Ausländische Direktinvestitionen
Ausländische Direktinvestitionen sind eine Art der Kapitalanlagen. Was ihre Ziele und Motive sind zeigen wir dir in unserem Video und in unserem Beitrag!
Inhaltsübersicht
Ausländische Direktinvestitionen einfach erklärt
Ausländische Direktinvestitionen (auch: Auslandsinvestitionen oder ADI) sind Geldanlagen von Privatpersonen, Unternehmen oder Staatsregierungen in ausländischen Unternehmen. Das Ziel der Investitionen sind die dauerhafte Beteiligung am Unternehmen sowie das Erlangen von Einfluss und Kontrolle über deren Entscheidungen.
Die Investitionen finden dann ihre Verwendung in der Gründung von Zweigbetrieben, zur Beteiligung oder dem vollständigen Erwerb von ausländischen Firmen. Dadurch können Investoren beispielsweise ihren Gewinn steigern.
Ausländische Direktinvestitionen sind also eine Art wirtschaftliche Strategie.
Ziele und Motive ausländischer Direktinvestitionen
Ausländische Direktinvestitionen haben bestimmte Ziele und Motive.
Das Ziel einer Auslandsinvestition ist es immer, einen Einfluss auf die Strategien und Geschäftspolitik der ausländischen Unternehmen auszuüben. Folgende Motive verfolgen die Geldgeber:
- Nutzung günstiger Standortbedingungen: Rohstoffreiche Länder, geringeres politisches Risiko als im eigenen Land
- Steuerliche Vorteile durch Besteuerungsunterschiede zwischen Ländern
- Umgehen von Handelshemmnissen: Markteintritt ist in manchen Ländern leichter
- Sicherung von Rohstoff- und Energiequellen
- Erschließung/Sicherung von Absatzmärkten
Direktinvestitionen Deutschlands
Für Deutschland ist die weltweite wirtschaftliche Verflechtung von großer Bedeutung. Deutsche Unternehmen nutzen die Auslandsinvestitionen weltweit unter anderem zur Erschließung neuer Absatzmärkte. Gleichzeitig fließt aber auch viel Geld von anderen Ländern nach Deutschland. Beide Prozesse sorgen für eine Stärkung der gesamten Wirtschaft und des Wohlstands.
Die deutsche Wirtschaft sichert sich die günstigeren Standortvorteile in anderen Ländern. Im Jahr 2017 zeigt Deutschland wegen der Auslandsinvestitionen eine Beteiligung an über 38.000 ausländischen Unternehmen auf. Dadurch erzielte die deutsche Wirtschaft einen Auslandsumsatz von 3,1 Billionen Euro.
Auf der anderen Seite investierten ausländische Unternehmen im selben Jahr in Höhe von 534 Milliarden Euro in die deutsche Wirtschaft und waren an rund 17.000 Unternehmen durch Auslandsinvestitionen beteiligt.
Direktinvestitionen in aller Welt
Durch ausländische Direktinvestitionen verflechtet sich die ganze Welt wirtschaftlich miteinander. Als größter Auslandsinvestor ist China bekannt. Der Staat tätigt seit 2002 weltweit die meisten Auslandsinvestitionen.
Chinesische Staatsunternehmen konzentrieren sich dabei besonders auf Investitionen in Entwicklungsländern, um sich deren Rohstoffe zu sichern. Dazu investieren sie häufig in australische Minengesellschaften oder international tätige Großbanken. Außerdem kaufen sie häufig große Landflächen, z. B. in Afrika auf. $%Auf der Karte findest du die Top-5 Empfangsländer ausländischer Direktinvestitionen. Alle davon liegen in Afrika.
In den afrikanischen Ländern erzeugen die Geldgeber häufig Nahrung und Bioenergie. Dadurch erzielen ausländische Investoren hohe Gewinne.
Seit der Globalisierung in den 1980er Jahren entwickeln sich die Auslandsinvestitionen rasant. Sie sind seitdem eins der wichtigsten Instrumente länderübergreifender Unternehmertätigkeiten. Der Schwerpunkt der Investitionen liegt in den Wirtschaftssektoren, Finanzdienstleistungen, Handelsunternehmen sowie in der Elektronik-, Chemie-, Pharmazie- oder Datenverarbeitungsindustrie.
