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San Salvador Kurzgeschichte

Du willst wissen, worum es in der Kurzgeschichte „San Salvador“ von Peter Bichsel geht? In diesem Beitrag und im Video zeigen wir dir eine Inhaltsangabe mit Interpretation. 

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Inhaltsübersicht

Übersicht – San Salvador Kurzgeschichte 

In der Kurzgeschichte „San Salvador“ von Peter Bichsel aus dem Jahr 1963 geht es um Paul, der auf seine Frau Hildegard wartet. Dabei denkt er darüber nach, nach Südamerika auszuwandern

Paul ist gelangweilt und probiert seinen neuen Füller aus. Nach kurzer Zeit schreibt er einen Brief an seine Frau Hildegard: Er will nach Südamerika auswandern. Anschließend räumt er auf und denkt über die Reaktion nach, die Hildegard haben könnte, wenn sie den Brief findet. Letztendlich kommt Hildegard zurück. Paul ist nach wie vor zu Hause. Er ist seinem Plan auszuwandern nicht nachgegangen. 

Die Kurzgeschichte „San Salvador“ ist so kurz, dass du sie auch als Kürzestgeschichte bezeichnest. Wenn du sie lesen willst, dann klick einfach hier

Schon gewusst? San Salvador ist ein Land mit gleichnamiger Hauptstadt in Mittelamerika. 

Inhaltsangabe – San Salvador Kurzgeschichte

Der Hauptcharakter Paul sitzt an einem Mittwochabend in seiner Wohnung. Er wartet darauf, dass seine Frau Hildegard von ihrer Chorprobe nachhause kommt. Paul probiert seinen neuen Füller aus und schreibt den Satz „Mir ist es hier zu kalt“ auf ein leeres Blatt. Darunter schreibt er „ich gehe nach Südamerika“. Diesen Brief unterschreibt er mit seinem Namen und legt ihn auf den Tisch.

Anschließend sitzt er da und wartet. Dann beginnt er aufzuräumen und denkt an Hildegard. Er stellt sich vor, wie sie auf den Brief und Pauls Verschwinden reagieren würde. Dabei kann er ihre Reaktion genau vorhersehen: Sie würde in Pauls Stammkneipe anrufen, seine Hemden zählen und sich die Haare aus dem Gesicht streichen. Vielleicht würde sie sich auch damit abfinden.

Paul sitzt weiterhin da. Er sieht sich nochmal den Füller an und liest die Gebrauchsanweisung. Dann kommt Hildegard nachhause. Sie erkundigt sich nach den Kindern und streicht sich die Haare aus dem Gesicht. Paul ist nicht nach Südamerika gegangen.

Schon gewusst? „San Salvador“ ist spanisch und bedeutet „rettender Engel“. 

Interpretation – San Salvador Kurzgeschichte

Jetzt weißt du, worum es in der Kurzgeschichte von Peter Bichsel geht. Jetzt kannst du also mit der Analyse beginnen. Wenn du nochmal wiederholen möchtest, wie du bei der Interpretation einer Kurzgeschichte vorgehst, haben wir hier das passende Video für dich. 

Je nach Aufgabenstellung schaust du dir in deiner „San Salvador“ Kurzgeschichte Analyse verschiedene Aspekte genauer an. Du kannst zum Beispiel auf die Merkmale der Kurzgeschichte eingehen, die Figuren charakterisieren oder Besonderheiten beim Aufbau beschreiben. 

In der Kurzgeschichte „San Salvador“ geht es hauptsächlich um eine Figur. Wie du den Protagonisten Paul charakterisieren kannst, zeigen wir dir jetzt. Danach erfährst du, wie du die Erzählperspektive und den Aufbau analysieren kannst und wie du die Geschichte interpretieren kannst. 

Figurenanalyse – San Salvador Kurzgeschichte

Der Hauptcharakter Paul scheint gelangweilt von seinem Leben zu sein. In der Kurzgeschichte verbringt er seine Zeit damit, herumzusitzen und zu warten. Er wünscht sich einen Ausbruch aus dem Alltag und will Neues erleben. Deswegen schreibt er den Satz „ich gehe nach Südamerika“ auf einen Zettel. 

Paul wirkt auf den Leser somit verträumt und hat große Pläne. Gleichzeitig ist er aber auch unsicher. Denn er geht seiner Idee auszuwandern nicht wirklich nach. Das zeigt sich darin, dass er am Ende der Geschichte nicht nach Südamerika gereist ist, sondern immer noch zu Hause ist.

Trotzdem denkt er viel nach. Meistens drehen sich seine Gedanken dabei um Hildegard. Er fragt sich, wie sie auf den Brief und seine Abwesenheit reagieren würde. Dabei kann er sich ihre Reaktion genau vorstellen. Beispielsweise weiß er, dass sie sich die Haare aus dem Gesicht streichen wird. Das zeigt, dass er Hildegard sehr gut kennt. Gleichzeitig beweist das aber auch, wie vorhersehbar und eintönig sein Leben ist. 

