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Was ist eine Plantagenwirtschaft und warum spielt sie eine wichtige Rolle in der globalen Landwirtschaft? Alles Wissenswerte über diese Form der Landnutzung erfährst du in unserem Beitrag und im Video !

Quiz zum Thema Plantagenwirtschaft
Inhaltsübersicht

Plantagenwirtschaft einfach erklärt

Die Plantagenwirtschaft ist eine Form der Landwirtschaft, bei der auf großen Flächen Nutzpflanzen angebaut werden. Typisch dafür ist der Anbau von nur einer oder sehr wenigen Pflanzenarten — das nennst du auch Monokultur. Solche Plantagen findest du vor allem in tropischen und subtropischen Regionen.

Die angebauten Pflanzen werden dabei als „Cash Crops“ bezeichnet. Sie werden hauptsächlich zum Verkauf auf dem internationalen Markt angebaut, anstatt sie für den Eigenbedarf zu nutzen. Beispiele für Cash Crops sind Kaffee, Zuckerrohr, Baumwolle, Tee und Kakao.

Plantagenwirtschaft Merkmale

Es gibt einige Unterschiede zwischen der Plantagenwirtschaft und anderen landwirtschaftlichen Betriebsformen. Deshalb zeigen wir dir jetzt die Merkmale einer Plantagenwirtschaft.

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Plantagenwirtschaft

Monokultur

In der Plantagenwirtschaft liegt der Fokus auf dem Anbau von nur einer oder sehr wenigen Pflanzenarten, die saisonunabhängig sind. Das bedeutet, dass sie das ganze Jahr über wachsen. Solche Monokulturen ermöglichen eine effiziente Bewirtschaftung und Ernte.

Allerdings ist das Risiko vor Schädlingsbefall und Krankheiten umso größer. Denn wenn eine pflanzenspezifische Krankheit ausbricht, kann sie sich schnell über die gesamte Plantage verbreiten. Somit würde die komplette Ernte ausfallen.

Großflächiger Anbau

Die Fläche einer Plantage ist meistens riesig — manchmal sogar mehrere hundert Hektar groß. Das ist notwendig, um die Produktion in großem Maßstab zu ermöglichen und möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften.

Hoher Kapital- und Arbeitseinsatz

Für die Bewirtschaftung der großen Flächen und die Verarbeitung der Ernte sind viel Kapital für Maschinen und Technologien erforderlich. Außerdem ist der Bedarf an Arbeitskräften sehr hoch.

Exportorientierung

Die Exportorientierung verbindet lokale Produzenten mit globalen Märkten. Denn die auf Plantagen produzierten Güter sind primär für den internationalen Markt bestimmt. Dadurch werden sie allerdings anfällig für Nachfrage- und Preisschwankungen. Auch internationale Gesetze und Handelsbeschränkungen können gravierende Auswirkungen haben. Das betrifft dann neben den Produzenten auch die gesamte lokale Wirtschaft.

Einfluss auf die lokale Umwelt

Aber nicht nur die Wirtschaft wird beeinflusst, sondern auch die Umwelt. Einer der Hauptgründe dafür sind die Monokulturen. Denn sie verringern die Vielfalt an Mineralien und Nährstoffen im Boden, die verschiedene Pflanzen zum Wachsen brauchen. Zudem müssen die riesigen Plantagen regelmäßig bewässert werden, sodass wertvolle Wasserressourcen verbraucht werden.

Soziale Aspekte

Ein weiteres Merkmal ist die Struktur und Organisation der Arbeit auf Plantagen. Denn sie prägen die sozialen Verhältnisse in den Anbaugebieten. Damit ist die problematische Organisation der Arbeitskräfte und die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemeint.

Entstehung der Plantagenwirtschaft

Die Plantagenwirtschaft begann in der Kolonialzeit, als europäische Länder wie Spanien und Portugal neue Gebiete in Amerika, Afrika und Asien entdeckten. Sie pflanzten dort Produkte wie Zuckerrohr und Kaffee an, die besonders in Europa gefragt waren.

Ursprünglich arbeiteten Einheimische auf den Plantagen. Im Laufe der Zeit wurden allerdings immer mehr Sklaven aus Afrika eingesetzt. Dadurch wuchs vor allem nach der Industrialisierung die Plantagenwirtschaft stark. Heute werden Plantagen von lokalen oder internationalen Firmen betrieben und sind immer noch primär auf den Export ausgerichtet.

Vor- und Nachteile von Plantagenwirtschaft

Die Plantagenwirtschaft bringt sowohl positive als auch negative Aspekte mit sich. Schauen wir uns diese genauer an:

Vorteile

Wegen der Plantagenwirtschaft hast du die Möglichkeit, Produkte im Supermarkt zu kaufen, die in deinem Heimatland nicht angebaut werden können. Daneben gibt es aber auch noch viele weitere positive Aspekte, die die Plantagenwirtschaft mit sich bringt:

Hohe Produktion
Auf Plantagen ist es möglich, viele Pflanzen auf einer großen Landfläche anzubauen. Die Konzentration auf wenige Pflanzenarten und der Einsatz moderner Technik ermöglichen eine umfangreiche Ernte. Dadurch ergibt sich eine hohe Produktivität pro Flächeneinheit.

