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Sonnenblatt und Schattenblatt im Vergleich

Sonnenblätter und Schattenblätter findest du bei unterschiedlichen Arten von Pflanzen. Warum das so ist und was hinter den Begriffen steckt, erfährst du in diesem Beitrag und in unserem Video .

Quiz zum Thema Sonnenblatt und Schattenblatt im Vergleich
Inhaltsübersicht

Sonnenblatt und Schattenblatt einfach erklärt 

Ein Sonnenblatt ist das Laubblatt einer Pflanze, welches unter direkter Sonneneinstrahlung vermehrt unter warmen und lichtintensiven Bedingungen wächst. Das Schattenblatt kommt hingegen vorzugsweise an kühleren und lichtärmeren Standorten vor, es wächst also häufig im Schatten.

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Sonnen- und Schattenblatt

Pflanzen, die viel Sonnenlicht ausgesetzt sind, betreiben in der Regel mehr Fotosynthese  als Pflanzen, die im Schatten wachsen. Außerdem müssen sie sich stärker vor dem Austrocknen schützen. Das ist auch der Grund dafür, dass Sonnenblätter und Schattenblätter unterschiedlich aufgebaut sind. Schattenblätter müssen im Vergleich zu Sonnenblätter um jeden Sonnenstrahl ringen, deswegen sind sie deutlich größer. 

Vergleich Sonnenblatt und Schattenblatt 

Die wichtigsten Unterschiede zwischen Sonnen- und Schattenblättern siehst du auf einen Blick in unserem Vergleich:

  Sonnenblatt (Sonnenpflanze) Schattenblatt (Schattenpflanze)
Größe klein groß
Dicke dick dünn
Cuticula/Kutikula dick dünn
Epidermis/Abschlussgewebe dick  dünn
Stomata/Spaltöffnungen viele wenig
Photosyntheserate hoch niedrig
Gasaustausch hoch niedrig
Lichtkompensationspunkt spät früh
Lichtsättigungspunkt spät früh
Transpiration/Wasserverdunstung hoch niedrig
Wurzelsystem ausgeprägt, oft Tiefwurzler nicht ausgeprägt, oft Flachwurzler
Palisadengewebe/Palisadenparenchym  mehrschichtig einschichtig
Chloroplasten/Blattgrünkorn viele wenig
Schwammgewebe/Schwammparenchym  dick dünn
Beispiel Getreidearten, Kiefer Springkraut, Maiglöckchen 

Größe und Dicke eines Sonnenblatts und Schattenblatts 

Wenn du dir das Sonnenblatt und Schattenblatt im Vergleich ansiehst, fallen vor allem die Unterschiede in der Größe und Dicke der Laubblätter auf.

Das Sonnenblatt ist kleiner und dicker als das Schattenblatt.

  • Je kleiner das Laubblatt ist, desto weniger Sonneinstrahlung prasselt auf einmal auf das Blatt ein. Auf diese Weise schützt sich das Sonnenblatt vor Austrocknung.
  • Je dicker das Laubblatt ist, desto mehr Fotosynthese macht es. Das Sonnenblatt hat ein verdicktes Palisadengewebe ausgebildet, in welchem sich Chloroplasten für die Fotosynthese befinden.
Größe und Dicke des Blattes  Alttext: Blattaufbau, Blattquerschnitt, Schattenblatt, Lichtblatt, Schattenblatt, Palisadengewebe, Palisadenparenchym, Blattdicke, Blattgröße
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Größe und Dicke des Blattes

Das Schattenblatt ist größer und dünner als das Sonnenblatt.

  • Je größer das Laubblatt ist, desto mehr Sonnenlicht kann es auf einmal aufnehmen. Da das Schattenblatt ohnehin wenig Licht abbekommt, hat es seine Größe angepasst.
  • Da es weniger Licht abbekommt, betreibt es auch weniger Fotosynthese (geringere Fotosyntheserate). Deswegen besitzt es ein reduziertes Palisadengewebe und ist somit dünner als das Sonnenblatt.