Vielleicht fühlt sich Paul auch in seiner Beziehung mit Hildegard vernachlässigt. Denn er schreibt zuerst den Satz „Mir ist es hier zu kalt“ auf. Es bleibt unklar, was genau Paul damit meint. Möglicherweise bezieht sich der Satz wortwörtlich auf das Wetter und Paul möchte an einen sonnigeren Ort auswandern. Vielleicht meint er aber auch seinen Alltag an sich und seine Beziehung zu Hildegard. Die Kälte betrifft dann seine Gefühlswelt. Er fühlt sich alleingelassen und ist unglücklich

Erzählperspektive – San Salvador Kurzgeschichte

In der Kurzgeschichte „San Salvador“ gibt es einen personalen Erzähler . Der Erzähler beschreibt Pauls Gedanken und Gefühle also aus der Er-Perspektive. Die Geschichte ist hauptsächlich im Präteritum verfasst. Die Ausnahme bilden Pauls Gedanken über Hildegards Reaktion. Wenn er sich vorstellt, wie sie auf seinen Brief reagieren würde, stehen die Sätze im Konjunktiv . Dabei wird das Wort „würde“ wiederholt. So bleibt klar: Pauls Gedanken sind nur eine Vermutung und nicht die Realität. 

Außerdem gibt es in der Kurzgeschichte viele kurze Sätze. Dazwischen gibt es keine Überleitungen. Das verleiht der Geschichte einen monotonen und einfachen Ton. Die kurzen Sätze passen auch zu Pauls ziellosen Gedanken und betonen die Monotonie in seinem Alltag. Der Satz „Dann saß er da“ wird immer wieder wiederholt. Das verdeutlicht die Eintönigkeit in Pauls Leben und seine Langeweile.

Aufbau – San Salvador Kurzgeschichte

Der Aufbau von „San Salvador“ entspricht dem einer typischen Kurzgeschichte. Wenn du die Merkmale der Kurzgeschichte nochmal wiederholen möchtest, dann sieh dir einfach diesen Beitrag an. 

In der Geschichte von Peter Bichsel gibt es keine Einleitung, sondern du bist direkt mitten im Geschehen. Diesen Anfang nennst du „offener Einstieg“. Schau dir dazu den ersten Satz an:

  • Er hatte sich eine Füllfeder gekauft.

Hier erfährst du nicht, um wen es geht oder wo die Geschichte spielt. Stattdessen steigst du unmittelbar in die Handlung ein.

Die Geschichte ist sehr kurz und ihr Aufbau ist recht einfach gehalten. Es gibt keine Zeitsprünge oder Rückblenden. Das Ende der Geschichte bleibt offen. Genau wie beim Einstieg hast du als Leser auch hier nicht alle Informationen. Am Ende ist unklar, warum genau Paul auswandern will und was aus seiner Beziehung zu Hildegard wird. 

Interpretation – San Salvador Kurzgeschichte

Zum Schluss kannst du die Geschichte interpretieren . Für „San Salvador“ gibt es verschiedene Interpretationsansätze. Dabei kannst du die Geschichte und ihr offenes Ende entweder positiv oder negativ wahrnehmen. 

In der Kurzgeschichte bleibt unklar, was mit dem Satz „Mir ist es hier zu kalt“ genau gemeint ist. Vielleicht bezieht sich Paul auf das ungemütliche Wetter. Du kannst den Satz aber auch als Metapher lesen. Eine Metapher ist eine Bedeutungsübertragung, bei der der eigentlich gemeinte Begriff durch einen anderen Ausdruck ersetzt wird. Deshalb nennst du sie auch sprachliches Bild. Auf metaphorischer Ebene bezieht sich der Satz „Mir ist es hier zu kalt“ also gar nicht auf das Wetter, sondern auf Pauls Gefühle. Er fühlt sich allein und ist unzufrieden mit seiner Beziehung.

Für die erloschene Liebe sprechen auch Pauls Gedanken. Er stellt sich vor, wie Hildegard reagieren würde, wenn er nach Südamerika auswandern würde. Er glaubt, dass sie im „Löwen“ anrufen würde. Das ist vermutlich Pauls Stammkneipe. Allerdings hat das Lokal mittwochs geschlossen. Paul glaubt, dass Hildegard das nicht weiß. Das zeigt also, wie wenig sie über Paul weiß. Paul hingegen ist bestens über Hildegard informiert. Er weiß genau, wann ihre Chorprobe endet und kann sich ihre Reaktionen genau vorstellen. Pauls Wunsch auszuwandern, könnte also darauf hindeuten, dass er sein altes Leben und seine Beziehung hinter sich lassen möchte.

Alternativ kannst du die Geschichte von Peter Bichsel auch optimistischer interpretieren. Paul will nicht wirklich nach Südamerika auswandern. Stattdessen sehnt er sich nach Wärme und Abwechslung in seiner Beziehung und seinem Leben. Er wünscht sich, Hildegard wieder näherzukommen. Das drückt er mit dem Wunsch aus, in ein wärmeres Land zu ziehen und den monotonen Alltag zurückzulassen

Auf all diese Punkte kannst du also in deiner „San Salvador“ Interpretation gut eingehen und die Gedanken weiter ausführen.

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Erzählperspektiven

Jetzt bist du perfekt auf deine „San Salvador“ Kurzgeschichte Analyse vorbereitet. Dabei ist es auch wichtig, den Erzähler zu bestimmen. Welche verschiedenen Erzählperspektiven es gibt und wie du sie erkennst, erfährst du im nächsten Video .

Zum Video: Erzählperspektive
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