Code Civil
Der Code Civil ist die Grundlage für viele heutige Gesetzbücher. Mehr zur Bedeutung, Entwicklung und zum Geltungsbereich des Code Civil erfährst du hier und im Video !
Inhaltsübersicht
Was ist der Code Civil?
Der Code Civil ist ein französisches Gesetzbuch, das Napoleon Bonaparte im Jahr 1804 einführte. Damit löste er ein großes Problem: Denn im 18. Jahrhundert herrschten in ganz Frankreich unterschiedliche Gesetze.
💡 Mit dem Code Civil legte Napoleon einheitliche Regeln fest, die in ganz Frankreich galten. Sie basierten auf den Grundgedanken der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
Bis heute ist der Code Civil die Grundlage für die französische Rechtssprechung.
Warum gab es den Code Civil?
Grund für die Einführung des Code Civil waren die unterschiedlichen Gesetze in ganz Frankreich:
Im Norden galt das Gewohnheitsrecht, während im Süden das alte Römische Recht angewandt wurde. Da es keine einheitlichen Gesetze gab, waren auch Sonderregeln und Ausnahmen keine Seltenheit.
Deshalb entschied sich Napoleon Bonaparte ein Gesetzbuch von Juristen verfassen zu lassen, das in ganz Frankreich gelten sollte. So wurden 2.281 Artikel festgesetzt, die am 21. März 1804 im Code Civil geltend gemacht wurden.
Die Grundsätze des Code Civil
Das Bürgerliche Gesetzbuch „Code Civil“ basierte auf den Grundgedanken der Französischen Revolution „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“. Deshalb waren die wichtigsten Inhalte des Code Civil:
- die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz
- Freiheit für jeden Bürger
- der Schutz des privaten Eigentums
- die Trennung von Kirche und Staat
- die Abschaffung des Zunftzwanges (→ freie Berufswahl wurde möglich)
Gut zu wissen! Das Code Civil handelt vom Zivilrecht (Privatrecht ) und nicht vom Strafrecht. Es geht also um Fragen zu Familie, Eigentum, Erbe oder Schulden.
Probleme des Code Civil
Auch wenn Napoleon mit dem Code Civil für einheitliche Gesetze sorgte, hatten die Inhalte des Code Civil auch ihre Schwächen.
Er legte unter anderem fest, dass alle Kinder den gleichen Anspruch auf ein Erbe hatten. Somit erbte z. B. nicht das älteste Kind alleine das Grundstück seiner Eltern, sondern es wurde auf alle Kinder aufgeteilt. Das führte oft dazu, dass der Grundbesitz in unrentable Landstücke aufgeteilt werden musste.
Außerdem mussten Frauen einem männlichen Vormund unterstellt werden. Im Vergleich zu vorher verschlechterte sich dadurch ihre Situation.
Geltungsbereich des Code Civil
Der Code Civil galt in Frankreich, aber auch in von Frankreich abhängigen Staaten. Von 1807 bis zum Ende von Napoleons Herrschaft 1814 hielten sich auch die Niederlande, Italien, das Königreich Westfalen und die besetzten Gebiete links des Rheins an den Code Civil.
Doch auch nach Napoleons Herrschaft galt der Code Civil in vielen Gebieten weiter und inspirierte die Gesetzbücher anderer Länder. Besonders in Teilen von Nord- und Südamerika.
In Deutschland wurde der Code Civil im Jahr 1900 von dem Bürgerlichen Gesetzbuch BGB abgelöst.
Code Civil — häufigste Fragen
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Was ist der Code Civil einfach erklärt?
Der Code Civil ist ein bürgerliches Gesetzbuch von Napoleon aus dem Jahr 1804. Die wesentlichen Inhalte des Code Civil sind die Gleichheit vor dem Gesetz, Freiheit für alle, die Abschaffung des Zunftzwanges, der Schutz von privatem Eigentum und die Trennung von Kirche und Staat. Der Code Civil galt in allen Gebieten unter französischer Herrschaft.
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Wie viele Artikel hat der Code Civil?
Der im März 1804 in Kraft getretene Code Civil hat insgesamt 2.281 Artikel. Trotz vieler Änderungen ist der Code Civil bis heute das gültige Zivilrecht in Frankreich. 1807 wurde der Code Civil in Code Napoléon umbenannt.
Napoleon Bonaparte
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