Was ist die Sankt Martins Geschichte? Und warum feiern wir deswegen bis heute einen Laternenumzug am 11. November? Das erfährst du in unserem Beitrag und im Video!

Inhaltsübersicht

Sankt Martin Geschichte einfach erklärt

Martinus war ein römischer Soldat, der um 316 nach Christus im heutigen Ungarn geboren wurde. Er war der Sohn eines Militäroffiziers und kam schon früh mit dem christlichen Glauben in Kontakt. 

Seit seinem 10. Lebensjahr wollte er sich taufen lassen, konnte seinen Glauben aber aufgrund seiner Zeit bei der Armee zunächst nicht weiter verfolgen. Schon während seiner Dienstzeit vollbrachte er gute Taten und ist bis heute für die Legende der Mantelteilung bekannt.

Nach über 34 Jahren in der römischen Armee verließ er diese und wurde nach seiner Zeit als Priester im Alter von 56 Jahren zum Bischof ernannt.

Sankt Martin Steckbrief
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Sankt Martin Steckbrief

Durch sein gutmütiges Handeln wurde Martin nach seinem Tod heiliggesprochen und wird bis heute am 11.11. mit Bräuchen wie dem „Laternenumzug“ geehrt.

Römischer Soldat und Soldat Christi

Die Zeit beim Militär begann für den jungen Martin bereits im Alter von 15 Jahren, da er nach dem „Gesetz für die Söhne von Offizieren“ zum Beitritt verpflichtet war. Mit seiner Abteilung wurde er auf einen Einsatz nach Gallien geschickt — dort kämpfte das römische Reich gegen die Alemannen.

Durch das Leid, das er im Krieg beobachten musste, festigte sich sein christlicher Glaube weiter. Obwohl er als römischer Offizier einen hohen gesellschaftlichen Stand erreicht hatte, wollte er kein Soldat mehr sein. Er sah sich als Vertreter von Jesus Christus und wollte seinen Glauben ausleben und verbreiten.

Die Legende der Mantelteilung

Im Jahr 334, mit nur 18 Jahren, war Martin als Gardeoffizier in Amiens stationiert. An einem kalten Wintertag traf Martin vor den Stadttoren auf einen obdachlosen Mann. Der Bettler hatte nur ein paar zerfetzte Lumpen an und drohte zu erfrieren. Als Martin und die anderen Soldaten auf ihren Pferden vorbeikamen, wimmerte der Obdachlose verzweifelt um Hilfe — bis jetzt hatte ihn jeder ignoriert und als Bettler vertrieb man ihn aus der Stadt.

Martin hatte großen Mitleid und wusste, dass er dem Mann helfen musste. Da er nur sein Schwert und seinen Soldatenmantel bei sich hatte, sah er nur eine Möglichkeit: Martin teilte seinen Mantel in zwei Teile und beschenkte den Bettler damit.

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Legende der Mantelteilung

Die umstehenden Soldaten lachten den jungen Offizier wegen seines zerfetzen Mantels aus. Der junge Martin hingegen war bestärkt, das Richtige getan zu haben.

In der folgenden Nacht hatte er einen Traum, in dem Jesus Christus zu ihm sprach. Er dankte Martin für sein selbstloses Verhalten und die Nächstenliebe.

Vom Soldaten zum Priester

Für Martin war nach der Mantelteilung klar, dass er die römische Armee verlassen wollte. Er verweigerte den Dienst an der Waffe und bat den römischen Kaiser um Entlassung aus dem Militärdienst. Jedoch wurde ihm dieser Wunsch nicht erfüllt.

Um sich seinem Glauben trotzdem verbunden zu fühlen, ließ Martin sich noch im selben Jahr von Priester Hilarius taufen. Erst nach 25 Jahren im Dienst, im Alter von 40 Jahren, konnte er seine Dienstzeit beenden.

Martin entschied sich dafür, von nun an Gott zu dienen. Er lernte bei seinem Täufer Hilarius und festigte seinen christlichen Glauben. Im Jahr 360 kehrte Martin nach Gallien zurück und gründete dort das erste Kloster des christlichen Abendlandes. Dafür wurde er von der Kirche zum Priester geweiht. 