✅ Wirtschaftswachstum
In Entwicklungsländern hat die Plantagenwirtschaft häufig einen großen Einfluss auf die Wirtschaft. Wenn Plantagenerzeugnisse, wie Kaffee oder Baumwolle, ins Ausland verkauft werden, fließt ausländisches Geld ins Land. Die Erträge stärken die Wirtschaft des Landes. Dadurch kann in wichtige Bereiche wie Straßenbau, Schulen oder Gesundheitswesen investiert werden.

✅ Arbeitsplätze
Durch Plantagen entstehen viele Arbeitsplätze, sowohl direkt auf den Plantagen als auch in Bereichen wie Transport, Verarbeitung und Vermarktung. Das ist besonders in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit bedeutend.

Nachteile

Neben den positiven Seiten der Plantagenwirtschaft gibt es aber auch einige negative Auswirkungen

Schlechte Arbeitsbedingungen
Oft sind die Arbeitsbedingungen auf Plantagen durch niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten und mangelnde Sicherheitsvorkehrungen geprägt. Das führt zu schlechten Lebensbedingungen für die Arbeiter und ihre Familien.

❌ Umweltschäden
Die Monokulturen und der intensive Einsatz von Chemikalien wie Düngemitteln und Pestiziden führen häufig zu Bodenerosion, Wasserverschmutzung und einem Verlust der Biodiversität. Das beeinträchtigt die langfristige Fruchtbarkeit des Bodens und die lokale Flora und Fauna. Somit wird Nachhaltigkeit in der Plantagenwirtschaft komplett außen vor gelassen.

❌ Abhängigkeit vom Weltmarkt
Die Einnahmen aus der Plantagenwirtschaft hängen stark von den Weltmarktpreisen ab. Wenn also die Preise für die Produkte am Weltmarkt sinken, kann das eine wirtschaftliche Krise in den Anbauländern auslösen.

❌ Wenig Vielfalt
In Monokulturen beschränkt man sich auf eine oder wenige Pflanzenarten, wodurch sich die biologische Vielfalt reduziert. Deshalb sind Plantagen anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Denn wegen der fehlenden Artenvielfalt gibt es auch keinen natürlichen Schutzmechanismus.

❌ Einfluss auf lokale Landwirtschaft
Große Plantagen verdrängen oft kleinere, lokale Bauern. Denn die Kleinbauern können nicht mit den Preisen und der Produktionsmenge der großen, internationalen Unternehmen konkurrieren.

Plantagen in den Tropen

Plantagenwirtschaften sind hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gebieten der Welt anzutreffen, da diese Regionen ideale klimatische und bodenbedingte Voraussetzungen für den Anbau bieten.

Charakteristisch für diese Gebiete ist das Tageszeitenklima. Das zeichnet sich durch geringe Temperaturschwankungen über das Jahr hinweg aus und ist für viele Plantagenkulturen vorteilhaft. Allerdings sind solcher Plantagen oft Grund für die Abholzung von Regenwäldern, was erhebliche ökologische Folgen hat.

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Abholzung des Regenwalds für Kaffeeplantage

Lateinamerika
Länder wie Brasilien, Kolumbien und Costa Rica sind für ihre ausgedehnten Kaffee- und Zuckerrohrplantagen bekannt. Dahingegen sind mittelamerikanische Länder wie Honduras und Guatemala besonders von Bananenplantagen geprägt.

Afrika
Die Elfenbeinküste und Ghana sind für ihre umfangreichen Kakao- und Kaffeeplantagen bekannt. In Ostafrika, speziell in Kenia und Tansania, dominieren Teeplantagen die landwirtschaftlichen Flächen.

Asien
In Südostasien, besonders in Indonesien und Malaysia, sind Plantagen für Palmöl weit verbreitet. Teeplantagen sind ein charakteristisches Merkmal in Indien und Sri Lanka. Thailand und Vietnam hingegen sind vorrangig für Kautschuk und Reis bekannt.

Karibik
Auf Inseln wie Kuba und in der Dominikanischen Republik findest du vor allem Zuckerrohr- und Tabakplantagen.

Plantagenwirtschaft — häufigste Fragen

  • Was versteht man unter Plantagenwirtschaft?
    Die Plantagenwirtschaft ist eine landwirtschaftliche Betriebsform, die vorrangig in Entwicklungsländern vorzufinden ist. Sie zeichnet sich durch den intensiven Einsatz von Arbeit oder Kapital aus und fokussiert sich auf den Anbau von Monoprodukten wie Kaffee, Tee oder Kakao. Die Produkte werden als Cash Crops bezeichnet und sind hauptsächlich für den Export auf dem Weltmarkt bestimmt.

  • Was sind Merkmale der Plantagenwirtschaft?
    Die Plantagenwirtschaft kennzeichnet sich durch einen großflächigen Anbau, wobei meistens Monokulturen vorherrschen. Sie ist entweder kapital- oder arbeitsintensiv. Deshalb erfordert sie hohe Investitionen in Technik oder Arbeitskräfte. Außerdem sind die Produkte von Plantagen hauptsächlich für den Export bestimmt und befinden sich oft in tropischen oder subtropischen Regionen.
Quiz zum Thema Plantagenwirtschaft

Cash Crops

Wie du gerade erfahren hast, werden bei der Plantagenwirtschaft die sogenannten Cash Crops angebaut. Welche Vor- und Nachteile das Ganze hat, erfährst du in unserem Video dazu! 

Zum Video: Cash Crops
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