Innerer Aufbau eines Sonnenblatts und Schattenblatts 

Nicht alle Unterschiede kannst du von außen sehen. Viele kannst du erst erkennen, wenn du dir die Querschnitte beider Blätter unter einem Mikroskop ansiehst. 

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Innerer Aufbau von Sonnen- und Schattenblättern

Unterschiede findest du vor allem bei:

  • der Cuticula
  • der Epidermis
  • der Anzahl der Spaltöffnungen (Stomata )
  • dem Lichtkompensations- und Lichtsättigungspunktes
  • der Transpiration und dem Wurzelsystem
  • dem Palisadengewebe
  • der Anzahl an Chloroplasten und im Schwammgewebe

Cuticula (Kutikula)

Die Cuticula ist die äußerste, wachsartige Schicht eines Blatts.

Das Sonnenblatt besitzt eine äußerst dicke Cuticula. Du kannst sie meist am Glanz der Blätter erkennen. Das ist wichtig, da die glänzende Oberfläche das Sonnenlicht reflektiert. So kann eine zunehmende Erhitzung des Laubblattes und Wasserverdunstung (=Transpiration ) verhindert werden.

Das Schattenblatt weist hingegen eine wesentlich dünnere Cuticula auf. Das ist der Fall, damit das Schattenblatt mehr Sonnenlicht aufnehmen kann.

Epidermis

Das Abschlussgewebe, die Epidermis, ist die Schicht unter der Cuticula.

Sie ist im Sonnenblatt ein wenig stärker ausgeprägt als im Schattenblatt. Das liegt daran, dass das Sonnenblatt einer intensiven Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Durch die dickere Epidermis, soll die Wasserverdunstung (= Transpiration ) verringert werden. Beim Schattenblatt ist die Schicht hingegen dünner. Das Licht kann das Laubblatt besser passieren und das Schattenblatt sein Lichtdefizit ausgleichen.

Spaltöffnungen (Stomata)

Stomata befinden sich in der unteren Epidermis von Laubblättern. Sie sind für den Gasaustausch und die Transpiration (= Schwitzen der Pflanze) verantwortlich.

Das Sonnenblatt besitzt mehr Spaltöffnungen als das Schattenblatt. Das liegt daran, dass das Sonnenblatt mehr Licht zur Verfügung hat und mehr Photosynthese betreibt, also mehr Kohlenstoffdioxid-Gas (CO2) aufnimmt und mehr Sauerstoff-Gas (O2) abgibt.

Lichtkompensationspunkt 

Der Lichtkompensationspunkt beschreibt den Punkt, an welchem die Kohlenstoffdioxidabgabe bzw. Kohlenstoffdioxidaufnahme des Laubblattes (unter einer gewissen Beleuchtungsstärke) gleich hoch ist. 

Das Sonnenblatt erreicht seinen Lichtkompensationspunkt später als das Schattenblatt.

Schauen wir uns das an einem Beispiel genauer an:

Bei Tageslicht nimmt das Weizenblatt (= Sonnenblatt) über seine Stomata Kohlenstoffdioxid-Gas (CO2) aus der Umgebungsluft auf. Bei Dunkelheit findet dann ein Atmungsprozess statt, die sogenannte Zellatmung . Dabei setzt das Blatt Kohlenstoffdioxid-Gas (CO2) frei. Beim Weizenblatt dauert dieser Prozess länger als beim Blatt des Springkrauts (= Schattenblatt), da es mehr Gewebe und damit auch mehr Zellen besitzt.

Der Lichtkompensationspunkt ist erst dann erreicht, wenn die CO2-Aufnahme und CO2-Abgabe gleich hoch sind. Demnach benötigt das Weizenblatt mehr Sonnenlicht als das Blatt des Springkrautes, um die CO2-Aufnahme genau so hoch wie die CO2-Abgabe zu halten. 

Lichtsättigungspunkt 

Der Lichtsättigungspunkt ist der Punkt, an dem die maximale Photosyntheseaktivität durch Sonneneinstrahlung erreicht ist.

