Gutes oder schlechtes Karma — was heißt das eigentlich? Hier erfährst du mehr über die Karma Bedeutung und wie Karma entsteht. 

Inhaltsübersicht

Was ist Karma einfach erklärt

Oft wird das Karma sehr vereinfacht dargestellt: Wer Gutes tut, sammelt gutes Karma und wer Böses tut, wird vom Karma bestraft. Aber wie treffend ist das wirklich? Und was bedeutet Karma eigentlich genau?

  • Das Wort Karma stammt aus der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet: „Tat“, „Wirkung“ und „Rad“.
        
  • Karma beschreibt einen spirituellen Zusammenhang von Ursache und Wirkung: Jede physische und geistige Handlung hat eine Folge, die auch erst im nächsten Leben eintreffen kann. Sie wird aber nicht als Strafe angesehen.
            
  • Karma ist eng mit dem Konzept der Wiedergeburt (Reinkarnation) verbunden. Es folgt der Annahme, dass die Handlungen in einem Leben auch das nächste Leben beeinflussen.
           
  • Karma ist auch nach Jahrhunderten noch ein fester Bestandteil des Hinduismus und des Buddhismus, sowie kleinerer Religionen wie dem Jainismus.
 Karma Definition 

Karma (Sanskrit Stamm: कर्मन् karman, Nominativ: कर्म karma) bezeichnet das Handeln eines Menschen, das seine Wiedergeburt bestimmt. Es umfasst vergangenes Handeln, das das gegenwärtige Schicksal entschieden hat, Verhalten in der Gegenwart und zukünftiges Handeln.

Was bedeutet Karma im Hinduismus?

Im Hinduismus ist Karma eng mit dem Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt verbunden (Samsara). Hinter dem Begriff Karma steckt die Idee, dass jede Handlung eines Menschen Auswirkungen auf seine Zukunft hat. Die Konsequenzen dieser Handlungen können in diesem Leben oder im zukünftigen Leben eintreten.

Das höchste spirituelle Ziel im Hinduismus ist es, frei von gutem und schlechtem Karma zu sein und so aus dem Zyklus der Wiedergeburt auszubrechen. Dafür muss ein Mensch frei von Begierde sein — so kann er das Nirvana erreichen (Rad des Lebens).

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Rad des Lebens

Das Karma eines Menschen kann durch gute Taten und moralisches Verhalten verbessert werden. Das führt wiederum zu einem besseren Karma in zukünftigen Leben.  

Gut zu wissen: Im Hinduismus wird die Seele des Menschen wiedergeboren. In welchem Körper die Wiedergeburt stattfindet, entscheidet das Karma. Beispielsweise kann ein Mensch mit schlechtem Karma in einem Tierkörper wiedergeboren werden. 

Karma im Hinduismus — Dharma

Die Verhaltensrichtlinien im Hinduismus bezeichnest du als Dharmas. Sie beschreiben die moralischen, ethischen und religiösen Pflichten, die über das Karma entscheiden.

  •  Das individuelle Dharma ist abhängig von Dingen wie Lebensstadium, Alter, Geschlecht und sozialem Status. Die Varna Dharmas beschreiben unterschiedliche Pflichten, abhängig von der Kaste (zugeteilte Rolle in der Gesellschaft).
  • Die allgemeinen Dharmas (Sadharana Dharmas) sind ähnlich wie die 10 Gebote im Christentum . Sie beschreiben Tugenden, nach denen ein Hindu handeln soll:

🕉 Wahrhaftigkeit (satyam)
🕉 Enthaltung von Gewalt (ahimsa)
🕉 Zornlosigkeit (akrodha)
🕉 Freigebigkeit (danam)
🕉 Enthaltung von Diebstahl (asteyam)
🕉 rituelle, geistige und körperliche Reinheit (saucam)
🕉 Nachsichtigkeit und Verzeihung (ksama)
🕉 Selbstkontrolle (dama)
🕉 Mitgefühl (daya)
🕉 Gastfreundschaft (atithi)

Die Varna Dharma ist der Sadharana Darma übergeordnet. Wenn die Pflicht der Kaste zum Beispiel im Schutz der Gesellschaft besteht, ist die Gewaltlosigkeit zweitrangig. Das heißt, wenn ein Polizist gewaltsam einen Überfall stoppt, bedeutet das kein schlechtes Karma.

Was bedeutet Karma im Buddhismus?

