Abschreibungsquote
Die Abschreibungsquote ist eine wichtige Kennzahl für Unternehmen. Was genau sie dir angibt und wie du sie berechnen kannst, lernst du hier!
Abschreibungsquote Definition und allgemeine Erklärung
Die Abschreibungsquote gibt das prozentuale Verhältnis der verbuchten Abschreibungen eines Geschäftsjahres zum Buchwert des Anlagevermögens an.
Mithilfe dieser Quote lassen sich Aussagen darüber machen, wie hoch die Nutzungsdauer der Anlagegüter, zum Beispiel von Maschinen ist. Außerdem kannst du Schlüsse daraus ziehen, wie häufig du diese Anlagegüter erneuern musst. Das wiederum gibt Unternehmen ungefähr an, wieviel Kapital sie benötigen.
Inhaltsübersicht
Abschreibungsquote Formel
Die Quote lässt sich mit Hilfe folgender Formel berechnen:
Schauen wir uns diese mal genauer an. Zuerst betrachten wir den Zähler, also die Abschreibungen. Diese können aus der Gewinn- und Verlustrechnung entweder nach dem Gesamtkosten- oder nach dem Umsatzkostenverfahren entnommen werden.
Als nächstes beschäftigen wir uns mit dem Nenner dieser Formel, also mit dem Buchwert des Anlagevermögens. Diesen Wert kannst du ganz einfach aus der Bilanz entnehmen. Hierbei ist es allerdings wichtig, dass du nur das immaterielle Anlagevermögen sowie die Sachanlagen ansetzt. Es würde nämlich keinen Sinn machen auch die Finanzeinlagen miteinzubeziehen, da diese zum einen ja nicht ersetzt werden müssen und zum anderen in der Regel auch keiner planmäßigen Abschreibung unterliegen. Manchmal wird statt dem Buchwert des Anlagevermögens auch das Anlagevermögen zu historischen Anschaffungs– bzw. Herstellungskosten verwendet.
Beispiel
Schauen wir uns das ganze am Besten an einem kurzen Beispiel an. Stell dir vor dein Unternehmen schafft sich zum 1. Januar 2018 fünf neue Maschinen für je 100.000€ an. Die historischen Anschaffungskosten betragen in diesem Fall in Summe 500.000€. Die Nutzungsdauer der Maschinen beträgt 10 Jahre. Wir nehmen an, dass eine lineare Abschreibung vorliegt. Folglich beträgt die Abschreibung im Jahr 2018 50.000€. Hier wurden also einfach die 500.000€ durch die 10 Nutzungsjahre geteilt. Den Buchwert des Anlagevermögens zum Bilanzstichtag berechnest du, indem du die Abschreibung von den summierten historischen Anschaffungskosten subtrahierst. In unserem Fall wären das also 450.000€.
So jetzt können wir die Abschreibungsquote berechnen. Hierfür gibt es zwei Varianten:
Zum einen können wir sie auf Basis des Anlagevermögens zum Buchwert berechnen. Dann beträgt sie 11,1 %. Auf diese Zahl kommst du indem du rechnest:
Zum anderen lässt sich die Quote auf Basis des Anlagevermögens zu historischen Anschaffungskosten berechnen. In diesem Fall liegt sie bei 10% , also
Abschreibungsquote Interpretation
Zuletzt erklären wir dir noch, wie du die Prozentzahl der Quote interpretieren kannst. Merk dir am besten, dass eine hohe Abschreibungsquote auf eine kurze Nutzungsdauer – beispielsweise einer Maschine hindeutet. Zudem lässt dieser Fall auf eine schnelle Erneuerung schließen und folglich auf einen entsprechenden Kapitalbedarf.
So haben beispielweise Unternehmen, deren Geschäftsausstattung hauptsächlich aus kurzfristig erneuerten Geräten, wie zum Beispiel PCs oder Laptops besteht, eine höhere Abschreibungsquote als zum Beispiel Maschinenbauunternehmen, die ihre Maschinen mehr als 10 Jahre nutzen.
Du hast gelernt, wie man die Abschreibungsquote berechnet und wie sie sich interpretieren lässt.