Investor Vor- und Nachteile
Investoren sehen in ausländischen Direktinvestitionen verschiedene gewinnsteigernde Vorteile. Dazu gehören beispielsweise Möglichkeiten der leichteren Sicherung von Rohstoff- oder Energiequellen in rohstoffreichen Ländern oder ein geringeres politisches Risiko als im eigenen Land.
Auch können Investoren durch ADI Besteuerungsunterschiede zwischen verschiedenen Ländern als Kostenvorteil nutzen. Markteintrittsbarrieren können in manchen Ländern umgangen werden. Nicht zuletzt investieren Unternehmer ins Ausland, um die Lohnkostenvorteile oder Einkaufs- und Beschaffungsvorteile bestmöglich zu nutzen.
Zielland Vor- und Nachteile
Nicht nur Investoren, sondern auch Zielländer können von den ausländischen Direktinvestitionen profitieren.
Das können sie, indem ausländische Direktinvestitionen für das Zielland einen wirtschaftlichen Aufschwung sowie einen Wettbewerbsvorteil mit sich bringen. Außerdem schaffen Auslandsinvestitionen oft neue Arbeitsplätze und können für mehr Wohlstand in den Ländern sorgen.
Nicht zuletzt ist es in manchen Fällen so, dass die Zielländer vom Know-How der Investoren lernen können. Dadurch können auch sie sich verbessern.
Auf der anderen Seite sind Auslandsinvestitionen unter Experten umstritten. Grund dafür sind vor allem die Auswirkungen davon in den Entwicklungsländern. Es gibt also auch einige Nachteile, die ausländische Direktinvestitionen für das Zielland mit sich bringen. Das sind zum Beispiel:
- eine negative Beeinflussung der Entscheidungsträger in den Entwicklungsländern
- eine negative Entwicklung der Unternehmen ausgelöst durch gewinnorientiertes Handeln
- die Ausbeutung von Arbeitskräften ohne Erhöhung des Wohlstands oder Wissen im Gastgeberland
Risiken ausländischer Direktinvestitionen
Bei Auslandsinvestitionen liegt der Fokus meist auf der Standortwahl. Je nach Land und auch Zeitpunkt entstehen aber auch Risiken für Investoren. Dadurch kann es zu Einschränkungen oder einem Ausbleiben der ausländischen Direktinvestitionen kommen.
Dazu zählen vor allem politische Risiken, wirtschaftliche Risiken und soziale Risiken. Unter wirtschaftlichen Risiken verstehst du beispielsweise ein Wechselkursrisiko, Zahlungsrisiko, Absatzrisiko, Lagerrisiko oder Arbeitsmarktprobleme. Soziale Risiken können unter anderem Sprachbarrieren sein.
Weitere Risiken, die schwer einzuschätzen sind, sind beispielsweise klimatische Bedingungen oder Umweltkatastrophen.
Ausländische Direktinvestitionen — häufigste Fragen
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Wofür steht ADI?
ADI ist die Abkürzung für ausländische Direktinvestitionen oder auch Auslandsinvestitionen.
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Was sind ausländische Direktinvestitionen?
Ausländische Direktinvestitionen sind eine Art der Kapitalanlage in ausländische Unternehmen.
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Wer tätigt ausländische Direktinvestitionen?
ADI werden von Privatpersonen, Unternehmen und Staatsregierungen getätigt.
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Was ist das Ziel von ausländischen Direktinvestitionen?
Ausländische Direktinvestitionen haben das Ziel, durch eine langfristige Beteiligung an einem ausländischen Unternehmen Gewinne zu erzielen.
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Was bringen ausländische Direktinvestitionen?
Es gibt einige Vorteile von Auslandsinvestitionen. Dazu gehören: Steuervorteile, günstige Standortbedingungen, Lohnkostenvorteile und die allgemeine Gewinnsteigerung.
Globalisierung
Die ausländischen Direktinvestitionen sind also aus der Globalisierung heraus entstanden. Aber was ist überhaupt die Globalisierung? Schau dir dazu unser Video an!