Quiet Quitting
Was ist Quiet Quitting und warum leisten manche Arbeitenden nur noch das Nötigste? Das erfährst du in unserem Video und Beitrag!
Inhaltsübersicht
Quiet Quitting einfach erklärt
Quiet Quitting heißt auf Deutsch „stille Kündigung“. Dabei handelt es sich bei dem Trend gar nicht um eine Kündigung. Quiet Quitting bedeutet, nur das zu leisten, was im Arbeitsvertrag steht. Das heißt, Arbeitende machen keine Überstunden und leisten keine Zusatzarbeit. Damit wollen sie sich mehr Freiraum sichern.
Der Begriff kommt aus den sozialen Medien. Ein Tiktok-User namens „Zaid Leppelin“ rief ihn ins Leben. Er definiert Quiet Quitting wie folgt: „Du kündigst nicht deinen Job, arbeitest aber nicht mehr, als dein Vertrag vorsieht. Arbeit ist nicht dein Leben, dein Wert als Mensch definiert sich nicht über deine Produktivität.“ Das Video bekam über 3,5 Millionen Aufrufe und gewann besonders bei der Generation Z Beliebtheit.
Quiet Quitting und Arbeitsmoral
Die Arbeitsmoral hat sich über die Generationen hinweg verändert. Je jünger die Generation ist, desto geringer ist die Motivation für das Leisten von Überstunden. Vor allem junge Menschen der Generation Z — geboren ab 1995 — fordern klare Grenzen im Job. Für sie besteht ihr Leben nicht nur aus Arbeit, sondern sie fokussieren sich auf ihre körperliche und geistige Gesundheit.
Quiet Quitting — auch „Silent Quitting“ genannt — kann zu einer Herausforderung für Unternehmen werden. Aufgrund des Personalmangels in vielen Branchen müssen Mitarbeiter schon die Arbeit von zwei oder mehr Personen leisten. Wenn jetzt mehrere Mitarbeiter nur noch das leisten, wofür sie bezahlt werden, bleiben viele Aufgaben am Ende des Tages offen. Manche Kollegen stehen den Quiet Quittern — wie die Personen, die Quiet Quitting betreiben, genannt werden — feindselig gegenüber. Denn sie müssen diesen offen gebliebenen Aufgaben nachgehen.
Ältere Generationen empfinden den sogenannten „Dienst nach Vorschrift“ als zu wenig. Quiet Quitter seien unengagiert und würden ihren Arbeitgeber nicht wertschätzen. Das muss aber nicht zwangsläufig der Fall sein! Beim Quiet Quitting geht es darum, zum eigenen Wohl Grenzen und Prioritäten zu setzen und Überlastungen im Job zu vermeiden.
Quiet Quitting ist nicht gleichzustellen mit einer „inneren Kündigung“. Innere Kündigung bedeutet, dass jemand zwar offiziell noch an seinem Arbeitsplatz arbeitet, aber innerlich die Motivation und das Interesse daran verloren hat. Der Mitarbeiter erledigt Aufgaben nur noch lustlos und zeigt wenig Engagement. Findet er eine bessere Anstellung, ist er sofort weg vom Unternehmen.
Eine innere Kündigung hat einen Auslöser. Mögliche Gründe dafür sind fehlende Wertschätzung der Arbeitsleistung, mangelnde Aufstiegschancen, falscher Führungsstil , Konflikte mit Kollegen, plötzliche Veränderungen im Unternehmen, etc.
Quiet Quitter hingegen mögen ihren Job grundsätzlich und können sehr wohl motiviert arbeiten. Sie sind jedoch nicht bereit, dafür Überstunden zu leisten oder sich für den Job zu verausgaben. Quiet Quitting hat keinen Auslöser, sondern ist eine innere Einstellung gegenüber Arbeit und Arbeitsmoral.
Reaktionen auf Quiet Quitting
In Deutschland gehören Überstunden zur Tagesordnung. Laut dem Statistischen Bundesamt leisteten im Jahr 2021 4,5 Millionen Arbeitende Überstunden im Job. Viele sehen Quiet Quitting als Chance, diese zu reduzieren — der Trend ist also auch in Deutschland ein Thema.
Quiet Quitting ist dabei kein Verhalten, das dem Arbeitgeber schadet. Denn Mitarbeiter, die „quiet quitten“ schädigen das Unternehmen nicht aktiv, indem sie zum Beispiel Diebstahl begehen oder ihre Arbeit nicht sorgfältig erledigen. Stattdessen hat sich die Arbeitswelt verändert und Unternehmen müssen sich dieser neuen Arbeitsmoral anpassen. Viele Arbeitgeber reagieren zunächst negativ auf den Trend.
Neben „Quiet Quitting“ wir auch oft vom „Quiet Firing“ gesprochen. Quiet Firing ist eine Managementpraxis, bei der ein Vorgesetzter versucht, einen Mitarbeiter auf subtile Weise zur Kündigung zu bewegen. Das geschieht, indem unerwünschte Arbeiten zugewiesen oder Aufstiegsmöglichkeiten vorenthalten werden. Manche Unternehmen kontern Quiet Quitting mit Quiet Firing.
Jedoch sehen mittlerweile viele Arbeitgeber dem Trend positiv entgegen und entwickeln entsprechende Strategien. Dazu zählen besseres Zuhören und aktives Auseinandersetzen mit dem Arbeitspensum der Mitarbeiter. Außerdem soll der Urlaub und die arbeitsfreie Zeit der Beschäftigten respektiert werden. Es könnte also sein, dass der Trend zum Quiet Quitting tatsächlich etwas in der Arbeitswelt verändert.
Work Life Balance
Jetzt weißt du, was „Quiet Quitting“ ist. Quiet Quitter wollen ihr Leben nicht nur mit Arbeit verbringen. Sie wollen stattdessen eine gute Work Life Balance erreichen. Was das ist und warum das wichtig ist, zeigen wir dir hier!
Work Life Balance
Jetzt weißt du, was „Quiet Quitting“ ist. Quiet Quitter wollen ihr Leben nicht nur mit Arbeit verbringen. Sie wollen stattdessen eine gute Work Life Balance erreichen. Was das ist und warum das wichtig ist, zeigen wir dir hier!