Gated Community
Ein Heim hinter Zäunen? — Gated Communitys werden in den USA immer beliebter. Was sie ausmacht und ob das auch ein Modell für Deutschland sein kann, erfährst du hier und im Video .
Inhaltsübersicht
Was ist eine Gated Community?
Gated Communitys sind Wohngebiete, die durch Tore, Zäune oder Mauern von der Außenwelt abgetrennt sind. Zusätzlich gibt es oft besondere Sicherheitsmaßnahmen wie Wachpersonal oder Überwachungskameras.
Die Idee dahinter ist, dass die Menschen, die dort wohnen, sich sicherer fühlen können. Innerhalb der Gated Communitys gibt es oft gemeinsame Einrichtungen wie Parks, Geschäfte oder Schulen, die nur für die Bewohner und ihre Gäste zugänglich sind. Dadurch entsteht oft ein starkes Gemeinschaftsgefühl.
Geschichte von Gated Community
Den Grundstein für Gated Communitys legte Llewellyn Park im Jahr 1857 in New Jersey. Es wurde als eine Art romantische Vorstadt gestaltet und sollte einen Rückzugsort vom städtischen Leben bieten. Im Fokus standen dann der Komfort und Luxus. Das ist auch noch bis heute die Hauptmotivation für die eingezäunten Wohnviertel in den USA.
Dort gibt es heute ungefähr 50.000 Gated Communitys, die sich stark nach den Bedürfnissen ihrer Bewohner unterscheiden. So gibt es etwa Lifestyle Communitys oder auch Wohngebiete für ausschließlich ältere Menschen.
Übrigens: Der „Beverly Park“ in den Vereinigten Staaten ist wohl eine der bekanntesten Gated Communitys, da dort zahlreiche Stars leben.
In Gegensatz dazu entstehen solche bewachten Wohnviertel in Entwicklungsländern und Schwellenländern hauptsächlich aufgrund des Bedürfnisses nach Sicherheit.
Gated Communitys in Deutschland
Der Schwerpunkt in deutschen Gated Communitys liegt mehr auf Privatsphäre und Sicherheit und nicht auf dem Statussymbol. Außerdem sind sie in Deutschland weniger verbreitet und bilden eher eine Ausnahme im Wohnungsmarkt.
Ein Beispiel für ein solches eingezäuntes Wohnviertel in Deutschland ist der Barbarossapark in Aachen. Die Anlage ist bekannt für ihre hochwertigen Wohnungen und Häuser und liegt direkt in der Innenstadt.
Kritik
Gated Communitys stehen häufig in der Kritik. Hier findest du drei häufig genannte Kritikpunkte:
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Soziale Abgrenzung und Exklusivität: Gated Communitys trennen ihre Bewohner durch Mauern und Zäune von der restlichen Gesellschaft. Das kann zu einer verstärkten Kluft zwischen verschiedenen sozialen Schichten führen. Denn die bewachten Wohnanlagen sind oft nur für wohlhabende Bevölkerungsgruppen erschwinglich.
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Reduzierung des öffentlichen Raums und der Zugänglichkeit: Gated Communitys können den Zugang zu bestimmten Gebieten einschränken, die zuvor für die Allgemeinheit zugänglich waren. So müssen Nicht-Bewohner nun einen Umweg um den abgeschlossenen Bereich nehmen.
- Einfluss auf die Integration: Durch die eingezäunten Wohnanlagen kann auch die soziale Einbindung und Integration beeinträchtigt werden. Vor allem niedrige Gesellschaftsschichten leiden oft darunter. Aufgrund der Abschottung kommen Bewohner der Gated Communitys nämlich weniger in Kontakt mit anderen Gesellschaftsschichten.
Gated Community — häufigste Fragen
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Wo gibt es Gated Communitys in Deutschland?
- Barbarossapark in Aachen
- Hafencity in Hamburg
- Abgeriegelte Wohnanlagen in Potsdam
- Abgeschottete Wohngebiete in Berlin
- Gesicherte Wohnkomplexe in Münster
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Wie ist das Leben in einer Gated Community?
Die Bewohner einer Gated Community leben abgeschottet von anderen Gemeinschaften außerhalb der Mauern. Das gibt ihnen zwar mehr Sicherheit, Privatsphäre und Luxus, führt dabei jedoch zu sozialer Abgrenzung.
Soziale Ungleichheit
In Gated Communitys können sich wohlhabende Personen von anderen Gesellschaftsschichten abschirmen. Das ist ein Ausdruck von sozialer Ungleichheit. Was das genau ist und welche Gründe das hat, erfährst du hier!