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Du willst wissen, was Verbindlichkeiten sind und wo sie in der Bilanz zu finden sind? Hier und im Video lernst du die Bedeutung von Verbindlichkeiten genauer kennen!

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Inhaltsübersicht

Was sind Verbindlichkeiten?

Eine Verbindlichkeit ist eine Verpflichtung dazu, eine Leistung zu erbringen. 

Beispiel: Ein Kunde ist dazu verpflichtet, nach Erhalt der Ware die Rechnung zu bezahlen. Der Kunde hat also eine Verbindlichkeit gegenüber dem Unternehmen. 

Gleichzeitig ist das Unternehmen verpflichtet, die Ware zu liefern, sobald eine Bezahlung erfolgt ist. Auch das Unternehmen hat also eine Verbindlichkeit gegenüber dem Kunden.

Verbindlichkeiten Definition — Rechtssprache

Eine Verbindlichkeit ist die Pflicht eines Schuldners (z. B. eines Kunden) gegenüber dem Gläubiger (z. B. einem Unternehmen). Die Verbindlichkeit ist meist finanzieller Natur, z. B. in Form von Bezahlung. Sie kann aber auch aus anderen Leistungen bestehen. Das Gegenteil einer Verbindlichkeit ist die Forderung.

Wann entsteht eine Verbindlichkeit?

Eine Verbindlichkeit entsteht nur dann, wenn eine Leistung erbracht wurde, die Gegenleistung aber noch nicht erfolgt ist. Typischerweise entstehen Verbindlichkeiten also bei einem Kauf auf Rechnung.

Beispiel: Die GuteLaune GmbH bestellt Glückskekse im Wert von 100 € bei der Süßigkeiten GmbH. Die Glückskekse werden sofort geliefert, aber die GuteLaune GmbH bezahlt die Rechnung erst einen Monat später. In diesem Zeitraum hat die GuteLaune GmbH eine Verbindlichkeit gegenüber der Süßigkeiten GmbH.

Verbindlichkeiten in der Bilanz

In der Bilanz stehen die Verbindlichkeiten auf der rechten Seite (Passivseite) unter dem Posten „Verbindlichkeiten“.

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Verbindlichkeiten in der Bilanz

Die Verbindlichkeiten in der Bilanz sind nach § 266 HGB weiter unterteilt. 

Einteilung der Verbindlichkeiten nach HGB

  • Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen: Hierbei handelt es sich um Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten oder Kunden.
     
  • Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten: Dazu gehören beispielsweise Darlehen oder Kredite, die zurückgezahlt werden müssen. 
     
  • Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen: Die Anzahlung auf eine Bestellung zählt ebenfalls zu den Verbindlichkeiten.
     
  • Anleihen: Werden Anleihen ausgegeben, entstehen Verbindlichkeiten gegenüber den Käufern. 
     
  • Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen: Das sind Verbindlichkeiten, die aus Geschäftsbeziehungen zwischen Mutter- und Tochterunternehmen entstehen.
     
  • Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen im Beteiligungsverhältnis: Das sind Verpflichtungen gegenüber Unternehmen, die Anteile am eigenen Unternehmen besitzen (z. B. Kommanditisten bei einer GbR).
     
  • Sonstige Verbindlichkeiten: Alle Verbindlichkeiten, die nicht unter die oben genannten fallen (z. B. Verbindlichkeiten aus der Lohnsteuer)

Wichtig: Verbindlichkeiten dürfen laut § 246 HGB nicht mit Warenforderungen verrechnet werden. Außerdem müssen Verbindlichkeiten zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt werden. 

Kurz- und langfristige Verbindlichkeiten

Zusätzlich kann zwischen kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten unterschieden werden. Beispiele für Verbindlichkeiten siehst du hier:

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Verbindlichkeiten Beispiele

Auch in der Bilanz werden die Verbindlichkeiten in kurz- und langfristig unterteilt. Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von unter einem Jahr gehören in der Regel noch zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten. 

Unterschied Verbindlichkeiten & Rückstellungen

Was ist eine Verbindlichkeit und was ist eine Rückstellung? Sowohl Verbindlichkeiten als auch Rückstellungen sind Begriffe aus dem Bilanz- und Steuerrecht.

  • Verbindlichkeiten entstehen immer dann, wenn ein Unternehmen eine Leistung erhalten hat, die Gegenleistung aber erst später erbringt. Dabei steht bereits fest, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Höhe die Gegenleistung erbracht werden muss.
    Beispiel: Die Süßigkeiten GmbH wird von einem Kunden verklagt. Beim Gerichtstermin wird festgelegt, dass das Unternehmen bis zum 01.12.2023 Schadensersatz in Höhe von 3.000 € zahlen muss. 
     
  • Bei Rückstellungen sind Zeitpunkt und Höhe der Zahlung nicht bekannt. Stattdessen wird ein Betrag „zurückgestellt“, der für die zukünftige Zahlung erwartet wird.
    Beispiel: Die Süßigkeiten GmbH wird von einem Kunden verklagt, der Gerichtstermin steht jedoch noch nicht fest. Damit sind Zeitpunkt und Höhe der Schadensersatzzahlung noch ungewiss. Das Unternehmen legt 4.000 € als Rückstellung zurück.

Was ist ein Verbindlichkeitenspiegel?

Der Verbindlichkeitenspiegel ist im Anhang des Jahresabschlusses eines Unternehmens zu finden. Er gibt einen detaillierten Überblick über alle Verbindlichkeiten des Unternehmens bis zu einem bestimmten Stichtag. 

Im Verbindlichkeitenspiegel werden in der Regel die einzelnen Verbindlichkeiten des Unternehmens aufgelistet und nach ihrer Fälligkeit oder Laufzeit geordnet. Dabei wird zwischen kurzfristigen Verbindlichkeiten, die innerhalb eines Jahres fällig werden, und langfristigen Verbindlichkeiten, die erst nach einem Jahr oder länger fällig werden, unterschieden.

Wichtig: Muss eine Verbindlichkeit vom aktuellen Geschäftsjahr in das nächste Jahr übertragen werden, muss eine zeitliche Abgrenzung stattfinden. 

Verbindlichkeiten — häufigste Fragen

  • Was sind Forderungen und Verbindlichkeiten?
    Verbindlichkeiten entstehen dann, wenn eine Leistung erbracht wurde, die Gegenleistung aber noch nicht. Häufig werden Verbindlichkeiten auch einfach Schulden genannt. In der Bilanz stehen sie auf der Passivseite. Das Gegenteil von Verbindlichkeiten sind Forderungen. 
      
  • Was sind Verbindlichkeiten in der Bilanz?
    Verbindlichkeiten sind Verpflichtungen in Form von Geld- oder Sachleistungen, die ein Schuldner gegenüber einem Gläubiger leisten muss. In der Bilanz sind Verbindlichkeiten als offene Verpflichtungen nach Grund, Höhe und Zeitpunkt genau bestimmt.
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Forderungen

Das Gegenteil von Verbindlichkeiten sind Forderungen. Was alles zu den Forderungen gehört und wo sie in der Bilanz zu finden sind, erfährst du hier!

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