diesen beiden Werken gegen die herrschende Ordnung im Staat, was einigen der konservativeren Leser nicht gefiel.
Ab 1827 wurden Heines Veröffentlichungen in Preußen streng zensiert. Daraufhin beschloss er, Deutschland zu verlassen und nach Frankreich, genauer gesagt Paris, zu reisen. Grund dafür war vor allem die Pariser Revolution, nach der er auf Meinungsfreiheit in der Presse und die Auflösung von privilegierten Schichten hoffte.
So begann schließlich die zweite wichtige Phase seines Schaffens. Er wirkte maßgeblich daran mit, Zeitungen zum Massenmedium zu machen und den Beruf des Journalisten zu etablieren. Als freier Korrespondent der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ berichtete er über die Zustände in Frankreich. Damit wurde er zum Begründer des politischen Feuilletons „Französische Zustände“. In Paris wurde Heine schnell bekannt und genoss sein Leben und die literarische Freiheit. Gleichzeitig begleitete ihn die Sehnsucht nach Deutschland ein Leben lang.
1835 wurden Heinrich Heines Werke vom Deutschen Bundestag teilweise verboten. Die Begründung war, dass Heine es darauf angelegt hatte, die Zucht und Sittlichkeit zu zerstören und die bestehenden sozialen Zustände abzuwerten. Außerdem wurde ihm vorgeworfen, er würde die Schriften der christlichen Religion lächerlich machen.
In den Jahren von 1834 bis 1840 erschienen vier Bände des „Salons“ sowie „Shakespeares Mädchen und Frauen“ und die Erzählung „Don Quixote“. Auch Prosastücke wie „Florentinische Nächte“ oder die „Memoiren des Herrn von Schnabelewopski“ wurden in dieser Zeit veröffentlicht. 1844 erschien sein wichtiger Lyrikband „Neue Gedichte“ sowie sein bedeutendstes politisches Gedicht „Die schlesischen Weber“. Dass dieses Gedicht so erfolgreich war, hatte er unter anderem Karl Marx zu verdanken, den er in Paris kennenlernen durfte.
1841 heiratetet Heinrich Heine Augustine Crescence Mirat. Er selbst nannte sie Mathilde. Sie kam aus einfachen Verhältnissen, sprach kein Deutsch und konnte daher seine Arbeit und Werke nicht verstehen.
Seine letzten acht Lebensjahre war Heine schwer krank und ans Bett gefesselt, was er als Matratzengruft bezeichnete. Seine Werke wurden zu dieser Zeit bitterer und schmerzerfüllter, wie der Gedichtband „Romanzero“. In „Vermischte Schriften“ veröffentlichte er seine letzte Prosaarbeit namens „Geständnisse“, in der er sein Leben nachskizziert.
Am 17. Februar 1856 starb Heinrich Heine im Pariser Exil und wurde auf dem Friedhof Montmartre beerdigt.
Heinrich Heine gilt als der letzte Dichter der Romantik . Seine Gedichte entstanden auf dem Fundament der Romantik. Das blieb allerdings nicht so, und bald darauf wollte er diese Epoche überwinden und einen neuen Anfang gründen.
Aber nicht nur als Dichter war er geachtet, sondern auch als Journalist. Durch ihn wurde das Feuilleton und die Reiseliteratur lyrisch statt alltagssprachlich, er machte sie zu echten Kunstwerken. Sein gesamtes Leben befand er sich aufgrund seiner jüdischen Herkunft in einer Außenseiterrolle, die ihn und seine Werke stark prägte.
Name |
|
Geburt | 13. Dezember 1797 in Düsseldorf |
Tod | 17. Februar 1856 in Paris |
Familie |
|
Bekannteste Werke |
|
Du hast bereits einiges zu Heinrich Heines Werken erfahren. Im Folgenden fassen wir dir sein gesamtes Werk noch einmal zusammen:
Nun weißt du einiges über den letzten Dichter der Romantik. Wenn du mehr über diese Epoche und ihre Merkmale erfahren willst, schau einfach beim nächsten Beitrag
vorbei!
Hallo, leider nutzt du einen AdBlocker.
Auf Studyflix bieten wir dir kostenlos hochwertige Bildung an. Dies können wir nur durch die Unterstützung unserer Werbepartner tun.
Schalte bitte deinen Adblocker für Studyflix aus oder füge uns zu deinen Ausnahmen hinzu. Das tut dir nicht weh und hilft uns weiter.
Danke!
Dein Studyflix-Team
Wenn du nicht weißt, wie du deinen Adblocker deaktivierst oder Studyflix zu den Ausnahmen hinzufügst, findest du hier eine kurze Anleitung. Bitte lade anschließend die Seite neu.