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Du willst wissen, was eine Forderung ist und wo Forderungen in der Bilanz zu finden sind? Hier und im Video  erklären wir dir alles, was du wissen musst!

Quiz zum Thema Forderung
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Inhaltsübersicht

Was ist eine Forderung?

Eine Forderung ist ein rechtlicher Anspruch auf eine bestimmte Leistung, zum Beispiel auf die Bezahlung einer Ware.

Beispiel: Ein Unternehmen verkauft einen Stuhl an einen Kunden. Es hat dann das Recht darauf, vom Kunden bezahlt zu werden. Das Unternehmen hat also eine Forderung gegenüber dem Kunden.

Wenn der Kunde hingegen zuerst bezahlt, hat er das Recht darauf, die Ware geliefert zu bekommen. Somit hat auch der Kunde eine Forderung gegenüber dem Unternehmen.

Was bedeutet Forderung? — Rechtssprache

Eine Forderung ist ein Anspruch des Gläubigers (z. B. Unternehmen) gegenüber seinen Schuldnern (z. B. Kunden oder Lieferanten). Der Gläubiger hat das Recht, eine Leistung vom Schuldner zu fordern (z. B. Geld, Sachgüter oder Dienstleistungen). Das Gegenteil einer Forderung ist die Verbindlichkeit .

Wann entsteht eine Forderung?

Eine Forderung ist vom Zeitpunkt der Leistungserbringung abhängig. Sie entsteht nur dann, wenn die Leistung erbracht wurde, aber die Gegenleistung noch nicht erfolgt ist.

Zum Beispiel wurde eine Ware geliefert (Leistung), aber noch nicht bezahlt (Gegenleistung). Dann hat der Verkäufer eine Forderung gegenüber dem Käufer.

Beispiel: Die SpitzeStifte GmbH liefert am 01.07.2023 Schreibutensilien im Wert von 500 € an die Büro GmbH. Die Büro GmbH bezahlt die Rechnung jedoch erst am 01.08.2023. Für den Zeitraum zwischen Lieferung und Bezahlung hat die SpitzeStifte GmbH eine Forderung gegenüber der Büro GmbH.

Was ist eine offene Forderung?

Eine offene Forderung ist eine Forderung, die nicht bis zum vereinbarten Fälligkeitsdatum beglichen wurde. 

Forderungen in der Bilanz

In der Bilanz stehen die Forderungen auf der linken Seite (Aktivseite) unter dem Posten Umlaufvermögen. Sie sind als „Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände“ geführt.

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Forderungen in der Bilanz

Laut § 266 HGB (Handelsgesetzbuch) gliedern sich die Forderungen in der Bilanz in mehrere Bestandteile.

Einteilung von Forderungen nach § 266 HGB

Der Posten „Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände“ gliedert sich in:

  1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: offene Rechnungen für Warenlieferungen (z. B. Onlinekauf) oder erbrachte Dienstleistungen an Kunden.

  2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen: Forderungen, die aus Geschäftsbeziehungen zwischen Mutter- und Tochterunternehmen entstehen (z. B. Darlehen und Kredite).

  3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (z. B. Besitz von Anteilen als Komplementär).

  4. Sonstige Vermögensgegenstände: alle Forderungen, die zu keinem der oben genannten Punkte gehören.

    • Steuerrückforderungsansprüche: Ansprüche auf Rückerstattung von zu viel gezahlten Steuern.
    • Forderungen gegen Mitarbeiter: beispielsweise aus Darlehen oder Vorschüssen.

Ansatz und Bewertung von Forderungen

Im Handelsgesetzbuch ist strikt geregelt, nach welchen Grundsätzen Forderungen angesetzt und bewertet werden müssen:

  • Einzelbewertung: Jede Forderung muss einzeln analysiert und bewertet werden. Es muss zwischen einwandfreien, zweifelhaften und uneinbringlichen Forderungen unterschieden werden.
     
  • Vollständigkeit: Alle Forderungen müssen vollständig und ausnahmslos in der Bilanz geführt werden.
     
  • Vorsichtsprinzip: Forderungen müssen realistisch (nicht überhöht) bewertet werden. 
     
  • Niederstwertprinzip: Forderungen müssen stets zum niedrigsten Wert angesetzt werden.

Abschreibung von Forderungen im Notfall

Kann eine Forderung nicht beglichen werden, zum Beispiel weil der Schuldner Insolvenz anmelden muss, müssen die Forderungen berichtigt werden.

Dafür wird beispielsweise das Ausfallrisiko der zweifelhaften Forderung geschätzt. Wird das Ausfallrisiko zum Beispiel auf 60 % geschätzt, dürfen 60 % der Forderung abgeschrieben werden.

Wenn hingegen sicher ist, dass die Forderung überhaupt nicht mehr erbracht wird, also uneinbringlich ist, darf sie komplett abgeschrieben werden. 

Forderung — häufigste Fragen

  • Was ist eine Forderung einfach erklärt?
    Von einer Forderung spricht du, wenn ein Unternehmen Waren oder Dienstleistungen erbracht hat, aber noch nicht dafür bezahlt wurde. Dann hat das Unternehmen das Recht darauf, das Geld zu verlangen. Das Gegenteil von Forderungen sind Verbindlichkeiten.
     
  • Was sind Forderungen Beispiele?
    Ein Beispiel für eine Forderung ist eine Rechnung. Schickt ein Unternehmen seinem Kunden eine Rechnung von 100 €, stellt das die Forderung an den Kunden dar. Aus Sicht des Kunden ist die Rechnung eine Verbindlichkeit. 
     
  • Wann sind es Forderungen?
    Von Forderungen sprichst du nur, wenn eine Leistung erbracht wurde, die Gegenleistung aber noch nicht erfolgt ist. Zum Beispiel, wenn eine gelieferte Ware noch nicht bezahlt wurde. 
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Verbindlichkeiten

Das Gegenteil von Forderungen sind Verbindlichkeiten. Welche Regeln für Verbindlichkeiten gelten und wo sie in der Bilanz zu finden sind, erfährst du hier!

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