Myelinscheiden sind um Nervenzellen gewickelte Strukturen. Wie genau sie aufgebaut sind und welche Funktion sie haben erfährst du hier im Beitrag!
Die Myelinscheide (auch Markscheide genannt) ist eine lipidreiche Struktur, die die Nervenzellen (Neurone) von Wirbeltieren umwickelt. Genauer gesagt umhüllt sie die Axone. Ihre Hauptfunktion ist es, die Weiterleitungsdauer von Reizen zu verkürzen.
Das Myelin isoliert also die Nervenzellen und sorgt so dafür, dass die Signale schneller von Zelle zu Zelle weitergegeben werden können.
Im peripheren Nervensystem (PNS) werden die Myelinscheiden von den Schwann’schen Zellen gebildet, im zentralen Nervensystem (ZNS) hingegen von den sogenannten Oligodendrozyten. Bei beiden handelt es sich jeweils um eine Form der Gliazellen, also der stützenden, versorgenden Zellen im Nervensystem.
Myelinscheiden bestehen aus Myelin. Dabei handelt es sich um eine Substanz aus Lipiden und Proteinen, die von Gliazellen gebildet wird — nämlich von Schwann’schen Zellen (im PNS) oder von Oligodendrozyten (im ZNS).
Dieses Myelin ummantelt das Axon von Nervenzellen . Das kannst du dir wie Klebeband vorstellen, das um die Rolle gewickelt ist. Das Myelin legt sich dabei viele Male um das Axon, es gibt also mehrere Myelinschichten.
Myelinisierung ist die Umwicklung des Axons einer Nervenzelle mit einer Gliazelle. Dadurch wird das Axon an der entsprechenden Stelle isoliert und eine sprunghafte, also saltatorische Erregungsleitung ermöglicht.
Myelinscheiden findest du aber nicht bei allen Nervenzellen, denn eine solche Myelinisierung lohnt sich für den Körper nur über längere Distanzen hinweg. Du kannst also zwischen Nervenzellen mit Myelin (markhaltig) und ohne Myelin (marklos) unterscheiden.
Die Myelinisierung, also die Bildung von Myelinscheiden, hat mehrere wichtige Funktionen für die Nervenzellen von Wirbeltieren:
Schon gewusst? Nur durch die Myelinisierung der Axone ist es überhaupt möglich, dass Menschen so große Gehirne haben. Etwa 50 Prozent der Nervenzellen haben hier myelinisierte Axone. Sie werden auch weiße Substanz genannt.
Für viele Nervenzellen sind funktionierende Myelinscheiden von großer Bedeutung. Hat ein Mensch also eine Erkrankung, die zum Abbau der Myelinscheiden führt (Demyelinisierung), kann das schwere Konsequenzen haben.
Das ist beispielsweise bei der multiplen Sklerose (MS) der Fall. Die bisher unheilbare Autoimmunerkrankung hat Entzündungen im zentralen Nervensystem zur Folge. Dadurch werden Myelinschichten und auch Nervenzellen abgebaut. Betroffene leiden dann zum Beispiel an starker Erschöpfung, verlieren die Fähigkeit zu sprechen oder zu gehen.
Auch Einflussfaktoren wie ein übermäßiger Alkoholkonsum, bestimmte Medikamente, Nährstoffmangel oder Giftstoffe können im Körper zur Demyelinisierung führen.
Hier haben wir dir die wichtigsten Informationen zur Myelinscheide noch einmal zusammengefasst:
Die Erregungsleitung ist die Weiterleitung von elektrischen Signalen zwischen Neuronen oder Neuronen und Muskeln. Dass die Myelinscheide dabei eine wichtige Rolle spielt, hast du bereits erfahren.
Schau dir als Nächstes unser separates Video zur Erregungsleitung an und erfahre, wie genau die Myelinscheiden die Weiterleitung beschleunigen und wie auch der Axondurchmesser die Weiterleitungsgeschwindigkeit beeinflusst!
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