Sonnenblätter besitzen einen deutlich späteren Eintritt des Lichtsättigungspunktes als SchattenblätterSonnenblätter betreiben um ein Vielfaches mehr Photosynthese als Schattenblätter, da sie mehr Chloroplasten besitzen. Deshalb erreichen sie ihren Lichtsättigungspunkt erst später als Schattenblätter.

Transpiration (Wasserverdunstung) 

Unter der Transpiration kannst du dir die Abgabe von Wasser über die Spaltöffnungen vorstellen. 

Sonnenblätter betreiben mehr Transpiration als Schattenblätter. Das liegt daran, dass sie höheren Temperaturen ausgesetzt sind und mehr Spaltöffnungen besitzen.

Wurzelsystem

Wurzeln gehören neben Spross, Laubblatt und Blüte zu den Organen von Pflanzen .

Sonnenpflanzen besitzen ein ausgeprägteres Wurzelsystem als Schattenpflanzen. Dadurch können sie viel Wasser aufnehmen. Das brauchen Sonnenpflanzen, um viel Photosynthese zu betreiben und mehr Wasserverdunstung zu zu lassen. Ihre Wurzeln reichen meist bis tief in die Erde (= Tiefwurzler). Schattenpflanzen haben hingegen aufgrund ihrer geringen Photosyntheserate und Wasserverdunstung ein nicht so ausgeprägtes Wurzelsystem. Ihre Wurzeln breiten sich tellerförmig in den oberen Bodenschichten aus (= Flachwurzler).

Palisadengewebe (Palisadenparenchym)

Das Palisadengewebe , auch Palisadenparenchym genannt, findest du unter der oberen Epidermis. Es handelt sich dabei um den Hauptort der Photosynthese.

Im Sonnenblatt hat sich, aufgrund der erhöhten Sonneneinstrahlung, ein mehrschichtiges Palisadengewebe herausgebildet. Bei viel Sonnenlicht lohnt sich das für die Pflanzen, sie haben dann trotz eines hohen Energieverbrauchs durch Zellatmung einen hohen Energiegewinn. An nicht sonnigen Tagen ist der Energieverbrauch allerdings höher als bei Schattenblättern.

Schattenblätter besitzen trotz ihres Aufenthaltes im Schatten ein einschichtiges Palisadengewebe. Das Einfangen von Sonnenlicht wird durch die Oberflächenvergrößerung (= breitere Blätter) ausgeglichen.

Chloroplasten

Chloroplasten sind Organellen, die du hauptsächlich im Palisadengewebe und den Stomata findest.

Das Sonnenblatt besitzt mehr Chloroplasten als das SchattenblattAufgrund der Mehrschichtigkeit des Palisadengewebes des Sonnenblatts besitzt dieses auch eine höhere Anzahl an Chloroplasten für die PhotosyntheseDas Schattenblatt besitzt deutlich weniger Chloroplasten, da es weniger Photosynthese betreibt.

Schwammgewebe (Schwammparenchym)

Das Schwammgewebe , auch Schwammparenchym genannt, ist ein lockerer Verband von Zellen, der unterhalb des Palisadengewebes liegt. Es besitzt Zellzwischenräume (= Interzellularen) für den Gasaustausch und die Transpiration.

Beim Sonnenblatt ist das Schwammgewebe viel dicker als beim Schattenblatt. Grund dafür ist, dass das Sonnenblatt durch seine hohe Photosyntheseraten mehr Sauerstoff (O2) produziert und große Interzellularen hat. Beim Schattenblatt finden weniger Gasaustausch und Transpiration statt, deswegen sind auch die Interzellularen und somit das Schwammgewebe dünner.

Quiz zum Thema Sonnenblatt und Schattenblatt im Vergleich

Photosynthese

Da du dich nun mit Sonnen- und Schattenblättern auskennst, kannst du vielleicht ein wenig besser verstehen, weshalb deine Zimmerpflanzen nicht so gerne in der Sonne stehen. Wenn du im Detail erfahren möchtest, wie sie im Dunkeln und auch bei Tageslicht ihre Energie beziehen, schau dir unseren ausführlicheren Beitrag zur Photosynthese an!

Zum Video: Photosynthese
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