Agglomeration
Was Agglomeration ist und welche Auswirkungen sie auf die Bevölkerung und Wirtschaft hat, erklären wir dir hier und in unserem Video dazu!
Inhaltsübersicht
Was ist Agglomeration?
Eine Agglomeration ist die Ansammlung einer hohen Bevölkerungszahl in einem begrenzten Gebiet. Sie zeichnet sich dabei durch eine hohe Konzentration von Bewohnern in Stadtgebieten aus. Innerhalb von Agglomerationen bilden sich Netzwerke der Infrastruktur, Arbeitsplätze, Wohngebäude und soziale Beziehungen in der Bevölkerung.
Sammeln sich zu viele Bewohner in einem bestimmten Stadtgebiet an, ziehen sie in die nähere Umgebung der Stadt (Suburbanisierung ). Das führt dazu, dass es mehrere Gebiete mit einer hohen Konzentration an Bewohnern gibt. Grenzen diese Gebiete aneinander an, sprichst du von einem Agglomerationsraum. Ein Beispiel dafür ist das Rhein-Main-Gebiet in Deutschland.
Übrigens: Früher sprach man von Ballungsgebieten anstatt von Agglomerationsräumen. Allerdings wurde der Begriff hauptsächlich mit negativen Aspekten wie Luftverschmutzung und Kriminalität verbunden. Daher verwendest du heutzutage nur noch den Begriff der Agglomeration.
Agglomerationen sind räumliche Verdichtungen von Bevölkerung, Wirtschaft und Industrie innerhalb eines begrenzten Gebiets. Dabei ergeben sie sich in regionalen und lokalen Dimensionen.
Merkmale der Agglomeration
Agglomerationen zeichnen sich durch drei verschiedene Merkmale aus:
- Flächengröße
- Bevölkerungszahl
- Bevölkerungsdichte
Dabei bestimmt sich die Bevölkerungsdichte durch das Verhältnis zwischen Flächengröße und Bevölkerungszahl. Die Bevölkerungsdichte gibt nämlich die Anzahl der Einwohner pro Quadratkilometer an.
Merke: Je höher die Bevölkerungszahl und je kleiner die Flächengröße, desto höher die Bevölkerungsdichte.
Arten der Agglomeration
Je nach Bevölkerungsdichte und Anzahl an Großstädten in einer bestimmten Region unterscheidest du zwischen zwei Arten der Agglomeration:
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Einkernballungen bzw. monozentrische Ballungsgebiete:
Hierzu zählen Gebiete mit einer Bevölkerungszahl von mind. 250.000 Einwohnern. Die hohe Bevölkerungsdichte ist dabei auf einen lokalen Punkt konzentriert. Einige Beispiele für Einkernballungen sind München, Nürnberg, Hamburg und Stuttgart. -
Mehrkernballung bzw. polyzentrische Ballungsgebiete:
Zu dieser Art zählen großflächigere Agglomerationsräume mit mehreren aneinandergrenzenden Großstädten und Stadtgebieten. Die Bevölkerungsdichte ist hierbei nicht nur in vereinzelten Städten hoch, sondern auch in den regionalen Gebieten dazwischen. Dazu zählt beispielsweise das Ruhrgebiet, in dem zwischen Großstädten wie Bochum, Dortmund und Essen noch weitere Gebiete mit einer erhöhten Bevölkerungsdichte existieren.
Vor- und Nachteile der Agglomeration
Sobald sich mehrere Menschen in einem Gebiet ansammeln, verändern sich Aspekte der Gesellschaft und Wirtschaft sowohl zum Guten als auch zum Schlechten. Die konkreten Vorteile und Nachteile der Agglomeration erfährst du in der folgenden Übersichtstabelle:
Infrastruktur |
Die dort lebende Bevölkerung profitiert von einer gut ausgebauten Infrastruktur und einem öffentlichem Versorgungsnetz. |
Angebot an Dienstleistungen |
Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen und Arztpraxen sowie Freizeitangebote stillen verschiedene Bedürfnisse der Bevölkerung. |
Arbeitsplätze |
Da sich viele Unternehmen in Agglomerationsräumen niederlassen, gibt es viele Erwerbsmöglichkeiten. |
Forschungseinrichtungen |
In vielen Städten entstehen Universitäten und Forschungseinrichtungen, die zum Bildungssystem und der Weiterentwicklung beitragen. |
Hoch qualifizierte Arbeitskräfte |
Dank angesehenen Unternehmen und Forschungseinrichtungen befinden sich in Agglomerationen häufig hoch qualifizierte Arbeitskräfte mit wertvollem Expertenwissen. |
Kostenreduktion für Unternehmen |
Durch die enge Vernetzung innerhalb der Stadt, können Unternehmen einfacher kommunizieren, günstiger transportieren und somit ihre Produktivität steigern. |
Überlastung der Infrastruktur |
Die hohe Bevölkerungsdichte führt zu Überlastungen auf der Straße. Stau gehört für viele fast zum Alltag. |
Umweltverschmutzung |
Das erhöhte Vorkommen an Abgasen durch Verkehr und Industrie führt zu Luftverschmutzungen. |
Hohe Lebenshaltungskosten |
Mit steigender Bevölkerungszahl werden die Kosten für Wohnungen und Lebensunterhalt immer höher. |
Armut und soziale Ungleichheit |
Nicht jeder kann die Lebenshaltungskosten decken. Es kommt zur ungleichmäßigen Verteilung von Ressourcen und Armut. |
Hohe Standortkosten für Unternehmen | Auch für Unternehmen sind Gewerbegrundstücks– und Mietpreise in Agglomerationsräumen hoch. |
Agglomeration — häufigste Fragen
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Was ist die Agglomeration Bedeutung?
Agglomeration bedeutet die Ansammlung von Menschen, Unternehmen und Industrien in begrenzten geografischen Gebieten. Dies führt zu einer räumlichen Verdichtung sowohl auf regionaler Ebene über größere Flächen als auch auf lokaler Ebene in Großstädten.
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Welche Folgen hat Agglomeration Erdkunde?
Agglomerationen können wirtschaftliche Vorteile wie eine höhere Produktivität und besseren Zugang zu Arbeitskräften bieten. Jedoch können auch Herausforderungen wie Verkehrsstaus, Umweltverschmutzung, Wohnungsnot und hohe Lebenshaltungskosten entstehen. Die Folgen hängen dabei von der Art und Größe der Agglomeration ab.
Push- und Pull-Faktoren
Die Agglomeration beschreibt den Zustand einer hohen Bevölkerungsdichte in einer Stadt. Warum sich Menschen überhaupt dazu entscheiden, in ein bestimmtes Gebiet zu ziehen, beschreiben die Push- und Pull-Faktoren. Mehr über die konkreten Beweggründe erklären wir dir hier im Video!