So wie der Hinduismus geht auch der Buddhismus davon aus, dass jedes Handeln Auswirkungen auf die Zukunft in diesem oder nächsten Leben hat. Allerdings betont der Buddhismus stärker, dass nicht nur seine Taten über das Karma eines Menschen entscheiden. Buddhisten unterscheiden zwischen drei Handlungen, die Karma auslösen: 

  • Handlung des Körpers
  • Handlung der Rede
  • Handlung des Geistes

Dabei ist nicht nur das Verhalten selbst entscheidend, sondern auch die Absicht dahinter.

Gutes und schlechtes Karma im Buddhismus

Wer einem anderen hilft, weil er sich selbst einen Vorteil davon verspricht, sammelt kein gutes Karma. Denn seine Absichten sind egoistisch. Negatives Karma bringt vor allem negative Folgen für das nächste Leben mit sich — zum Beispiel durch die Wiedergeburt in einer niedrigeren Kaste oder als Tier.

Wenn eine Handlung hingegen mit einer bewussten und positiven Absicht ausgeführt wird, führt sie auch zu positivem Karma — unabhängig vom tatsächlichen Ergebnis. Das hat positive Auswirkungen auf das aktuelle oder das nächste Leben.

Das Hauptziel im Buddhismus besteht darin, das Leiden in diesem Leben zu reduzieren. Leid entsteht laut Buddhismus dadurch, dass der Mensch die wahre Natur vieler Dinge nicht kennt.

Um Leid zu entgehen, soll das Karma neutralisiert werden. Durch die Ablösung vom Ego und tugendhaftes Verhalten kann ein Mensch die Einheit mit Buddha und sich selbst erreichen — das Nirvana.

Karma im Buddhismus — verschiedene Arten

Im Buddhismus können Handlungen gutes, schlechtes oder neutrales Karma erzeugen. Außerdem gibt es verschiedene Arten von Karma:

  • Wiedergeburterzeugendes Karma beeinflusst die Art der Wiedergeburt.
  • Unterstützendes Karma erhält bestehendes Karma aufrecht.
  • Unterdrückendes Karma setzt die Auswirkungen des Karmas außer Kraft.
  • Zerstörendes Karma übertrifft andere Karmawirkungen und ist dann die einzige Wirkung.

Es gibt verschiedene Regeln im Buddhismus . Beispielsweise beschreiben die sechs Paramitas Handlungen, die das Karma verbessern können:

☸️ Großzügigkeit (dana)
☸️ Ethisches Handeln (sila)
☸️ Geduld (ksanti)
☸️ Tatkraft (virya)
☸️ Meditation (dhyana)
☸️ Weisheit (prajna)

Karma Bedeutung in anderen Religionen

Auch in anderen Religionen findest du den Grundgedanken des Karmas.

Jainismus
Der Jainismus versteht Karma als eine feinstoffliche Substanz, die sich in positiven oder negativen Farben an das Bewusstsein haftet. Durch spirituelle Praktiken können Jainas versuchen, das Ansammeln neuer Karma-Partikel zu vermeiden und vorhandenes Karma abzubauen.

Übrigens: Der Jainismus ist zwischen dem 8. und 4. Jahr­hundert vor Christus in Indien entstanden. Er gilt als eine der ältesten Religionen der Welt.

Christentum
Im Christentum existiert Karma zwar nicht als Begriff, allerdings findest du auch hier die Idee von Ursache und Wirkung. Im alten Testament heißt es zum Beispiel „Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten.“

Auch die Idee von Sünde, Buße und Vergebung kannst du mit der Neutralisierung des Karmas durch tugendhaftes Verhalten vergleichen.

Was sind die 12 Gesetze des Karmas?

Um die Bedeutung von Karma noch besser zu verstehen, kannst du dir die 12 Gesetze des Karmas anschauen. Sie bilden eine Art moralischen Kompass. Eine direkte Bestrafung für falsches Verhalten gibt es dabei nicht.

