Zielvereinbarung
Zielvereinbarungen wirken sich positiv auf die Produktivität und Motivation von Mitarbeitern aus. Im Beitrag und im Video zeigen wir dir mit vielen Tipps und Beispielen, worauf es beim Abschließen einer Zielvereinbarung ankommt.
Inhaltsübersicht
Zielvereinbarung – das Wichtigste
Zielvereinbarungen legen Ziele fest, die ein Mitarbeiter in einem bestimmten Zeitraum erreichen soll. Um die Ziele zu formulieren, treffen sich Vorgesetzter und Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen, meist einmal im Jahr, zu einem Gespräch. Am Ende der festgelegten Zeitspanne wird überprüft, inwieweit die Ziele erreicht wurden.
Es gibt keine verbindlichen Vorgaben für die Form und den Inhalt einer Zielvereinbarung. Sie sollte aber immer schriftlich festgehalten werden. Inhaltlich unterscheidet man zwischen qualitativen und quantitativen Zielen, die sich am Unternehmen und dem Mitarbeiter orientieren.
Um eine konkrete Zielvereinbarung zu formulieren, kannst du auf die SMART-Regel zurückgreifen. Smarte Ziele sind:
- Spezifisch
- Messbar
- Attraktiv
- Realistisch
- Terminiert
Was ist eine Zielvereinbarung?
Eine Zielvereinbarung ist ein wichtiges Instrument der Personalführung. In einem persönlichen Gespräch zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter werden dabei klar definierte Ziele für einen bestimmten Zeitraum vereinbart. Am Ende des Zeitraums wird in einer gemeinsamen Erfolgskontrolle geprüft, in welchem Umfang die Vorgaben erreicht wurden.
Meistens ist das Erreichen der Zielvorgaben mit einem Bonus verknüpft. Somit sollen die Zielvereinbarungen die Produktivität, Motivation und Zufriedenheit des Mitarbeiters erhöhen.
Das Konzept der Zielvereinbarungen, auch „Management by Objectives“, existiert bereits seit 1955 und stammt von dem US-Amerikaner Peter F. Drucker. Er erkannte schon damals, dass es entscheidend für den Erfolg ist, seine Ziele genau zu kennen.
Üblicherweise werden Ziele im Rahmen eines Mitarbeitergespräches festgelegt. Dieses Gespräch findet meist einmal im Jahr statt. Somit hat der Mitarbeiter genau ein Jahr Zeit, um die Zielvereinbarungen zu erfüllen.
Um flexibel auf verändernde Bedingungen reagieren zu können, steigen jedoch viele Unternehmen auf halb- oder vierteljährliche Zielvereinbarungen um. Das ermöglicht eine schnellere und agile Arbeitsweise .
Zielvereinbarung Vorbereitung – so gehst du vor
Beide Gesprächsparteien sollten nie unvorbereitet in ein Zielvereinbarungsgespräch gehen. Wir zeigen dir, worauf es ankommt und wie du dich vorbereiten kannst:
Vorbereitung als Mitarbeiter
- reflektiere deine bisherigen Leistungen
- beurteile deine Leistungen ehrlich
- überlege dir mögliche Verbesserungen
- definiere daraus Ziele für das kommende Jahr
- verbinde diese Ziele mit den Unternehmenszielen
- überlege dir bereits Pläne für die Umsetzung
Vorbereitung als Vorgesetzter
- beurteile die Leistung des Mitarbeiters
- orientiere dich an den Unternehmenszielen
- leite daraus konkrete Ziele für den Mitarbeiter ab
- analysiere dabei auch den Weiterbildungsbedarf des Mitarbeiters
- definiere einen Zeitraum für die Umsetzung und Bewertungskriterien
Wie schreibe ich eine Zielvereinbarung?
Zielvereinbarungen sind mehr als nur eine Auflistung von Zielen. Wenn du die vier Phasen von Zielvereinbarungen kennst, kannst du sie auch richtig formulieren.
-
Ist-Analyse
→ Beurteilung der bisherigen Leistung des Mitarbeiters
→ Herausarbeiten des zukünftigen Bedarfs
→ Ableiten von Anforderungen an den Mitarbeiter
-
Zielvereinbarung
→ Definieren von quantitativen und qualitativen Zielen mit konkreten Zeiträumen
-
Umsetzung
→ Realisierung der Vorgaben in Eigenverantwortung
→ Priorisierung durch Mitarbeiter
→ eventuell sogar Delegation bestimmter Aufgaben
-
Erfolgskontrolle
→ gemeinsame Kontrolle der Zielerreichung
→ Beurteilung der Arbeitsleistung
→ Belohnung in Form von Boni oder Ähnlichem
Zielvereinbarung Muster
Hier findest du eine Vorlage zur Gestaltung deiner Zielvereinbarung als Word-Dokument kostenlos zum Download!
Zielvereinbarung Beispiele
Die Inhalte von Zielvereinbarungen variieren je nach Branche des Unternehmens oder Position und Bereich des Mitarbeiters. Alle vereinbarten Ziele sollten sich jedoch an der SMART-Methode orientieren:
Nach der SMART-Methode solltest du bei der Formulierung deiner Zielvorgaben auf folgendes achten:
✓ Spezifisch
Die Ziele in deiner Zielvereinbarung sollten so konkret wie möglich festgelegt werden. Mitarbeiter und Vorgesetzter müssen dasselbe darunter verstehen und sich über den Inhalt der Zielvorgabe im Klaren sein.
✓ Messbar
Der Erfolg der Ziele sollte an eindeutigen Kennzahlen
ablesbar sein. Nur so kann der Vorgesetzte einschätzen, ob die Zielvereinbarung erfüllt wurde. Außerdem ermöglichen konkrete Zahlen eine Vergleichbarkeit zwischen der damaligen und jetzigen Ist-Situation.