Übrigens: Unter dem christlichen Abendland verstehst du den westlichen Teil Europas, insbesondere das heutige Deutschland, Italien, Frankreich und England.

Bei der Bevölkerung war Priester Martin wegen seiner bescheidenen Lebensweise sowie als Nothelfer und Ratgeber bekannt. Als im Jahr 371 Bischof Louis von Tours starb, wünschten sich viele Einwohner von Tours den Priester Martin als Nachfolger. Während das Volk größtes Vertrauen in den Priester hatte, glaubte Martin, nicht gut genug für das Amt zu sein. Trotzdem wollte ihn das Volk für den Bischofsstuhl gewinnen.

Die Legende von den Gänsen

Der Legende nach lockten die Bürger von Tours Martin mit einem Trick in die Stadt: Sie erzählten ihm von einer angeblich schwerkranken Frau, die nur er retten könne. In der Stadt aber warteten die Anhänger von Martin, die ihn als Bischof einsetzen wollten. Natürlich gab es aber auch Gegner, darunter viele traditionelle, prunkvolle Bischöfe. Da Martin sehr bescheiden lebte und sein Äußeres eher ungepflegt war, geriet er bei ihnen in Kritik. 

Die dadurch ausgelöste Diskussion nutzte Martin, um der Situation zu entfliehen. Er wollte nicht zum Bischof ernannt werden und versteckte sich in einem Gänsestall.

Schließlich fanden die Menschen ihn in diesem Stall, weil die Gänse durch ihr lautes Geschnatter auf Martin aufmerksam machten. Für den Priester führte das zum Sinneswandel — er deutete das als Zeichen Gottes und willigte ein, Bischof von Tours zu werden. 

Sankt Martin als Bischof

Martin wurde daraufhin im Jahr 372 zum Bischof von Tours ernannt. Durch seine selbstlosen Taten und eine weiterhin sehr bescheidene Lebensweise schätzten ihn seine christlichen Anhänger sehr. Beispielsweise putzte er seine Schuhe selbst und lebte in einer Holzhütte vor den Stadtmauern.

Während seiner Zeit als Bischof machte Martin mehrere Missionsreisen und stiftete unter anderem das Kloster von Marmoutiers. Außerdem gibt es viele Geschichten, in denen er Wunderheilungen und Wundertaten vollbringt.

Insgesamt erfreute sich Bischof Martin während seiner 30-jährigen Amtszeit unglaublicher Beliebtheit in der Bevölkerung, bis er 397 verstarb. Am 11. November wurde Bischof Martin unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beerdigt. Dieser Tag ist bis heute im christlichen Brauchtum von hoher Bedeutung. Sankt Martin war der erste Heilige, der nicht als Märtyrer gestoben war, sondern für seine fromme Lebensweise geehrt wurde.

Martinstag Geschichte: Brauchtum

Die Geschichte über St. Martin verbreitete sich nach seinem Tod über ganz Europa. So kam es dazu, dass zahlreiche Kirchen nach Martin geweiht und Burgen nach ihm benannt wurden. Außerdem entwickelte Martin sich zum Schutzpatron vieler Berufsgruppen, verschiedener Länder und Städte und natürlich der Bettler.

Noch heute wird der 11. November als „Martinstag“ von den Christen gefeiert. Der wohl typischste Brauch ist der Laternenumzug. Er leitet sich von den ursprünglichen Lichterprozessionen der frühen Christen ab und soll Sankt Martin an seinem Gedenktag ehren.

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Laternenumzug an Sankt Martin

Darüber hinaus sind das „Martinsfeuer“ und „Martinsgebäck“ besonders gängige Bräuche.

Obwohl der 11. November sowohl der von der römisch-katholischen als auch von der evangelischen Kirche gefeiert wird, ist dieser Tag kein gesetzlicher Feiertag.

Merkmale einer Legende

Jetzt hast du einen Überblick über die Geschichte des Sankt Martin bekommen. Wie du gemerkt hast, sind einige Legenden um sein Leben entstanden. Wie du eine Legende erkennst und was ihre Merkmale sind, erfährst du hier!  

Zum Video: Merkmale einer Legende
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