1. Gesetz von Ursache & Wirkung : Handlungen und Gedanken haben Konsequenzen.

2. Gesetz der Schöpfung: Jeder ist für Veränderungen in seinem Leben selbst verantwortlich.

3. Gesetz der Veränderung: Aus Fehlern zu lernen hilft, eine bessere Zukunft zu gestalten.

4. Gesetz der Bescheidenheit: Um die eigenen Schwächen verändern zu können, müssen sie zuerst anerkannt werden. 

5. Gesetz des Wachstums: Veränderung im Umfeld beginnt mit Veränderung in sich selbst.

6. Gesetz von Geduld & Belohnung: Geduldiges Arbeiten führt zu Belohnungen.

7. Gesetz der Verantwortung: Jeder ist für seine Handlungen selbst verantwortlich.

8. Gesetz des Fokus: Konzentration auf Aufgaben führt zu bestmöglichen Ergebnissen.

9. Gesetz des Hier & Jetzt: Wer in der Gegenwart präsent sein will, sollte nicht zu sehr an die Vergangenheit denken.

10. Gesetz der Verbindung: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind miteinander verbunden.

11. Gesetz des Gebens: Großzügiges Handeln muss aus freien Stücken erfolgen.

12. Gesetz von Bedeutung & Inspiration: Liebe und Energie führen zu einem glücklichen Leben. Je mehr ein Mensch gibt, desto größer ist seine Bedeutung.

Wie entsteht Karma?

Entsprechend der Karma Bedeutung von Ursache und Wirkung entscheiden Handlungen und Absichten über die Entstehung von Karma. Dabei kannst du positive und negative Handlungen unterscheiden.

Gutes Karma — schlechtes Karma
  • „Gutes Karma“ entsteht durch gütiges, großzügiges und gerechtes Handeln. Wer achtsam und bedacht durchs Leben geht, kann auch besser auf seine Umwelt und Mitmenschen eingehen.
  • „Schlechtes Karma“ entsteht hingegen durch Dinge wie Egoismus, Neid oder Lügen. Im Hinduismus und Buddhismus wird außerdem angenommen, dass schlechtes Karma durch Handlungen entsteht, die das Gleichgewicht von Dharma (Recht und Ordnung) und Ahimsa (Gewaltlosigkeit) stören.

Welche Arten von Karma gibt es?

Neben der Einteilung in positiv und negativ unterscheiden der Hinduismus und Jainismus zwischen drei Arten von Karma:

  1. Sanchita Karma bezeichnet alles aus früheren Leben angesammelte Karma, das noch nicht ausgeglichen wurde. Du kannst es dir wie das „Karma-Konto“ einer Person vorstellen.

  2. Prarabdha Karma umfasst den Teil des Sanchita Karmas, der im gegenwärtigen Leben wirkt. Es beschreibt Auswirkungen aus den Taten vorheriger Leben, die es in diesem auszugleichen gilt.

  3. Agami Karma beschreibt das Karma, das durch Handlungen und Gedanken in der Gegenwart geschaffen wird. Es ist wie ein „laufendes Konto“, das dem Sanchita Karma zufließt und in zukünftigen Leben ausgeglichen werden muss.

Was bedeutet Karma in der Alltagssprache?

Wenn heutzutage also von „instant karma“ die Rede ist, trifft das die Idee von Karma nur halb. Denn im Karma besteht zwar ein Zusammenhang zwischen Handlung und Wirkung, allerdings keine direkte Bestrafung. Karma wirkt über eine längere Zeit hinweg — sogar über mehrere Leben. 

Oft wird Karma in der Alltagssprache auch als eine Art strafender Richter dargestellt, nach dem Motto „Karma regelt das schon“. Karma bedeutet allerdings, dass jeder Mensch für seine Taten selbst verantwortlich ist.

Wenn „Karma zurückschlägt“ kannst du das mit deinem neuen Wissen zur Karma Bedeutung also so verstehen: Ein Mensch, der sich in seinem Leben sehr oft egoistisch und negativ verhalten hat, muss in seinem nächsten Leben mit einem schlechteren Start rechnen. Er hat dann einiges zu tun, bis sein Karma-Konto ausgeglichen sein wird.

Karma Bedeutung — häufigste Fragen

  • Was bedeutet Karma auf Deutsch?
    Das Wort Karma kommt aus der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet, dass jede physische und geistige Handlung eine Wirkung hat: jedes Verhalten, jedes Wort und jeder Gedanke.
     
  • Heißt es Charma oder Karma?
    Charma, Carma oder Karma? Das Wort heißt Karma (Sanskrit Nominativ: कर्म karma) und bezeichnet ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung unweigerlich eine Folge hat.

Karma Sprüche

Du möchtest noch mehr Karma Sprüche kennenlernen? Dann schau dir hier gleich unseren Beitrag dazu an! 

Zum Video: Karma Sprüche
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