✓ Attraktiv
Um eine Vereinbarung zielführend verfolgen zu können, müssen sowohl der Mitarbeiter als auch der Vorgesetzte mit der Zielformulierung einverstanden sein. Manchmal sind hier aufgrund verschiedener Interessen auch Kompromisse nötig. Beide Parteien sollten aber hinter den vereinbarten Zielen stehen.
✓ Realistisch
Die festgelegten Ziele sollten nie zu anspruchsvoll sein. Das führt oft zu einer Überforderung des Mitarbeiters und zum Scheitern der Zielvorgabe. Versuche, eine gute Balance zu finden, denn der Mitarbeiter sollte natürlich auch nicht unterfordert sein. Realistische Zielvorgaben motivieren zu guter Leistung.
✓ Terminiert
Zielvereinbarungen brauchen immer einen konkreten Zeitrahmen. Ohne Deadline bleiben Ziele oft nur Vorsätze. Wie lange diese Zeitspanne ist, hängt vom Umfang der vereinbarten Ziele ab.
Wenn du noch mehr über die SMART-Ziele wissen willst, dann schau dir unser Video dazu an!
Ziele formulieren – Beispiele
Wir zeigen dir jetzt, wie du Zielvereinbarungen nach der SMART-Methode formulieren kannst:
✗ „Unsere Produkte bei den jüngeren Käufern bekannter machen.“
✓ „Steigerung des Bekanntheitsgrades unserer neuen Produktgruppe bei Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren um 25 % bis Ende des Jahres. Dazu wird eine repräsentative Kundenumfrage durchgeführt und mit den Ergebnissen des letzten Jahres verglichen.“
Hier findest du noch weitere Beispiele für konkrete Zielvereinbarungen:
✓ „Erhöhung des Marktanteils der Produktgruppe […] im Geschäftsjahr […] um 5 %.“
✓ „Reduktion der Krankheitstage in der Abteilung von […] auf […] Tage innerhalb des kommenden Geschäftsjahres. Dies soll durch die Maßnahmen […] und […] sichergestellt werden.“
✓ „Steigerung des Gesamtumsatzes um […] % bis zum Ende des zweiten Quartals des nächsten Jahres.“
✓ „Erstellen und Veröffentlichen von mindestens […] Social-Media Beiträgen pro Woche.“
✓ „Kundenanfragen werden künftig innerhalb der ersten 24 Stunden ab Kontaktaufnahme beantwortet.“
✓ „Der Mitarbeiter besucht eine Fortbildung zum Thema „Online-Marketing“. Anschließende Steigerung der Online-Verkäufe innerhalb des nächsten Geschäftsjahres um […] Prozent.“
Welche Arten von Zielen gibt es?
Die Ziele in Zielvereinbarungen können entweder verhaltens-, aufgaben- oder entwicklungsbezogen sein. Das ist abhängig von den Kompetenzen des Mitarbeiters und seiner Funktion im Unternehmen. Grundsätzlich unterscheiden wir aber zwei Oberkategorien:
-
Quantitative Ziele
Der Erfolg quantitativer Ziele lässt sich einfach messen, denn hinter ihnen stecken oft konkrete Zahlen und Messgrößen. Umsatzwachstum, Marktanteil oder Anzahl der Auftragseingänge sind Beispiele dafür.
-
Qualitative Ziele
Diese Ziele umfassen dagegen weichere Faktoren. Persönliche Ziele, wie „Ich arbeite an meinem Lampenfieber“ oder „Ich beantworte Kundenanfragen schneller“ sind Beispiele dafür. Der Erfolg dieser Zielvereinbarungen ist nur schwer messbar. Daher sollte auch immer ein messbarer Faktor in das Ziel eingebaut werden, z. B. Verbesserung der Kundenzufriedenheit um einen Stern.
Vorteile von Zielvereinbarungen
Konkrete Zielvorgaben bieten einem Unternehmen viele Vorteile. Wir haben dir ein paar davon zusammengefasst.
Das Abschließen von Zielvereinbarungen…
✓ … bringt Klarheit, was in welchem Umfang erwartet wird.
✓ … priorisiert Aufgaben, die für den Unternehmenserfolg wichtig sind.
✓ … schützt vor Überforderung, indem klare Aufgaben festgelegt werden.
✓ … stärkt die Eigenverantwortung, den Weg zum Ziel selbst zu bestimmen.
✓ … steigert die Motivation durch positive Beurteilungen und Boni.
Trotz aller positiven Aspekte, gibt es auch Unternehmen, die Zielvereinbarungen ablehnen und einige Punkte daran kritisieren. Beispielsweise soll der entstehende Leistungsdruck die Kreativität der Mitarbeiter hemmen und das Arbeitsklima verschlechtern. Viele dieser Kritikpunkte lassen sich jedoch durch ein professionelles Management der Zielvereinbarungen entschärfen.
KPI
Wie du jetzt schon weißt, sind Zielvereinbarungen wichtige Erfolgsfaktoren im Unternehmen. Um den Erfolg der vereinbarten Ziele zu messen, greifen viele Unternehmen auf Kennzahlen, sogenannte KPIs, zurück. Was genau es damit auf sich hat, erfährst du in diesem Video
!
KPI
Wie du jetzt schon weißt, sind Zielvereinbarungen wichtige Erfolgsfaktoren im Unternehmen. Um den Erfolg der vereinbarten Ziele zu messen, greifen viele Unternehmen auf Kennzahlen, sogenannte KPIs, zurück. Was genau es damit auf sich hat, erfährst du in diesem Video
!